Veranstaltungsreihe
die von der Antifa Friedrichshain im Jahr 2005 in Gedenken an die Befreiung
vom NS vor 60 Jahren veranstaltet wird. Aktuelles und historisches soll
hierbei verbunden werden.
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07.01.2005 Infoveranstaltung
// 20 Uhr //
Schnarup Thumby Scharnweberstr. 38, FHain)
Geschichtsverdrehung in Magdeburg
In
Vorbereitung gegen den Naziaufmarsch anlässlich des 60igsten Jahrestages
der Bombardierung Magdeburgs durch alliierte Bomber, beschreiben die ReferentInnen
die Situation in Magdeburg, die Debatte um die Bombardierung und die Versuche
der Stadt sich von den Nazis symbolisch abzugrenzen und dennoch den deutschen
Opfern des 2. Weltkrieges zu gedenken.
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19.01.2005 Filmvorführung
// 20 Uhr //
Infoladen Daneben (Liebigstr. 34, FHain)
"Ein Spezialist"
Gezeigt
wird dieser Film im Vorfeld des 60. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz am 27.01. und stellt den Beginn einer monatlich stattfindenden
historischen Filmreihe dar, die von der Antifa Friedrichshain im Jahr
2005 in Gedenken an die Befreiung vom NS vor 60 Jahren veranstaltet wird.
"Ein Spezialist" (von Eyal Sivan, F 1999) Der Film behandelt
den 1961 in Israel durchgeführten Prozess gegen den NS-Verbrecher
Adolf Eichmann, der im Nationalsozialismus hauptverantwortlich die Deportationen
jüdischer Menschen organisierte. Hierfür wurden die Originalfilmdokumente
des Prozesses ausgewertet und digital bearbeitet. Ausgangspunkt des Films
ist Hannah Arendts bekannte Analyse über den Eichmann-Prozess, "Die
Banalität des Bösen": zu zeigen, wie die Mordmaschine der
Nazis funktionierte; hier das große Verbrechen, dort der lausige,
gewöhnliche Bürokrat. Die einmalige Qualität der Filmdokumente
besteht laut Sivan darin, dass hier ein hoher Nazi-Verbrecher seine Tätigkeit
nicht bestritt, sondern genau und nicht ohne Stolz beschrieb, was er getan
hat. Eichmann, wie ihn der Film zeigt, bestätigt Arendts Einschätzung
mit seinen eigenen Worten. Vor allem aber unternimmt der Regisseur den
Versuch, Arendts These von der "Banalität des Bösen"
über die Dramaturgie des Films herauszuarbeiten, der zwar dokumentarisches
Material benutzt, aber wie ein Spielfilm, genauer: ein Gerichtsdrama,
funktioniert.
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30.01.2005 Infoveranstaltung
// 20 Uhr // Schnarup Thumby
"Keine Träne für Dresden!"
In
der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 griffen alliierte Bomberverbände
die bis dahin weitgehend verschont gebliebene Stadt Dresden an. Weite
Teile der Innenstadt wurden zerstört und etwa 25000 Menschen kamen
ums Leben. Die Zerstörung der Stadt Dresden war im Rahmen der Zerschlagung
Nazideutschlands durch die alliierten Truppen von unbestreitbarer militärischer
Bedeutung und daher genauso notwendig wie die Angriffe auf andere deutsche
Städte. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, die den Nationalsozialismus
und den Krieg getragen und unterstützt hatten, empfand dies jedoch
als Niederlage und wiesen die Frage nach ihrer Verantwortung und Schuld
weit von sich. Der Umgang mit der Geschichte wird davon bis heute geprägt.
In den Jahren 2004 und 2005 jähren sich verschiedene Ereignisse im
Zusammenhang mit dem Ende des zweiten Weltkrieg zum sechzigsten Male.
Die Schwerpunkte der innerdeutschen Thematisierung einzelner Ereignisse
und die damit verbundenen Würdigungen erscheinen dabei allerdings
mehr als fragwürdig. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf den
Bombardierungen deutscher Städte. In diesem Rahmen wird die deutsche
Bevölkerung als unschuldiges Opfer dargestellt.
Die ReferentInnen beschreiben die aktuelle Debatte
und die Vorbereitungen der Stadt Dresden und der Neonazis zu dem Wochende
12./13./14. Februar 2005
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16.02.2005 Filmvorführung // 20
Uhr // Infoladen Daneben
"Affaire Blum" (1948)
Anlässlich
unserer Kundgebung gegen den Horst Wessel Mythos am 23.02.2005 zeigen
wir eine Woche vorher am 16.02. um 20 Uhr im Infoladen Daneben den Film
"Affaire Blum". Wir wollen anhand dieses Films die antisemitischen
Grundvoraussetzungen der Weimarer Republik aufzeigen.
Aus dem Inhalt: Ein authentischer Fall aus Magdeburg zur Zeit der Weimarer
Republik. Der jüdische Fabrikant Jacob Blum wird aufgrund einer Aussage
des Ganoven Gabler wegen Mordes an seinem Buchhalter verhaftet. Für
den antisemitischen Untersuchungsrichter ist der Fall klar. Nur ein Jude
kann der Täter sein. Weder Entlastungsbeweise noch die eindeutige
Spur, die zu Gabler selbst führt, kann ihn umstimmen. Im letzten
Moment gelingt es dem Kommissar Bonte, von Blums Freunden aus Berlin geholt,
den wahren Täter, Gabler, mit Hilfe von dessen Freundin zu überführen.
Der Justiz bleibt nur noch, den skandalösen Fall totzuschweigen.
Ein Film der DEFA; Regie: Erich Engel; Produktionsjahr:
1948; Laufzeit ca. 105 Minuten
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09.03.2005 Filmvorführung // 20 Uhr // Infoladen
Daneben
"Tania la guerilla" 1992
Anläßlich
des internationalen Frauentages zeigen wir den Film über das Leben
Tamara Bunkes. August 1976 - wenige Wochen vor Ernesto Che Guevaras Tod
- gerät seine Nachhut in einen Hinterhalt des bolivianischen Militärs
und wird fast völlig aufgerieben. Unter den gefallenen Guerrilleros
befindet sich eine Frau, deren Identität erst Wochen später
geklärt wird: Tamara Bunke - 30 Jahre alt und DDR-Bürgerin.
Die Tochter deutscher Kommunisten, aufgewachsen in Buenos Aires, war 1961
nach Kuba gereist und beteiligte sich an der Revolution. Nachdem sich
Che Guevara von der kubanischen Revolution losgesagt hatte, um den Guerilla-Kampf
in Südamerika vorzubereiten ging Tamara Bunke - die ihren Militärnamen
Tanja trug - in einer anderen Gruppe mit ihm. Der Film folgt den wichtigsten
Stationen ihres Lebens. Es entsteht ein vielschichtiges Porträt einer
selbstbewussten und kämpferischen Frau. Unter anderem sprechen zum
ersten Mal seit langem Augen- und Zeitzeugen über Tanja: Regis Debray
(Südamerika - Berater des französischen Präsidenten Mitterand),
und José Castillo Chavez, der einzige Ueberlebende aus Tanjas Gruppe.
Regie: Heidi Specogna, 1992 CH/D, 90 min
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06.04.2005 // Liebigstr. 34 // 20 Uhr
"Grauzone"
"GRAUZONE"
erzählt die tragische und dramatische Geschichte des einzigen bewaffneten
Häftlingsaufstands im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, dem am
7. Oktober 1944 451 Häftlinge eines streng isolierten jüdischen
Todeskommandos zum Opfer fielen. Diese Häftlinge des sogenannten
Sonderkommandos wurden in den Krematorien und Gaskammern der größten
national-sozialistischen Mordfabrik zur Zwangsarbeit eingesetzt. Mittelpunkt
der Geschichte ist eine Gruppe ungarischer Juden, die an der Vorbereitung
des Aufstandes beteiligt sind. Die Planungen geraten in Gefahr, als plötzlich
ein junges Mädchen lebend unter den Körpern von Ermordeten in
der Gaskammer gefunden wird.
Der zweite Handlungsstrang des Films befasst sich mit den weiblichen Lagerinsassen,
die in der Munitionsfabrik arbeiten müssen und denen es gelingt,
Mitgliedern des Sonder-kommandos heimlich Schießpulver zukommen
zu lassen.
Der Film basiert auf der 1946 erschienenen Erinnerungsschrift "Ich
war Arzt in Auschwitz" des rumänischen Pathologen Miklos Nyiszli
sowie auf fünf Tagebüchern, die von Mitgliedern der Sonderkommandos
verfasst und später in Birkenau entdeckt wurden. Eintritt frei
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10.06.2005 Infoveranstaltung
// 20 Uhr // Fischladen im Exil im Schnarup Thumby
Wunsiedel 2005
Alljährlich
finden in Wunsiedel Gedenkmärsche anlässlich des Todestages
von Kriegsverbrecher Rudolf Hess statt. Diese Aufmärsche sind ein
besonders deutliches Beispiel für NS-Verherrlichung und Geschichtsrevisionismus.
Am 21. August 2004 marschierten hier ca. 4500 Alt- und Neonazis. Der Hess-Gedenkmarsch
hat sich zu einem der wenigen jährlichen Events der deutschen und
internationalen Naziszene entwickelt, welches als Schnittstelle für
verschiedene Generationen und Spektren der extremen Rechten dient. Darüber
hinaus bietet der Bezug auf Hitlerstellvertreter Rudolf Hess die symbolhafte
Möglichkeit, ohne staatliche Repression direkt einem Protagonisten
des Dritten Reiches zu huldigen.
Wir berichten über den aktuellen Stand der Mobilisierung und werten
die Geschichte der Aufmärsche aus. Mit Videoschnippseln und Vokü
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17.08.2005 Filmvorführung // 20
Uhr // Infoladen Daneben
SPIEGEL TV Reportage: Die Chronik des Nürnberger
Prozesses
Kurz vor dem Nazi-Aufmarsch am 20. August
in Wunsiedel zu Ehrung des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess, zeigen
wir an dessen Todestag eine Spiegel TV Reportage zu den Nürnberger
Kriegsverbrecher Prozessen. Außerdem kann mensch noch Busfahrkarten
zu den Antifa Aktionen in Wunsiedel kaufen (falls noch welche da sind).
Über
100 Stunden Filmdokumente, rund 1200 Stunden Tonbandaufnahmen und 5000
Fotografien hat SPIEGEL TV-Autor Michael Kloft aus Alliierten-Quellen
über die Nürnberger Prozesse zusammengetragen. Entstanden ist
eine spannende Dokumentation über eines der kühnsten Gerichtsverfahren
der Neuzeit.
Als Großbritannien, die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten
die ganze Dimension der Verbrechen erkannt hatten, welche die Deutschen
und ihre Verbündeten begangen hatten, stand fest: Diese Schuld musste
gesühnt werden. Schon im November 1943 veröffentlichten die
späteren Siegermächte in Moskau ihre "Erklärung über
deutsche Grausamkeiten im besetzten Europa". Darin kündigten
sie an, dass die deutschen Hauptkriegsverbrecher nach Ende des Krieges
"auf Grund einer gemeinsamen Entscheidung der Regierungen der Alliierten"
bestraft würden.
Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis
der gemeinsamen Überlegungen war die Einsetzung eines internationalen
Militärtribunals, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als "Nürnberger
Prozesse" in die Geschichte eingegangen sind. Der Gerichtshof trat
am 20. November 1945 zum ersten Mal zusammen, um über jene Hauptkriegsverbrecher
zu urteilen, die sich nicht durch Suizid oder Flucht ihrer Verantwortung
entzogen hatten.
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Veranstaltung "Geschichtsdeutung
bis zum Sieg"
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK)
im Auftrag der Bundeswehr
20.10.2005 // 20 Uhr // Zielona Gora (Grünbergerstr. 73, 10245 Berlin)
Kriegstote
hat wohl jede Nation zu beklagen. Die Bundeswehr tut dies nicht nur in
Deutschland sondern an sämtlichen Kriegsschauplätzen der Welt,
an denen Soldaten unter deutschem Banner gemordet haben. Der VDK ist im
Auftrag der Bundeswehr vor allem in Osteuropa deutschen Gebeinen auf der
Spur, um dort militaristische Denkmäler zu errichten. Das Ziel des
VDK ist nicht die Aufklärung von Kriegsgeschehen, sondern die Ausblendung
der historischen Fakten, um den deutschen Tätern des 1. und 2. Weltkriegs
nachträglich „Ruhm und Ehre“ anzuerkennen und einen Opferstatus,
der ihnen zu Recht abgesprochen wird, zuzubilligen. Der VDK handelt im
staatlichen Auftrag, mit staatlichen Subventionen und massiver Unterstützung
aus der Bundeswehr.
Der sog. Volkstrauertag, der vom VDK immer im November durchgeführt
wird, nimmt positiv Bezug zum nationalsozialistischen „Heldengedenktag“,
auf den sich auch Neonazis noch berufen.
Die Veranstaltung wird die Geschichte des
VDK umreißen und auf die aktuelle Geschichtspolitik eingehen. Veranstaltungstext
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11. und 13.02.2006 Infoveranstaltung zum
Aufmarsch in Dresden
Am
9. Februar fand in der K9 in Friedrichshain die Mobilisierungsveranstaltung
gegen den NAziaufmarsch in Dresden statt.
Am 11. Februar 2006 stand die Nazidemo offiziell unter dem Motto: "Gedenken
der Opfer des Alliierten Bombenterrors". Was die Nazis im Klartext
wollen ist weiterhin: Dresden als den eigentlichen Holocaust darzustellen;
die Verbrechen der Nazis im NS zu leugnen, zu beschönigen oder herunterzuspielen.
Dabei erhalten sie Unterstützung durch die Dresdner_innen und ihre
Stadtverwaltung, die sich den Nazis beim Thema 13.2. inhaltlich nahe sind
und die Nazis jahrelang ungestört liessen, bei der Etablierung ihres
Gross-Aufmarschs.
Die ReferentInnen erläuterten den Dresden-Mythos
und gingen auf die neuen Entwicklungen in der Hauptstadt Sachsens ein.
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