26.09.2005: Zapfenstreich abpfeifen!
50 Jahre Bundeswehr sind 50 Jahre zuviel!
Antimilitaristische Demonstration 17 Uhr Alexanderplatz

Seit Juni dieses Jahres überzieht die Bundeswehr das ganze Land mit öffentlichen Gelöbnissen, Zapfenstreichen, Waffenshows und anderen Darbietungen des Militarismus, um den 50. Jahrestag ihrer Aufstellung zu feiern. Den Höhepunkt dieser Selbstinszenierung soll ein Großer Zapfenstreich vor dem Berliner Reichstagsgebäude am 26. Oktober darstellen. Wir rufen zu Protesten gegen dieses Militärspektakel auf. Das Motto des Feiermarathons lautet "50 Jahre entschieden für Frieden", das Tagesmotto des Berliner Zapfenstreiches: "50 Jahre Parlamentsarmee" - nichts ist weniger zutreffend als diese Propagandaformeln. Wer sich als Parlamentsarmee versteht, lädt sich nicht 7500 exklusive Ehrengäste ein, um sich mit 9000 Polizisten von der Mehrheit der Bevölkerung abzuschotten. Wer "entschieden für Frieden" eintritt

* baut keine Interventionstruppen auf
* beteiligt sich nicht an sogenannten Schnellen Eingreiftruppen der EU und der Nato
* gibt sich nicht Verteidigungspolitische Richtlinien, die den Einsatz der Armee "geografisch nicht mehr eingrenzen" wollen.

Wofür die Bundeswehr wirklich steht, gibt sie mit ihrem Ritual zu erkennen: Der Zapfenstreich ist das zentrale Ritual der preußisch-deutschen Militärgeschichte. Es steht für eine Jahrhunderte währende Tradition von Kadavergehorsam, Großmachtpolitik, Kolonialkriegen, Hurra-Patriotismus und Folgsamkeit im faschistischen Vernichtungsfeldzug. Diese Traditionslinie führt direkt zu den Angriffskriegen, die die Bundeswehr in ihrer jüngsten Vergangenheit und gegenwärtig unternimmt. Nachdem sie zunächst unter dem Deckmantel "humanitärer Einsätze" agiert hatte, ging sie mit der Beteiligung am Nato-Krieg gegen Jugoslawien 1999 und der anschließenden Besetzung des Kosovo sowie dem Einsatz in Afghanistan seit 2001 zu offenen Kriegseinsätzen über. Der abendliche Fackelumzug des 26. Oktober taucht die Bundeswehr in das schummrige Licht, das dem deutschen Militarismus zusteht.

Gegen die Selbstverherrlichung der Truppe setzen wir unsere Forderungen:
* den Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee stoppen! Eliteeinheiten auflösen!
* Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr - auch nicht im Rahmen von EU, Nato oder UNO!
* Bundeswehr abschaffen!

WIEDERENTWAFFNUNG JETZT!

>>> www.zapfnix.de

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Auswertung

Tausende demonstrieren gegen Militäraufmarsch

Trotz eines militärischen Hochsicherheitszone in Berlins Mitte haben am Abend des 26.10. über 2000 Menschen gegen den Fackelaufmarsch deutscher Soldaten vor dem Reichstag protestiert. Vor dem Reichstagsgebäude feierte die Bundeswehr ihr 50jähriges Bestehen. Die Berliner Innenstadt wurde – wie angekündigt – zur militärischen Sperrzone erklärt, die Berliner Polizei ging ein weiteres Mal brutal gegen DemonstrantInnen vor.

Ein breites Bündnis von über 30 Gruppen aus dem antifaschistischen, antimilitaristischen und linken Spektrum hatte zu der Gegen-Demonstration aufgerufen. Auf Transparenten und in Redebeiträgen und Sprechchören wurde u.a die sofortige Wiederentwaffnung, der Abzug aller deutschen Truppen aus den Einsatzgebieten sowie die Auflösung der Bundeswehr gefordert. Die Berliner Polizei machte mal wieder durch gewalttätige Übergriffe auf sich Aufmerksam: Auf eigene Faust setzte danach die Berliner Polizei die Entscheidung vom Berliner Verwaltungsgericht ausser Kraft, die lautetet, das die Abschluss-Kundgebung am Brandenburger Tor stattfinden kann. Ca. 200 Meter vor dem Brandenburger Tor wurde die Demo dann von einem dreireihigen Polizei-Spalier, einer Reihe Wannen, Absperrgittern sowie einem Wasserwerfer aufgehalten. An dieser Stelle wollte die Polizei wohl eine bewusste Eskalation herbeiführen, um die Teilnehmer der Demonstration an der Ausübung der Versammlungsfreiheit zu hindern. So gingen mehrere Hundert Polizisten mit Schlagstöcken und Reizgas gegen die friedliche Menschenmenge vor. Mehrere Personen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach Angaben des Ermittlungsausschuss Berlin wurden auch hier zahlreiche Demonstranten festgenommen, mindestens zwei Personen erlitten Knochenbrüche.

Ein Sprecher des "Zapfnix"-Bündnisses kündigte an, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen "um die prügelnden Straftäter in Uniform zur Verantwortung zu ziehen.“
Nichts desto trotz zeigte er sich aber mit dem Gesamtverlauf des Protests zufrieden "Am heutigen Tag sind mehr als 2.500 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen ein überkommenes Militärritual zu protestieren, das Ähnlichkeiten mit Fackelaufmärschen im Nationalsozialismus aufweist. Die Bundeswehr musste sich vor der Bevölkerung verstecken und nur unter massivem Polizeischutz war es möglich, das Jubiläum zu begehen"

Beitrag auf Indymedia

http://de.indymedia.org/2005/10/130685.shtml

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Veranstaltung "Geschichtsdeutung bis zum Sieg"
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) im Auftrag der Bundeswehr
20.10.2005 // 20 Uhr // Zielona Gora (Grünbergerstr. 73, 10245 Berlin)

Kriegstote hat wohl jede Nation zu beklagen. Die Bundeswehr tut dies nicht nur in Deutschland sondern an sämtlichen Kriegsschauplätzen der Welt, an denen Soldaten unter deutschem Banner gemordet haben. Der VDK ist im Auftrag der Bundeswehr vor allem in Osteuropa deutschen Gebeinen auf der Spur, um dort militaristische Denkmäler zu errichten. Das Ziel des VDK ist nicht die Aufklärung von Kriegsgeschehen, sondern die Ausblendung der historischen Fakten, um den deutschen Tätern des 1. und 2. Weltkriegs nachträglich „Ruhm und Ehre“ anzuerkennen und einen Opferstatus, der ihnen zu Recht abgesprochen wird, zuzubilligen. Der VDK handelt im staatlichen Auftrag, mit staatlichen Subventionen und massiver Unterstützung aus der Bundeswehr.
Der sog. Volkstrauertag, der vom VDK immer im November durchgeführt wird, nimmt positiv Bezug zum nationalsozialistischen „Heldengedenktag“, auf den sich auch Neonazis noch berufen.

Einleitung:

Das Hauptaugenmerk des heutigen Vortrags ist auf den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – VDK“ und Bundeswehr gerichtet. Beide Organisationen unterscheiden sich zwar in ihrer Organisationsform, bilden aber den entscheidenen Teil in dem gemäßigten braunen Netz der BRD. Die Aufgaben des VDK’s sind hauptsächlich die Errichtung, Versorgung und Pflege von fast ausschließlich deutschen Soldatengräbern, sowie die Ausrichtung des „Volkstrauertages“. Die Tätigkeiten sollen laut eigenen Angaben zum Frieden und zur Versöhnungen führen und zwar zwischen den Völkern über den Gräbern. Durchleuchtet mensch die Inhalte des VDK findet mensch nicht nur Geschichtsrevisionismus der Gesellschaftskonform gemacht wird, indem Täter und Opfer besonders des II. WK gleichgesetzt werden, sondern auch eine Reihe von Anknüpfungspunkten in die extreme Rechte. Genauso wie der VDK wird auch die Bundeswehr von Bundesgeldern finanziert. Sie greift nicht nur dem VDK bei Pflege und Errichtung der Gräber unter die Arme, sondern hat als Nationalstaatliche Armee bekannter Weise auch noch andere Aufgaben. Neben den Führen von Angriffskriegen und internationalen, sogenannten Friedensmissionen, ist die Bundeswehr aufgrund des deutschen Militarismus stark in die Gesellschaft eingegliedert. Um diese Akzeptanz weiter auszubauen bedient sich die Bundeswehr altdeutschen Militärritualen wie dem Gelöbnis oder dem Zapfenstreich nach einer halbjährlichen Kampagne mit Militärparaden, Volksfesten und Informationsveranstaltungen. Dass das Image der Bundeswehr aufpoliert werden soll ist offensichtlich. Denn nicht nur Folterskandale haben in letzter Zeit für Aufsehen in den Medien gesorgt sondern auch Vorfälle von Rechtsextremismus kommen, besonders in den letzten Jahren immer häufiger zum Vorschein. Diese Vorfälle reihen sich jedoch lediglich in die Geschichte einer Armee ein, die nach `45 von Nazigenerälen aufgebaut wurde und teilzeitig sogar über Massenvernichtungswaffen verfügte. Rechtsextremismus hat es gerade im Spektrum von militaristischen Organisationen wie der Bundeswehr leicht Wurzeln zu schlagen. Kameradschaftsverbände, leicht zu verwechseln mit den Kameradschaften militanter Neonazis, spriezen in der BRD wie Pilze aus dem Boden.
Bundeswehr, Soldaten bzw. Kameradschaftsverbände und der VDK sind der Bodensatz einer rechten Suppe, die in Deutschland am überkochen ist.

Militarismus

Allg.: Militarismus ist ein weitreichender Begriff, wird einerseits in den ideologischen, andererseits auf den materiellen Militarismus unterschieden. Ideologischer Militarismus geht zwangsläufig einher mit der Nationalen Identität und deren zwangsläufiger Abstraktion eines Bedürfnisses einer „Nationalen Sicherheit“. Dieses ist nur durch eine „nationales Militärmonopol“ zu garantieren und zu verteidigen. Grundlagen für den ideologischen Militarismus sind ein kapitalistisches System, da u.a. „Herrschaftsdrang“, „Nationale Identität“ und Priorität einer „Nationalen Sicherheit“ gegenüber eines Internationalen Friedens ein notwendiger Bestandteil für dieses sind und maßgeblich an der Aufrechterhaltung dieses beteiligt sind.
Materielle Militarismus sind u.a. alltäglichen Konsequenzen des Militarismus. Beispiele reichen vom normalen Berufsoldaten im Alltag (Gefühl der Sicherheit), Waffen-, Uniformen und Ordensfetischen bis hin zu Militärparaden und Truppenaufmärschen z.B. als Fackelzug am Reichstag.
Ideologischer und materieller Militarismus sind miteinander Verknüpft und bilden die Grundlage für eine Militaristische Gesellschaft.
Grundlegende ideologische Bedürfnisse wie „Nationale Sicherheit“ oder terretoriale Abgrenzungswünsche werden dann materielle Ergebnisse wie z.B. Grenzbewachung, Aufstellen einer Streitmacht, etc...
Auch der Begriff Volk ist von entscheidener Bedeutung. Denn durch die Abgrenzung von anderen Völkern, geht die Forderung auch nach einer terretorialen Abgrenzung einher. Denn Volk grenzt sich im modernen Nationalstaat durch die Zugehörigkeit deselbigen ab. Das bedeutet dass fast zwangsläufig einem gewissen Volk bestimmt Eigenschaften angerechnet bzw. versagt werden. Die Nationale Identifikation ist also nicht nur ein beziehen auf einen Staat, sondern auch auf ein Volk somit entsteht letztentlich über ein Konstrukt ein Wir-Gefühl.
Und genau dieses WIR-Gefühl ist auch im Militarismus von besonderer Bedeutung: So stirbt der Soldat im Krieg nicht nur „für sein Land“ sondern auch für „sein Volk“. Denn Ruhm und Ehre werden letztentlich von diesem ausgesprochen.
Im modernen Nationalstaat kann sich der Mensch nicht dem Militarismus entziehen. Der Mensch ist in der kapitalistischen Verwertungslogik nämlich nicht nur Ware sondern auch in diesem speziellen Fall Eigentum eines Nationalstaates. Er muss gegebenenfalls nach den Interessen der Nation zu jeder Zeit handeln und simpel gesagt sein Leben für sie einsetzen. Die Nationale Identität wird somit nicht nur gefördert, sondern auch dementsprechend ausgelebt. Der Bürger ist in einem modernen Nationalstaat „Soldat auf Lebenszeit“, da er Wehrpflichtig ist.
Einhergehen mit Militarismus ist Sexismus.
Denn eine gute Verteidigung des Nationalstaates verlangt „männliche Bewährung, Abenteuer und Kameradschaft“ (Der militarismus der kleinen Leute) und fördert und greift genau die patriachalen Herrschaftsverhältnisse auf, die einhergehend mit der Kapitalistischen Gesellschaftsordnung sind.
Der starke Mann kämpft mutig an der Front und die Frau bleibt zu Hause, hütet die Kinder und putzt die Küche. Diese Struktur des Rollenbildes kann mensch auch im alltäglichen Gesellschaftsleben eines modernen Nationalstaates finden. Militarismus lässt sich wunderbar in dieses eingliedern und ist wesentlicher Bestandteil dessen.
Aber nicht nur männlicher Stärkekult, sondern auch Traditionalismus und Nationalismus sind eben die Anknüpfungspunkte zur extrem rechten Ideologie, da sie dort ein sehr ähnlichen Stellenwert haben. Der Leitgedanke nicht für sein Land, sondern auch für sein Volk zu kämpfen und notfalls, wie im Militarismus, zu sterben, ist hautpbestandteil der Rechtsextremen Ideologie.

Bundeswehr und der Militarismus in Dtl.
Den preußischen Militarismus kann mensch als Musterbeispiel und als Grundlage des heutigen Militarismus in Deutschland betrachten. Als 1860 Kaiser Wilhelm der I. die Wehrdienstzeit verlängerte und somit praktisch die Wehrpflicht einführte, um die „politische Partizipation zu fördern“. Letztendlich sollten allerdings weder „politische Partizipation“ oder „progressive Ideen“ das politische Großmachtsstreben Preußens lösen, sondern „Blut und Eisen“. Vier Kriege und die Gründung des deutschen Kaiserreiches waren die Folge des sog. „deutschen Sonderwegs“. Dieser Sonderweg führte letztendlich zum I. Weltkrieg angezettelt und entfacht durch das Deutsche Reich. Obwohl das deutsche Reich besiegt und das Militär geschlagen war, gab es in der deutschen Gesellschaft keinen Grund den aus preußischer Zeit schon fast einstudierten Militarismus abzulegen. Im Gegenteil: Die Dolchstoßlegene und der Versailer Vertrag gaben den Deutschen den Anlass den „Hurra-Patriotismus“ aus dem I. Weltkrieg in einen noch stärkere Nationale Identität umzuwandeln, was zum erstarken des Militarismus führte. Selbst der Sozialdemokrat Frierich Ebert empfing im Dezember 1918 die nach Berlin zurückkehrenden Feldtruppen mit den Worten "kein Feind hat euch überwunden“. Diese Stimmung nutzen auch NSDAP und die Deutschnationale Volkspartei um gegen politische Gegner zu hetzen.
Das vorhandene Potenzial des deutschen Militarismus musste von der NSDAP während der NS-Zeit aktiviert um es sich nutzbar zu machen. Der in der deutschen Gesellschaft tief verwurzelte Militarismus machte nicht nur die Angriffskriege und den perversen Durchaltedrang der Deutschen während des Krieges möglich, sondern schaffte auch die Akzeptanz von Grossmachtsstreben und Militärischen Alltagsleben. Die NS-Ideologie prägte den deutschen Militarismus letztendlich so stark, dass er ein wichtiger Gesellschaftlicher Bestandteil wurde, der nicht nur Akzeptiert sondern auch bis heute noch ausgeübt wird.

Die Bundeswehr ist fester Bestandteil des modernen deutschen Militarismus.
Schon 1949 wird in der politischen Ebene über die Wiederbewaffnung Deutschlands ernsthaft diskutiert, die Oder-Neiße Grenze wird, im Gegensatz zur DDR, nicht anerkannt. Zur selben Zeit Gründen sich trotz der NS-Verbote, neue Naziorganisationen in Form von Verbänden und Parteien. Im Oktober 1950 entwerfen Altnazis und Ex-Wehmachtsgeneräle einen Plan für die Remilitarisierung der BRD, das Auswärtige Amt besteht zu 85% Prozent aus Ex-Nazi-Personal und am 5. April 1951 hält der neugewählte Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) eine „Ehrenerklärung für die deutsche Wehrmacht“ vor dem Bundestag. Zeitglich sprießen überall in der Bundesrepublik sog. „Kameradschaftsverbände“ aus dem Boden, fast ausschließlich bestehen aus Alt-Nazis. Am 12. November 1956 wird letztendlich die Bundeswehr gegründet, 31 von 38 Generälen waren Mitglieder des Generalstabes der Wehrmacht. Unter anderem ist der „neue“ deutsche Militarismus dafür verantwortlich, dass Altnazi-Offizier Franz Josef Strauß (CSU, Verteidigungsminister) und andere Altnazis führende Positionen im gesamten Staatsapperat, besonders verteidigungsdienstliche Ämter der BRD besetzen dürfen.
Das 1958 der Bundestag grundsätzlich der Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen zustimmte, zeigt deutlich dass die Bundeswehr nicht nur eine reine Verteidigungsarmee ist, sondern eine offensive, von Nazis aufgebaute Armee, deren erster Auslandseinsatz schon im März 1960 in Marokko stattfindet. Bis 1989 wird die Bundeswehr in 105 solcher Einsätze aktiv sein.
Nicht nur Naziorganisation, die Aufstellung der Bundeswehr als Wehrmachtsnachfolge und Vorschläge der Führungsebene der Bundeswehr wie die „Atomvermienung der BRD-Ostgrenze“ sind Teil des „neuen“ deutschen Militarismus. Auch international gewinnt nun die Bundeswehr an Einfluss. Neben zahlreichen Auslandseinsätzen wird ein Luftwaffenstützpunkt in Portugal eingerichtet und der NATO eine Panzerdivision unterstellt. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr bekommen somit nun einen Internationalen Charakter, womit die Rechtfertigung praktisch schon gegeben ist. Heimlich testete die Bundeswehr in den 70er Jahren Bio- und Chemiewaffen währendessen wird ein General der Bundeswehr zum Chef der Alliierten Landesstreitkräfte in Mitteleuropa. Fast 15 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges steht die deutsche Armee mit Umfangreichen Waffenarsenal u.a. zur Massenvernichtung bereit und führt teilweise imperialistische Kriegseinsätze in auf der ganzen Welt unter dem Deckmantel von Bündnissverpflichtungen innerhalb der NATO.
Doch während das Bundesverfassungsgericht im Juli 1972 die terretorialen Grenzen von 1937 für gültig erklärt, gibt es nun eine sich radikal formierende, ernstzunehmende linke Gegenströmung in der Gesellschaft. Die Generation von Jugendlichen die in den 60er Jahren gegen ihre Altnazieltern rebellierte ist nun zu einer radikalen Linken geworden. Straßenschlachten und RAF sind ebenso Bild der Zeit, wie Weltweite Kriegseinsätze der NATO. Obwohl die deutsche Linke in dieser Zeit wohl ihre stärkste Phase in der jüngsten Geschichte hatte, stand doch einem stark militaristisch geprägtem gesellschaftlichen Konsens gegenüber.
1990, nach dem Fall der Berliner Mauer, unterschreibt Deutschland die Abschließende Regelung des 2+4 Vertrages, in welche es erklärt nie wieder seine Waffen gegen andere Länder einzusetzen, die Alliierten ziehen sich endgültig aus Deutschland zurück.
In 90er baut die Bundeswehr ihre Stützpunkte auf der ganzen Welt auf. Während in Somalia bayerische Feldjäger die Zivilbevölkerung foltern, erklärt Bundesverteidigungsminister Volker Rühe: „Die Deutschen müssen erst allmählich an militärische Aktionen gewöhnt werden.“.
Die Beteiligung an den letzten beiden Angriffskriegen in Kosovo und Afgahnistan der Bundeswehr, ist wohl allen Anwesenden hier noch gut in Erinnerung. Knapp 50 Jahre nach der Befreiung des Nationalsozialismus wird ein Angriffskrieg, mit Flächenbombardements durch Bundeswehr-Tornardokampflugzeuge, unter dem Vorwand ein zweites Auschwitz verhindern zu wollen geführt. Die Bildung an einer europäischen Kriseneinsatztruppe, an dessen Deutschland zu 1/3 Anteil mit knapp 20000 Soldaten hat und die allgemeine Aufrüstung der Bundeswehr stehen allerdings ganz klar im Gegensatz zur sog. „Friedenspolitik der Bundesregierung“.
Doch nicht nur Angriffskriege und Aufrüstung prägen das Bild der Bundeswehr in den 90ern. Rechtesextremismus ist nach wie vor ein Teil der Bundeswehr. Obwohl mittlerweile fast alle Alt-Nazi Generäle verwest sind, gibt es nun, besonders bei den jungen Soldaten, starke rechtsextreme Tendenzen. Als im Juli 1997 eine Gruppe von Soldaten durch die Innenstadt von Detmold zog und Emmigranten und Touristen verprügelte schlugen die Medien Alarm. Nach und nach wurden rechtsextreme-, damals noch als „Ausschweifungen“ relativierte Übergriffe und Rituale innherlab der Armee bekannt. Das z.B. Rechtsterrorist und Nazi Manfred Roeder im Januar 1995 einen Vortrag in der Führungsakademie der Bundeswehr hielt und auf dem Cover des Stern Soldaten mit Reichskriegsflagge und anderen Nazisymbolen posierten, schlugen die Wellen so hoch, dass sich selbst der Bundestag nun gezwungen sah sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die angeordnete Untersuchung ergab, wie auch bei den jüngsten Folterskandalen, dass Rechtsextremismus in der Bundeswehr nur „Einzelfälle seien“. Doch selbst der Militärische Abschirmdienst (MAD – geheimdienst der BW) bezweifelte dieses Ergebnis. Doch als selbst die Grünen meinten, dass rechtsextremismus in der BW kein Problem sei, sondern dass es lediglich eine Grauzone gebe, in der sich Strukturbegünstigt rechtsextremismus ausbreiten könnte, war dieses Problem, zumindest für die Gesellschaft vom Tisch. Das die Bundeswehr sich schon von Anfang an die „freiheitlich demokratische Grundordnung“ auf die Fahne schrieb lassen nicht nur die Gründnungsumstände, sondern auch die aktuelleren Vorkommnisse in Frage stellen.
Denn das Prinzip von Befehl und Gehorsam, Sekundärtugenden wie Ordnung und Disziplin, die Liebe zum Volk und Vaterland, dass alles sind militaristische Grundprinzipien, die nicht nur eine Verbindung zur extremen rechten Schaffen, sondern auch teil ihrer sind. Auch der Traditionalismus der Bundeswehr, bei welchem ganz bewusst Verbindung zu alten Traditionen und Riten gesucht wird. Kein Wunder, dass sich junge Rechtsextreme in der Bundeswehr sau wohl fühlen, da militärischer Kult aus NS-Zeiten wiederbelebt wird. Das auch konservative Politiker, meist aus CSU/CDU die Traditionen und Riten teilweise decken und nicht nur Journalisten diffamieren, die rechtsextremismus in der Bundeswehr aufdeckten, lässt tief blicken. Nicht nur in der Gesellschaft sondern auch in der Politik gibt es eine breite Akzeptanz für diese Traditionen.
Bei wundert es einen eigentlich kaum, dass sich Bundeswehr Soldaten, meist in Zivil an Ausschreitungen gegen Asylbewerberheime beteiligt waren oder bei anderen gewalttätigen Angriffen.
Die Bundeswehr ist nach wie vor Teil der deutschen gesellschaftsordnung. Um genau diese eeutsche Armee dem Volk nun noch schmackhafter zumachen werden Millionenteure Kampagnen wie „50 Jahre Bundeswehr“ vom Bund finanziert um das vorbelasstete Image aufzupolieren und letztentlich um letztentlich einen Schulterschluß einzugehen. Das eigentliche Festakte wie der am 25.10. zwar auf 4500 VIP’s begrenzt ist, von 9000 Bullen geschützt wird und letztendlich zu einem nächtlichen Fackelaufmarsch in deutscher Militärtradition ausartet, scheint niemanden zu stören. Genau das ist auch das Ziel der Bundesregierung, nämlich für eine Angriffsarmee gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Nicht nur diese Gesellschaftliche Akzeptanz gilt es am Mittwoch anzugreifen, sondern auch den deutschen Nationalismus, den Schulterschluss der Gesellschaft mit einer von rechtsextremen Unterwanderten Armee und überhaupt Traditionalsismus und männlichen Stärke Kult auch innerhalb der Gesellschaft. Genau dieses nämlich und Militarismus waren in Deutschland schon immer gute Freunde!

„Volksbund Deutscher Kriegsgräber Fürsorge e.V.“

Gemeinnützig, humanitär und international beschreibt sich der VDK und betreibt durch die öffentliche Hand legitimiert einen Totenkult um deutsche Soldaten aller Kriege, die es in den letzten zwei Jahrhunderten so gab.
Seit seiner Entstehung im Jahr 1919 machte es sich der VdK zur Aufgabe das „Gedenken deutscher Kriegstote hochzuhalten“. Nun von der Bundesregierung subventioniert pflegt der VDK Gräber gefallener deutscher Soldaten oder versucht weitere im Ausland ausfindig zu machen, um dann zum Teil monumentale Denkmäler zu errichten.
Während die Nutzungszeit eines Grabes für Normalsterbliche auf einem örtlichen Friedhof meistens zwischen 20 bis 40 Jahre beträgt, sind deutsche „Heldengräber“ natürlich für die Ewigkeit angelegt. Das zeigt, worum es sich beim Anlegen solcher Friedhöfe auch dreht. Nicht nur die Schaffung von Ruhestätten der gefallenen Soldaten ist von Bedeutung, der Denkmalscharakter dieser Anlagen spielt ebenfalls dabei eine entscheidende Rolle.
Massengräber mit tausenden unbekannten Soldaten werden vom VDK als Denkmäler gepflegt und restauriert. Durch die Schaffung solcher Denkmäler wird ein Teil Geschichte vergegenwärtigt und augenscheinlich. Außerdem werden historische Bezugspunkte gebildet, die für Traditionserhalt und Fokussierung völkischen Denkens benötigt werden.
Jüngstes Projekt des VDK ist z.B. der Ausbau eines Soldatenfriedhofes gefallener Wehrmachtsangehöriger 70km entfernt von St. Petersburg zum weltweit größten Soldatenfriedhof mit demnächst 80.000 Gräbern. Insgesamt betreut der VDK zwei Millionen deutscher Kriegsgräber auf 842 Friedhöfen in 100 Ländern dieser Erde.

Geschichtsverdrehung

Um seinem Gründungsmotto treu bleiben zu können – ist auch der VDK gezwungen einen Umgang mit der deutschen Vergangenheit zu finden. Das Motto seiner Arbeit kommt daher universell daher: „Versöhnung über den Gräbern – Im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“. Doch alles andere als universell ist die Praxis des VDK – er beschäftigt sich nur mit den Toten, die deutscher Traditionspflege zu gute kommen. So werden Wehrmachtsdeserteure, genauso wie SS-Divisionen und zum Teil auch Zwangsarbeiter in einen Topf bzw. Grab geschmissen und damit Täter und Opfer nachträglich versöhnt. Irgendwie sind dann alle Opfer des Krieges, der Zeit, Opfer vom wahnsinnigen Hitler oder am besten noch Opfer der unpersönlichen Kriegsmaschinerie.
Nur zu deutlich kommt hier die Gleichsetzungsstrategie zum Ausdruck, mit welcher der Volksbund einen positiven nationalen Bezug erreicht und militärische Traditionspflege im Land der Täter erhalten kann, ohne geschichtlich darauf eingehen zu müssen.
Diese geschichtsverwischende Politik, ist vor allem im Ausland sehr unpopulär und führt mitunter bei Einweihungen neuer deutscher Soldatenfriedhöfe in den Staaten des ehemaligen Ostblocks zu heftigen Protesten der Bevölkerung. Der berechtigte Vorwurf gegen den VDK lautet meistens, dass er die deutsche Kriegsschuld und Kriegsverbrechen relativiere, indem Opfer und Täter auf eine Stufe gestellt werden und das Gedenken dazu benutzt wird die Täter nachträglich zu rehabilitieren.
Zuletzt wurden Angehörige der Wehrmacht von Antifas aus Griechenland und Deutschland auf einem VDK-Friedhof auf Kreta am Gedenken an ihre gefallenen Kameraden gehindert. Dort wo die Wehrmacht über 3500 Zivilisten als Partisanen und deren Unterstützer hinrichtete und über 30 Dörfer komplett zerstörte, trauern Nachkommen und Angehörige der Täter um ihre Opfer, ohne auch nur ein Wort über die Verbrechen der Deutschen während der Besatzungszeit zu verlieren. Alles vom VdK organisiert und mit „Völkerverständigung“ deklariert.

Antifas auf Griechenland bei der Blockierung eines VDK Friedhofs

Die Arbeit des VDK

60 Jahre nach dem 2. Weltkrieg führt der Volksbund seine vereinsgemäßen Pflichten fort und bettet nun vor allem in den jetzt zugänglichen osteuropäischen Staaten gefallene Deutsche um. Millionen Euro werden in neuen „Heldenfriedhöfen“ angelegt und feierlich eingeweiht. Die dort ansässige Bevölkerung wird dafür durch Diplomatie und Geld mundtot gemacht, während in der Öffentlichkeit der Versöhnungsgedanke im Vordergrund steht. Die Staaten, die Dank der Blockkonfrontation bis 1989 von deutschen Altnazis und Vertriebenen samt ihren Ansprüchen verschont geblieben sind, müssen sich seit 1990 mit dem VDK und seiner freundlich-aggressiven Diplomatie rumärgern.
Soldatengräber anderer Nationen werden vom VDK nicht gepflegt und wenn überhaupt spielen sie nur eine Rolle, falls irgendwo in der Nähe ein Deutscher Soldatenfriedhof errichtet werden soll. Denn der muss um einiges pompöser und monumentaler sein als die von anderen Nationen.
Ein Beispiel für die weitreichende Strategie des VDK sein Geschichtsbild großen Teilen der Gesellschaft zu vermitteln ist seine zunehmende Jugendarbeit. Um seine „Versöhnungsarbeit“, wie der VDK es selber nennt, voranzutreiben, versucht er sich schon lange darin Jugendliche für deutsche Traditionspflege zu begeistern und veranstaltet Workcamps zum säubern deutscher Gräber. Da wird international auf Friedhöfen des VDK Laub geharkt, Unkraut von den Gräbern entfernt und zusammen Pfadfinderromantik ausgelebt. Mit Schulungen soll Jugendlichen ein positiver Bezug zur Vergangenheit vermittelt und vor Augen geführt werden, dass hinter den gefallenen Soldaten Einzelschicksale stecken. Auf diese Weise wird Mitleid für die gefallenen Deutschen erregt, was dazu führen soll Verständnis für die vermeintlichbesondere historische Situation des Nationalsozialismus zu entwickeln. Auch Jugendliche anderer Nationen werden dazu eingespannt.
Köhler 2005 auf UsedomDass die Politik des Volksbundes staatlich gefördert wird, verwundert nicht, gedenkt doch auch die Bundeswehr alljährlich der gefallenen deutschen Soldaten ob nun von Wehrmacht, Reichswehr oder Bundeswehr. Aber auch Amts und Würdensträger Deutschland machen sich für den VDK stark. So besuchte Bundespräsident Köhler im September eine deutsche Kriegsgräberstätte in Polen und ein vom VDK ausgerichtetes Workcamp. Zitat „Der Bundespräsident bat zugleich die Polen um Verständnis für die Trauer deutscher Vertriebener um ihre frühere Heimat im Osten. Die Mehrheit von ihnen hege jedoch keinerlei Ansprüche und wolle die Geschichte nicht umschreiben, versicherte er.“.
Die Bundeswehr stellt dem VDK, ihre Infrastruktur, Arbeitskraft und Geld zur Verfügung und bekommt dafür eine einzigartige Traditionspflege geboten, die zumindest öffentlich nicht als rechtsextrem stigmatisiert ist. Zumal die Veranstaltungen des VDKs in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr auch einen positiven Bezug zum heutigen Militarismus in Deutschland herstellen soll.

Funktion des Gedenkens

Der Volkstrauertag im November als Gedenktag des VDK erfüllt gleich mehrere Funktionen. Einerseits wird das Geschichtsbild des VDK, so geschichtsverfälschend es auch ist, in die Öffentlichkeit getragen und dem Volksbund die Deutungshoheit der Geschichte überlassen. Andererseits dient er der Gruppe der Akteure, Soldatenverbänden und deutschen Traditionsvereinen, als Identifikationspunkt und als einziger Feiertag im Jahr, an dem offen Wehrmachtssoldaten, neben anderen deutschen Soldaten gedacht werden darf. Außerdem findet um den Volkstrauertag herum immer die traditionelle Sammlung für den VDK massiv unterstützt durch die Bundeswehr in der Öffentlichkeit statt.
Emmo EulenNach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde der 1919 vom VDK eingeführte Volkstrauertag zum staatlichen Feiertag, dem sog. „Heldengedenken“. Diese Umwidmung ist nicht direkt auf eine Initiative der Nazis zurückzuführen, sondern erst durch direkte Intervention bei Goebbels erwirkte Emmo Eulen, Gründer des VDK und Burschenschaftler bei Teutonia Freiburg, 1934 die Umgestaltung in den Heldengedenktag, da, so schrieb er „ dieser Tag nicht nur ein Tag der Trauer sondern ein Tag der Erhebung werden muß, ein Tag des Hoffens auf das Aufgehen der blutigen Saat“. Kurz vor Kriegsende erklärte der ,“Bundesamtsführer“ des VDKs, Otto Margraf: „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bedeutet Besinnung auf Ehre und Größe der Nation, auf die heldischen Opfer und den Todesmut unserer Gefallenen auf das Deutschtum überhaupt.“ Und jener Nazi-“Bundesamtsführer“ Margraf wurde 1946 bei Wiederaufnahme der VDK-Arbeit auch noch dessen Generalsekretär, was er bis 1969 blieb.
Ganz anders als die damalige Führungsspitze des VDK vertreten seit den 90er Jahren vor allem Sozialdemokraten den Volksbund in der Öffentlichkeit. Reinhard Führer, jetziger Präsident des VDKs ist SPD Mitglied und war bis Ende 2001 auch Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin. Seit dem steh nicht mehr der Heldenmut sondern der Opferdiskurs im Vordergrund.
Durch das immer wiederkehrende Gedenken, wiederholende Rituale und hohlen, zunächst deutungsoffenen Phrasen wie z.B. „Gegen Krieg und Gewaltherrschaft“, schafft es der Volksbund, dass nicht mehr das eigentlich zu vergegenwärtigende geschichtliche Ereignis sondern nur noch die Trauer und das Gedenken im Vordergrund stehen. Nicht nur, dass dadurch auch offensichtliche Täter ihren Opfern gleichgestellt werden und als Phänomen einer bestimmten Epoche abgehandelt werden, es wird auch der selbstgestellte Anspruch des Volksbundes das Gedenken wach zu halten, um kommende Kriege bzw. Gewaltherrschaft zu verhindern, nicht erfüllt. Vielmehr wird ein abgeschlossenes und nicht zur Diskussion stehendes kollektives Geschichtsbild angeboten, mit dem sich die Akteure des Gedenkens identifizieren sollen. Diese Identifikation mit den deutschen Soldaten fällt natürlich schwer, schließlich lassen sich die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht leugnen. Also muss das Geschichtsbild irgendwie positiviert werden und andere Aspekte, nämlich die vermeintlich unschuldigen deutschen Opfer in den Vordergrund gerückt werden. Faktische Geschichte, wird so zu einem nationalen Mythos, der unhinterfragt angenommen wird. Wer meint, dass Aufklärungsarbeit diesen Mythos brechen könnte, der verkennt, dass in der Nachkriegszeit bis heute die Deutschen von allen Seiten öffentlich mit der Geschichte des Nationalsozialismus, dem damit einhergehenden Holocaust und dem Vernichtungskrieg der Wehrmacht in Osteuropa konfrontiert wurden. Wenn „deutsche Patrioten“ wie z.B. der Volksbund nun das Angebot machen sich von dieser Geschichte zu entfernen, die NS-Zeit als Missetat eines einzelnen Mannes und die deutsche Bevölkerung als Opfer des Systems darzustellen, dann fällt es nicht schwer dieses Geschichtsbild anzunehmen und auch Positives für das eigene Nationalbewusstsein und für zukünftiges Handeln daraus zu ziehen. Das hat nichts mit Aufarbeitung der Vergangenheit zu tun sondern eher mit der Überwindung der selbigen.

Soldatenverbände in und um die Bundeswehr

Verband deutscher Soldaten –VdS

Der Verband deutscher Soldaten ist einer der bundesweit organisierten Soldatenverbände von Wehrmachtssoldaten, der seit über 50 Jahren existiert. Gegründet wurde er zur Wahrung und Förderung kameradschaftlicher rechtlicher und ideeller Anliegen aller Angehörigen der ehemaligen Wehrmacht, der dt. Bundeswehr und ihrer Hinterbliebenen und grundsätzlich von Männern und Frauen, die das deutschen Soldatentum bejahen (Selbstverständnis aus dem Jahr 1999). Bundesvorsitzender des VdS ist seit 2004 Max Klaar. Laut eigenem Selbstverständnis verpflichtet sich der Verband dem Eintrteten für Recht und Freiheit in treue zum deutschen Vaterland und der Pflege der soldatischen Wertbegriffe, der Förderung des Wehrgedankens (Pflege und Shcutz des Andenkens aller Soldaten) und der Bekämpfung der Diffamierung des deutschen Soldatentums. Der Verband beschreibt sich selbst al parteipolitisch unabhängig und demokratisch aufgebaut und geleitet . Allerdings spielt für die Mitgliedschaft eine Verbindugn zu politischen Organsisationen keine Rolle. Seit 1962 rekrutierten sich die Vorsitzenden des Bundesverbandes aus Angehörigen des Bundeswehr. Zuletzt war es Oberstleutnant Horst-Erich Hoppe, der im August 2003 verstorben ist. Da sich der Traditionsverband VdS als Reservistenvereinigung verstand und klaren Bezug zur Bundeswehr hatte und seine kooperativen Zusammenhänge mit anderen Traditionsverbänden, konnte Ende der 90er Jahre von einer Mitgleiderstärke von 75.000 Mitgliedern ausgegangen werden. Mitte 2004 erfolgte erine offizielle Distanzierung der Bundeswehr vom VdS. Alle dienstlichen Kontakte zum VdS sollten mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Hintergrund für diese offizielle Distanzierung der Bundeswehr vom VdS waren die Beiträge von Richard Tedor im Verbandsblatt des VdS, dem Soldat im Volk.

Soldat im Volk
"Soldat im Volk"Die 6mal im Jahr erscheinende Zeitschrift wird laut Impressum von Wolfgang Beck und Herta Görgen herausgegeben und in Bonn –Bad Godesberg ansässig. Die Publikation des VdS existiert nahezu solang wie der VdS selbst. In dieser erschien 2003 ein Beitrag Tedors, der Vorsitzender der Nationalistischen Partei in den USA ist. Tedor selbst gehörte zu einem Autorenkreis einer amerikanischen Zeitschrift, die den Holocaust leugnen. Sein Beiträg selbst enthielt keine Äußerungen, die aus dem inhaltlichen Rahmen der Verbandszeitschirft fielen, doch genügten seine politischen Hindergründe für den Trennungsstrich der Bundeswehr zum VdS. Dass diese Trennung erst zum einem so späten Zeitpunkt erfolgte, verwundert bei einer eingehenden Lektüre des Soldat im Volk. In dieser Zeitschrift sind doch regelmäßig Beiträge zu lesen, in denen Angehörigen der Wehrmacht und Waffen-SS in einer Art Personenkult gedacht und ihrer Taten im Krieg als heldenhaft hervorgehoben werden. Des weiteren war seit ehedem eine revisionistische Linie inhaltliche Ausrichtung des Blattes. So werden in Beiträgen Verlorene Heimat: Die Vertreibung die Vertreibungen der Deutschen als ein Verbrechen gegen das Völkerrecht bezeichnet und damit die Verbrechen des NS relativiert sogar ausgeblendet. Der Begriff Deportation wird freimütig verwendet, um die Internierung Deutscher durch die Russen zu beschreiben. Dieses nationalistische und revisionistische Denken im Jahr 2000 zum tragen. Damals machte sich der VdS auch stark gegen die Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht. In einem Protestschreiben zusammen mit dem Ring deutscher Soldaten wurden Münchner Bürger dazu aufgerufen sich gegen die Ausstellung im Münchner Rathaus zu boykottieren. Dies schlug sich denn auch in der Vernandszeitschirft nieder. Schließlich erscheinen regelmäßig Anzeigen von Zeitschriften, die den Holocaust leugnen belegen die Einordnung des Verbandes im extrem rechten Spektrum.

Bewertung
Da es sich bei dem Verband um einen Reservistenverband handelt und sich auch der Soldat im Volk als eine Reservistenzeitschrift versteht, ist ihre Verbreitung nicht zu unterschätzen –sie kursiert auch bei vielen jüngeren Bundeswehrangehörigen. 1999 schreibt der VdS selbst noch, dass ihm 62 kooperative Verbände angeschlossen seien und er über 80.000 Mitglieder verfüge. Dadürch dass es sich bei den Beiträgen auch in der Zeitschrift um weichgespülte nationalistische Inhalte handelt mit Geschichtsrevisionismus gearbeitet wird, um diese Inhalte vertreten zu können und das als Patriotismus und Traditionsverständnis verpackt, vermag der Verband die Basis für die Entwicklung eines Rechtsdenkens setzen. Dass erst im Jahre 2004 eine offizielle Distanzierung der Bundeswehr vom VdS ohne inhalliche Änderung der Richtlinien des VdS erfolgte, belegt, dass eine grudnsätzliche Bereitschaft für ein Denken, die eine Schnittmenge mit extrem rechter Ideologie bilden, in Institutionen wie der Budneswehr an sich angelegt sind. Da die personelle Verknüpfung zwischen VdS und Bundeswehr sehr eng war ist davon auszugehen, dass auch weiterhin auf informeller Ebene eine Zusammenarbeit zwischen den Oganisationen nicht auszuschließen ist.
Zwar behauptet der VdS in seinem Selbstverständnis nicht politisch ausgerichtet zu sein, er wolle allein kameradschaftliches Zusammensein fördern. Eine wichtige Aufgabe nach dem NS stellten solche Organisationen tatsächlich auch mit der sozialen Betreuung der Veteranen da, da sie diesen ein Forum gaben über ihre Erlebnisse im Feld zu sprechen und diese aufzuarbeiten. Doch dass dieAktivitäten des VdS eine solche Behauptung nicht halten können, lässt sich vielfach belegen.
Aber kommen wir auf zwei weitere Verbände zurück, die sich der Tradition der Militärgeschichte verschrieben haben.

Arbeitsgemeinschaft für Kameradenwerke und Traditionsverbände e. V:

Der nächste Traditionlistenverband, zu dem wir kommen ist die Arbeitsgemeinschaft für Kameradenwerke und Traditionsverbände e.V kurz ARGE. Dieser ist in der Tübinger Straße in Stuttgart ansässig. Es handelt sich dabei um einen Dachverband von Kameradenwerken und Traditionsverbände, der als solcher aber auch eingenständig politisch auftritt. Der Verband beschäftigt sich mit der Pflege der Wahrung der Erinnerungen der Angehörigen der Wehrmacht. Dass es sich dabei um die Vermittlung eines postiven Bildes von der wehrmacht und der Förderung eines verfälschten Geschichtsbild handelt, ist offenscihtlich am Selbstverständnis und dem Inhalt der verbandseigenen Zeitschirft zu sehen. In seinem Selbstverständnis auf der Verbandsseite kameradenwerke.de steht hierzu:
Die Arbeitsgemeinschaft betreut seit fast 50 Jahren eine große Zahl von Kameradschaften und Hilfswerken meist ehemaliger Divisionen der Wehrmacht. Sie berät diese Verbände - etwa 70 - in den Aufgaben der Vermisstensuche, der Kameradschaftspflege, der Kriegsgräberfürsorge, bei der Herausgabe der Geschichtsaufzeichnungen und nun vor allem bei den Treffen mit ehemaligen Gegnern insbesondere in Russland. Die Intention dieser eher harmlosen Beschreibung wird in einer deutlicheren Sprache in einem Informattionsblatt des Verbandes beschrieben. Dort schreibt die ARGE zu ihren Zielen und Aufgaben (Zitat): „Die Soldaten der Kriegsgeneration sind geprägt durch die besonderen Herausforderungen einer schweren Zeit, die sie zu bestehen hatten und sie zu Kampf- und Notgemeinschaften zusammenschweißte. Deren Angehörige waren – und sind oft noch heute – durch ein starkes Band der Kameradschaft verbunden. Unsere Kameraden in Mitteldeutschland waren bis vor kurzem ausgeschlossen und zum Schweigen verurteilt (…). Abgesehen von dem persönlichen Verlangen nach Kameradschaft ist es gerade jetzt wichtig, daß die Männer der Kriegsgeneration nicht verstummen: Zum einen deshalb, weil erneut versucht wird, die geschichtliche Wahrheit der damaligen Zeit zu verdrängen und den Weg, die Leistung und das Leiden einer Generation zu verzerren. Kaum jemand weiß noch oder spricht darüber, daß es die Wehrmacht war, die Westeuropa vor der Roten Armee und der Diktatur des Kommunismus bewahrt hat. Entgegen mancher Verleumdung hat sie nicht nur tapfer, sondern auch anständig gekämpft.
Zum anderen eröffnen sich seit den Veränderungen in Osteuropa Möglichkeiten und Aufgaben, die gerade die alten Soldaten ergreifen müssen, solange sie noch leben, z.B. die Hilfe bei der Suche nach Kriegsgräbern und die Treffen mit ehemaligen Gegnern dort, wo einst gekämpft wurde. (…)“ (Informationsblatt der ARGE ohne Datum – vermutlich 1996)

Regionaler Verband –die 76. InfDiv
In Berlin existiert auch ein Traditionsverband der ARGE –die 76 InfDiv. Geschäftsführer ist Günther Lindow und unter panzerdiesel.com ist als Verbandsadresse die Bergengruenstraße in Berlin -14129 angegeben. In der Zeitschrift der der Kameradenwerke, der Kamerad, gibt es sie Rubrik Verbandsnachrichten, zu der ich eingehend später noch komme. Erscheinen in der Rubrik Verbandsnachrichten häufiger Meldungen der Kameradschaft (siehe auch KW Juli / August 2005). So nahmen die Mitglieder des Regionalverbandes imJuni diesen Jahres an einer Gedenkveranstaltung im Raum Verdun teil –als Versöhnungsverasntaltung tituliert. Bonmont des ganzen war eine Anekdote, dass der Großvater eines Angehörigen bereits im 1. Weltkrieg eine Kaminuhr in Verdun hat mitgehen lassen und sie als Geste der Versöhnung der Stadt Verdun zurückgespendet hat. Diese steht jetzt tatsächlich im Museum der Stadt. Auf der Folie ist diese Uhr zu sehen. Das Bild stammt aus dem Kameraden –Ausgabe Juli / August 2005.
Ende September diesen Jahres veranstaltete die 76. InfDiv einen Volkstrauertag auf dem Garnisonsfriedhof in Berlin Mitte.

Regionaler Verband 8 PzDiv und Tigerabteilung 510
Dieser Verband stammt zwar aus Münster, Ansprechpartner ist Peter Steffens aus Münster, doch steht er in Kontakt zum VdK und ruft regelmäßig zu Vernastaltungen auf dem Waldfriehof im Halbe auf.

Der Kamerad
Neben seiner Suche nach vermissten Kameraden und der Erhaltung ihrer Geschichte, es gibt dazu eigens Seiten im Netz, die die Kontaktaufnahme auch länderübergreifend ermöglichen sollen, gibt die ARGE auch eine Zeitschrift heraus.
"Der Kamerad" Die vom Verband herausgegebene die Zeitschrift, der Kamerad, erscheint zehn mal im Jahr. Verantwortlicher und Redakteur der Zeitschirft ist Götz Eberbach. Eberbach ist sehr aktiv und unter anderem auch als Autor beid er Jungen Freiheit wie dem Institut für Staatspolitik – einem neurechten think tank - beschäftigt. Eberbach folgte in der Redaktion nach einem gewissen Gezeitenwechsel. Mit den Jahren starben die ganzen Überlebenden der Wehrmacht weg und die Ausrichtunge des Verbandes war nicht nachfolge- bzw. jungendfähig. Dieser Strukturwandel zog 1997 auch eine Umbenennung des Blattes von der „Alte Kamerad“ in der „Kamerad“ nach sich. Begründet wurde dieser Schritt damit, daß 52 Jahre nach Kriegsende (Zitat) „nicht nur die jüngsten Soldaten der Wehrmacht 70 Jahre und älter“ sind; „auch die Gründungsjahrgänge der Bundeswehr und die folgenden sind mittlerweile aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. So besteht entsprechend auch die Leserschaft unserer Zeitschrift mittlerweile zu großen Teilen bereits aus Veteranen, Reservisten und aktiven Soldaten der Bundeswehr und des österreichischen Bundesheeres. (…) Ihre Interessen und ihre Ehre in einer soldatenfeindlichen Zeit zu wahren, bleibt nach wie vor das Anliegen dieser ältesten deutschen Soldatenzeitschrift“
Initiator dieses Wechels war ursprünglich Alberecht Jebens, auch JF Autor und Beteiligter beim Studienzentrum Weikersheim. Seine Nachfolge hat aber inzwischen Götz Eberbach angetreten.

In der aktuellen Ausgabe...

Aktuell in der erschien ein Beitrag über die Die Wehrmacht und ihre angebliche Beteiligung an den Massenverbrechen. Klar wird ein Bezug zu den Verbrechen geleugnet und auf rein soldatischen Einsatz gegen die Rote Armee heruntergebrochen. Großer Aspekt seit langem ist die Versöhnungsarbeit mit Russland, so auch in der aktuellen Ausgabe ein Bericht von Eberbach, der die bereits langjährige Arbeit in Russland betonte.Nicht müde wird man auch beim Kameraden das Leid des deutschen Volkes nach 1945 zu betonen.

Bewertung
Daß die Arbeitsgemeinschaft weit rechts steht, haben ihre Aktivitäten – parallel zu den Bemühungen des gesamten rechtsextremen Spektrums und der rechtskonservativen Kräfte – gegen die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1945“ gezeigt. Unter der Überschrift „Die Wehrmacht – eine Verbrecherorganisation?“ schaltete die ARGE eine Anzeigenkampagne, u.a. in der Jungen Freiheit.
Zwar definiert sich die Verbandszeitschrift der Kamerad nicht offen als extrem rechts. Wenn sie dies tun würde, wäre sie auch nicht bündnisfähig mit Organisationen wie dem VDk oder der Bundeswehr. Doch sieht man an der Anti –Wehrmachtsaustellungskampagne, dem klaren kritischen Bezug zu den Vertreibungen nach 1945 und der offenen Huldigung der Angehörigen der Wehmacht und der Überhöhung des Militärs, dass es starke Bezugspunkte gitb. Gestalten wie Eberbach, die bei der Jungen Freiheit wie dem Institut für Staatspolitik mitwirken liefern hierfür das entsprechende ideologische featback. Ferner sind auch bei ihnen eigegliedert Organisationen wie der VdS, dem wie berichtet von der Bundeswehr die Zusammenarbeit aufgrund seiner Orientierung.
Sie huldigt allerdings einem dumpfen Landser-Militarismus, der dem Rechtsradikalismus geistesverwandt ist – und sie kennt keinerlei Grenzen nach rechts. Im Gegenteil: Mit der Auswahl ihrer Autoren, mit der Häufung geschichtsrevisionistischer Themen und der unkritischen Empfehlung vorwiegend rechtsradikaler Bücher, werden Trennlinien zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus weitgehend verwischt.

HIAG

Zuletzt komme auf den Bundesverband der Soldaten der ehemaligen Waffen SS zu sprechen –Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit –kurz HIAG zu sprechen. Die Veteranen der Waffen SS schlossen sich nach 1951 zu einem Traditionsverband zusammen. Zunächst war die Struktur dezentral organisiert, doch bereits Ende der 50er Jahre wurde diese Strulktur aufgehoben. Das Ziel der HIAG war die rechtliche Gleichstellung der ehemaligen Angehörigen der Waffen SS mit den Wehrmachtssoldaten und die Rehabilitierung der Waffen SS. In den 60er Jahren saßen Interessenvertreter der HIAG in allen maßgeblichen Parteien. Diesen Einfluss hatte die HIAG bis in die 70er Jahre im Netzwerk der Soldaten- und Traditionsverbände, aber auch bis in die Parteien hinein. 1978 verfügte die HIAG über 118 Orts- und Kreisverbände. Zeitweilig hatte sie 20.000 –40.000 Mitglieder. Erst in den 80er Jahren erfolgte eine Distanzierung der Bundesregierung von der HIAG, die CDU beendete ihre Mitarbeit, die SPD beschloss einen Unvereinbarkeitsentschluss. Die Organisation verlor seitdem zunehmend an Einfluss. Der Bundesverband löste sich offiziell 1992 auf, stand aber vorher bereits unter Beobachtung des Verfassungsschutzes wegen seienr Verbindeung in extrem Rechte Kreise.Bis heute bestehen allerdings einige der in der HIAG organisierten Landesverbände, die noch nach wie vor in die Struktur der Soldaten- und Traditionsverbände eingebunden sind. Einige der Landesverbände und regionale Kameradschaften wie auch die 1993 gegründete „Kriegsgräberstiftung –wenn alle Brüder schweigen“ werden weiter geführt. Diese Stiftung mit dem Sitz in Stuttgart wird von dem Vorsitzende August Hoffmann, dem stellvertretenden Vors. Heinz Berner und Werner Bitzer geleitet. Ihre atzungsmäßige Aufgabe ist es „Soldatengräber im In- und Ausland zu suchen –im besonderen unserer Truppe—diese zu sichern und die Grabanlagen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mitzuteilen. Dafür ruft die Stiftung regelmäßig zu Spenden auf und als Beilage zum Freiwiligen erscheinen Überweisungsträger mit dem Spendenaufruf.
Vom Bundesverband herausgegeben wurde seit 1956 die Zeitschirft der Freiwillige. Diese erschient bis heute auch nach Auflösung der HIAG im Jahre 1992. Höchstauflage der Zeitschirft war 12.000 Exemplare, bei Auflösung der HIAG waren es nur noch 8.000 Hauptinhalt dieser Publikation ist die Überhöhung der Waffen SS und Betreiben eines Personenkultes der Gefallenen. Neben der Militärnostalgie finden sich somit auch vor allem geschichtsrevisionistische Beiträge.
Der in Reinsfeld gelegene Muninverlag, in dem die Zetischrift erscheint, ist ebenfalls bekannt wegen seines extrem rechten Hintergrundes.

Aktuelle Ausgaben
In der Ausgabe von januar 2005 waren Beiträge zu lesen wie 8. Mai –Tag der Befreiung? Die Wahrheit über den 8. Mai 1945.
"Der Freiwillige"Eine Thematisierung der Vertreibungen und die als so bezeichneten Verbrechen der Alliierten. Auch eine völkisch nationale Einstellung wird klar zum Ausdruck gebracht, wenn Ilja Ehrenbug zitiert wird und damit eine Angst über die Auslöschung des deutschen Volksstamms geschürt wird. Zeitnah zur Eröffnung des Holokaustdenkmals erschien in dergleichen Ausgabe Kurzbeitrag, in der das Denkmal resümierend als Sühnestätte bezeichnet wird.

Bewertung
Regelmäßig erscheint in der Zeitschirft eine Rubrik –wir trauern um unsere kameraden. Das Wegsterben der Veteranen ist offensichtlich und hinterlässt auch bei dieser Organisation ihre Spuren. Dass das Auffangen dieser engen Personaldecke durch den Nachwuchs nicht ganz aufgefangen werden kann und zu inhaltlichen Brüchen führt, zeigt die Tatsache, dass auch ältere Veteranen dahin tendieren zum Kameraden über zu wechseln. Mit der Begründund, dass man dort wisse wie man respektvollen Umgang mit den Älteren pflege. Erscheinung der Zetischirft ist im Verhältnis zu den anderen nicht so hoch, da sie nicht als Reservistenblatt nicht auf Verbreitung setzt, sondern am Festhalten der extrem rechten Inhalte. Doch hat die Organisation Wenn alle Brüder schweigen immer noch rege Kontakt auch zum VdK.

Resumee
Solche Erscheinungen, dass Institutionen des Bundes wie die Bundeswehr selbst oder von der Bundesregierung geförderte VdK mit Organisationen der Rechten zusammenarbeiten, sind natürlich keine neueren Bewegungen. Vielmehr existierte schon früher ein intensiver Kontakt wie sich sogar an der HIAG belegen lässt. Die Möglichkeit einer solchen Zusammenarbeit bietet das gemeinsame ideologische Fundament vom Militarismus, das nationale Einstellungsmuster wie Traditionalismus gleichermaßen umfasst. Durch diese inhaltlichen Schnittmengen war es auch möglich für Organisationen wie die HIAG, die offen extrem rechte Inhalte vertritt und auch durch Anzeigen im Freiwilligen die inhaltliche Nähe zur NPD belegte, in solche Bereich Einfluss zu nehmen. Zwar war bereits im Jahr 2000 großes Thema in Medien und im Budnestag das Problem mit Rechtsextremismus in der Bundeswehr, doch stellten die zu dem Zeitpunkt angestellten Untersuchungen alle fest, dass das Problem mit Rechtsextremismus in der Bndeswehr nicht höher sei als im Rest der Gesellschaft. Dass dies nicht überzeugen kann, belegen andere soziologische Studien. Diese belegen, dass bei den Sturmtrupps der fallschirmjägereineheit von Seiten der Vorgesetzten teilweise auf NS Material zurückgegriffen wird, um die Truppe auf den Ernstfall richtig einzustimmen.

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