| 22.11.2008: 
        Silvio-Meier Gedenkdemo1600 Leute | Polizeirepression | Naziangriff
 
 Rund 1600 DemonstrantInnen, darunter der 
        Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg und BVV-Abgeordnete, zogen 
        dieses Jahr von Friedrichshain über die Frankfurter Allee, mit kleinem 
        Abstecher zum Amtsgericht Lichtenberg, durch die Skandinavische Straße, 
        Wönichstraße und zurück zum S-Bhf. Lichtenberg über 
        die Weitlingstr. Demonstriert wurde gegen drei Treffpunkte der Nazis in 
        Lichtenberg und den Doorbreaker im RingCenter. In Redebeiträgen wurde 
        außer auf Antifa-Themen auch beispielsweise auf die Situation der 
        Hausprojekte, die Mobilisierung gegen die NATO-Tagung, gegen den Frauenknast 
        in Lichtenberg eingegangen.Die Berliner Polizei machte erstmalig lückenlose Vorkontrollen, nahm 
        Transparente und Fahnen ab, schüchterte Jugendliche mit sog. Gefährdenansprachen 
        ein und verzögerte den Start der Demo unnötig lange. Alle TeilnehmerInnen 
        wurden abgefilmt und nach Einbruch der Dunkelheit an jeder Straßenkreuzung 
        mit Flutscheinwerfern aufgehellt. Die gesamte Demo hindurch waren die 
        DemonstrantInnen daran gehindert den Zug zu verlassen - Polizeiumringt 
        kam mensch mit den Lichtenbergern wenig ins Gespräch. Zivilbeamte 
        liefen ebenfalls in großer Anzahl in der Demo - auch ohne sich kenntlich 
        zu machen mit und provozierten. Die Auswertung der Demonstrationsbeobachtung 
        durch Kritische JuristInnen folgt noch.
 Am Ende warfen Nazis von einem Dach Sophienstr. Ecke Weitlingstr. Farbeier 
        auf die Demo. Im Umfeld der Demo wurden 5 Nazis festgenommen, weil sie 
        sich bewaffnet in einem Hausflur aufhielten.
 Im Vorfeld der Demo gab es mehrere Veranstaltungen und die Mahnwache an 
        Silvio Meiers Todestag. Diesmal auch mit internationaler Beteiligung. 
        >>> Sonderseite
  Berichte>>> Berlin: 
        Erinnerung an Silvio Meier, Eindrücke 
        von Kudanek
 >>> Presse
 Bilder>>> CCPhotos, 
        FlickR, 
        Indymedia, 
        Carookee
 Vorfeldaktion 
        zum Action-Day ----------------------------------------------------------------------- Aufruf
 Alle Jahre wieder...
 heißt es heraus auf die Straße, zur Silvio-Meier-Demonstration. 
        Gemeinsam wollen wir der unzähligen Opfer faschistischer Übergriffe 
        gedenken und ein Zeichen für eine starke linke Jugendbewegung setzen, 
        die solidarisch den bestehenden Zuständen den Kampf ansagt. Auch 
        heutzutage kommt es immer wieder zu rechter Gewalt, die sich gegen Menschen 
        richtet, die nicht ins rassistische, antisemitische und homophobe Weltbild 
        der Neonazis passen. Kaum ein Tag vergeht ohne eine Meldung über 
        erneute Angriffe auf Migrantinnen und Migranten und linke Jugendliche. 
        Auch 16 Jahre nach dem Tod des Friedrichshainer Hausbesetzers und Antifas 
        Silvio Meier morden Neonazis. Seit 1990 kamen in Deutschland an die 200 
        Menschen durch neonazistische Gewalt ums Leben. In den immer stärker 
        nach rechts abdriftenden gesellschaftlichen Kontext eingebettet, entstehen 
        immer wieder Orte wo Neonazis in einigen Bereichen eine dominierende Rolle 
        einzunehmen versuchen.
  ...gegen die gleiche 
        ScheißeEs liegt an uns, diesem Treiben entgegenzutreten. Wo rechte Ideologien 
        immer mehr Zulauf finden und Thor Steinar-Klamotten zur Massenmode werden, 
        ist es an uns eine Alternative aufzuzeigen. Linke und autonome Freiräume 
        bieten die Möglichkeit zur Etablierung gesellschaftskritischer Ideen 
        und ermöglichen ein solidarisches Miteinander. Aus diesem Grund gilt 
        es Selbstorganisierte Projekte gegen Staat und Nazis zu verteidigen und 
        neue zu schaffen. Immer wieder zeigt sich, dass vor allem die Schaffung 
        linker Strukturen probate Mittel sind, um ein Vordringen rechter Dominanz 
        zu verhindern. So sind vor allem die Wohngebiete im Berliner Osten, in 
        denen linke Freiräume Seltenheitswert haben, ein beliebter Rückzugsort 
        für aktionistische Jungnazis, Kameradschaftler und Parteikader. Doch 
        auch dort gibt es Strömungen, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus 
        und Nationalismus zur Wehr setzen. Diese gilt es zu unterstützen 
        und auszubauen. Mit ausdauernder antifaschistischer Arbeit auf allen Ebenen, 
        der Rückeroberung des öffentlichen Raumes, dem Schaffen linker 
        Freiräume und dem Veranstalten von Kulturangeboten mit linkem Backround 
        wird den Nazis erfolgreich Gegenwehr geboten.
  Begleitmusik zu Mord 
        und TotschlagEine beliebte Strategie zur Politisierung und Radikalisierung von rechten 
        Jugendlichen ist das massenhafte Angebot und Verbreiten von neonazistischer 
        Musik. Rechtsrock, in seinen vielen Facetten, ist oftmals der erste Berührungspunkt 
        für Jugendliche mit der rechten Szene. Aus Akten und Presseberichten 
        ist bekannt, dass neonazistische Täter und Täterinnen nicht 
        selten vor ihren Übergriffen Neonazismusik hörten. Auch in Lichtenberg 
        ist eine wichtige Zweigstelle für die Herstellung und den Konsum 
        von Rechtsrock zu finden. Unweit des Bahnhofs Lichtenberg betreibt die 
        Neonazi-Gruppe "Kameradschaft Spreewacht" (KSW) ein Clubhaus. 
        Eng verwoben ist die KSW mit der erfolgreichen Neonaziband Legion of Thor, 
        aber ebenso besitzen sie Kontakte zu örtlichen Kameradschaftlern, 
        zu DVU-Biedermännern und NPD-Kadern. Mehrmals in der Woche öffnet 
        die KSW ihr Clubhaus für Kneipenabende an denen Neonazis verschiedenster 
        Prägung zu Rechtsrockabenden zusammenkommen. Hierbei handelt es sich 
        nicht nur um eine Kneipe, die Neonazis den Eintritt erlaubt. Vielmehr 
        betreiben hier Neonazis für Neonazis einen Clubraum, in dem sie ungestört 
        ihre menschenverachtende Musik konsumieren und weitere Aktivitäten 
        planen können. Gerade aufgrund der Gefahr die von der, nach Außen 
        abgeschotteter, Rechtsrockszene ausgeht, ist es für uns als Antifaschistinnen 
        und Antifaschisten nicht hinnehmbar, dass es so etwas unwidersprochen 
        in Lichtenberg gibt. Wir werden nicht zusehen wie die Rechtsrockszene 
        hier ein Domizil aufbaut und sich ungehindert treffen kann.
  Den Tätern und 
        Täterinnen auf die Pelle rückenGerade jugendliche Neonazis aus Lichtenberg wagen immer wieder den Blick 
        über den rechten Tellerrand und versuchen auch im vermeintlich linken 
        Friedrichshain aktionistisch zu werden. So kam es im Laufe des Jahres 
        2008 immer wieder dazu, dass Neonazis aus dem Umfeld des "Nationalen 
        Widerstands Berlin" und aus den ehemaligen Strukturen der mittlerweile 
        verbotenen "Kameradschaft Tor" in Friedrichshain Migrantinnen 
        und Migranten, linke Hausprojekte und alternative Jugendliche angegriffen 
        haben oder es versuchten. Natürlich ist es wichtig den Neonazis direkt 
        auf der Straße unmissverständlich zu verstehen zu geben, dass 
        sie in Friedrichshain und anderswo nicht erwünscht sind. Die Mittel 
        dazu sind vielfältig. Eine Möglichkeit ist auch, die Täter 
        und Täterinnen in ihrem Wohnumfeld aufzusuchen und ihre Nachbarschaft 
        direkt zu informieren um wen es sich bei dem Jugendlichen im schlecht-kopierten 
        Autonomenlook nebenan handelt. Deswegen ist es nur natürlich, immer 
        wieder im Weitlingkiez zu demonstrieren und den Neonazis zu zeigen, dass 
        sie auch dort weder anonym noch sicher vor antifaschistischem Widerstand 
        sind.
  Wir bleiben Alle!Das sich rechte Strukturen nicht in allen Bezirken in gleicher Vehemenz 
        ausbreiten liegt vor allem am Bestehen linker Strukturen und Freiräume. 
        Immer wieder stellt sich heraus, dass sie das beste Mittel gegen neonazistische 
        Strukturen und kapitalistisches Alltagsgrau sind. Aber auch diese Strukturen 
        sind in Berlin massiv bedroht, seien es anstehende Versteigungen, das 
        Fortschreiten der Gentrifizierung, Räumungen, die Aufbesserung der 
        Kieze durch Firmen oder durch staatliche Planungsbüros. Die Solidarität 
        der Silvio-Meier-Demo gilt auch immer wieder den Hausprojekten in Berlin, 
        anderswo und weltweit. Aus wichtigem Grund: seit Jahren bedingen sich 
        das Zurückdrängen neonazistischer Gewalt und die Schaffung alternativer, 
        linker und autonomer Strukturen.
  He Ho lets go!Gründe gibt es genug am 22. November 2008 ab 15 Uhr zusammen auf 
        die 16. Silvio-Meier-Demo unter dem Motto: Aus Trauer wird Wut! Gegen 
        Rechtsrock, Naziparteien und Autonome Nationalisten auf die Straße 
        zu gehen. Wir werden nicht zusehen, wie sich rechte Strukturen ausbreiten, 
        wie schmierige Rechtsrocker ihre CDs produzieren und ihr Bier trinken, 
        wie Möchtegern-Autonome Nationalisten menschenverachtende Gewalt 
        auf die Straße tragen und wie es dem erfolgreichsten Mittel gegen 
        Neonazis, den linken und autonomen Strukturen, in Berlin immer schwieriger 
        gemacht wird zu existieren.
 Deswegen zusammen am 22. November 2008 ab 15 Uhr U-Bhf. Samariterstraße 
        auf die Straße!
 ----------------------------------------------------------------------- Antifa-JugendinfoInhalte: Tonsberg-ThorSteinar-Shop in Mitte, 
        Rigaer94-Bleibt!, 60 Jahre NATO, Bildungsstreik, Volkstrauertag mit Nazibeteiligung, 
        Beschönigung der Gewalt-Statistiken, Wahljar 2009, Russland und die 
        Antifa, Vorratsdatenspeicherung.
 >>> Download als PDF
 ----------------------------------------------------------------------- AnwohnerInnen-FlublattWarum schon wieder eine linke Demonstration in Lichtenberg?
 Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,Was hier gerade an ihnen vorbeizieht ist eine antifaschistische Demonstration. 
        Hätten sie unter Umständen gar nicht erkannt, oder? Warum ziehen 
        die Demonstranten sich eigentlich fast alle so schwarz an? Wirkt irgendwie 
        unpassend? Was soll das?
 Solche oder ähnliche Bedenken sind oft zu hören, wenn sich Antifaschistinnen 
        und Antifaschisten entschließen, ihren Protest gegen Nazis offen 
        auf die Straße zu tragen. Hier wird dann häufig das Argument 
        gebracht, was Demonstrationen denn bringen sollen. Die Antwort darauf 
        ist einfach: Von nichts kommt nichts. Auch wenn sie selbst noch keinen 
        Konflikt mit Neonazis hatten – andere sind ständig davon betroffen. 
        Wegen ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung oder einfach wegen 
        ihres Aussehens sind Leute verbalen Anfeindungen oder sogar tätlichen 
        Angriffen von Neonazis ausgesetzt. Auch wenn man selbst nicht ins Angriffsraster 
        eines Herrenmensch-Denkens fällt, ist es wichtig sich zu solidarisieren.
 Dass es Rassismus, Rechte und Neonazis gibt, ist eine Tatsache. Dies lässt 
        sich nicht leugnen. In den Schlagzeilen und der Öffentlichkeit landet 
        das nur dann, wenn es wieder mal zu Hetzjagden oder sogar Toten gekommen 
        ist. Aber warum muss man warten bis wieder eine Existenz zerstört 
        ist? Wir denken, dass es dann zu spät ist! Man muss früher mit 
        seiner Handlung und der Gegenwehr anfangen. Und der erste Schritt dahin 
        ist; weg von einem Ignorieren und Leugnen – hin zu einem offenen 
        Umgang und der Diskussion darüber. Man muss diesem Problem von anti-humanistischen 
        Verhaltensmustern, neonazistischem Weltbild ins Gesicht sehen und sich 
        der sich stellenden Aufgabe annehmen. Eine rechtsextreme Einstellung ist 
        nicht erst ein Problem, wenn es wieder zu Tätlichkeiten gekommen 
        ist. Das Problem fängt mit dem Denken und Reden an – Handeln 
        nach der menschenverachtenden Ideologie ist immer erst der zweite Schritt! 
        bitte wenden
 Eine Demokratie verlangt eine verantwortungsbewusste und aktive Teilnahme 
        der Bürgerinnen und Bürger am Geschehen. Deswegen gibt es Mittel 
        politischer Teilhabe und hierzu zählt auch die Möglichkeit einer 
        Demonstration. Wir laden sie ein, ihre Verantwortung wahrzunehmen, sich 
        zu solidarisieren und in die Demonstration einzureihen. Setzen sie ein 
        offenes Zeichen gegen Neonazis und rechte Meinungen.
 Die sehen aber so komisch aus die Leute – so viel schwarz Gekleidete? 
        Aber auch bunte Pulllis, Strickjacken, leuchtende Mützen oder das 
        Arbeitsalltagsgrau sind erwünscht. Es mag befremdlich wirken, dass 
        sich viele Antifaschistinnen und Antifaschisten der schwarzen Kleidung 
        bedienen. Viel wichtiger aber als die Mode ist doch, wofür wir heute 
        auf die Straße gehen: gegen Rassismus, menschenverachtende Ideologie 
        und Neonazis.
 Wir freuen uns, wenn sie sich heute oder ein anderes Mal in die antifaschistische 
        Demonstration einreihen. Oder auch ihrem Nachbarn, wenn der wettern sollte, 
        weil er mit seinem Auto nicht aus der Parklücke kommt, dass das schon 
        richtig und wichtig ist mit den Demonstrationen. Solidarität hat 
        viele Gesichter. Vielleicht nimmt es ja auch die Form ihres Gesichtes 
        an.
 ----------------------------------------------------------------------- Redebeiträge Thor-Steinar-Shops schließen!Warum der Doorbreaker im RingCenter bald verschwindet.
 Redebeitrag der Antifa Friedrichshain Das Bekleidungsgeschäft im Ring Center, 
        links von euch, soll verschwinden, weil Thor Steinar verkauft wird. Was 
        die Presse in den letzten Wochen als Neuigkeit dargestellt hat, ist seit 
        Gründung von Doorbreaker 1997 ein Problem. Der Laden vertreibt schon 
        immer Marken, die äußerst beliebt sind bei den Lichtenberger 
        Neonazis und gewaltgeilen Hooligans. Nur ein paar Jahre ist es her, dass 
        hier neben HipHop-Klamotten auch gestickte White-Power-Fäuste, Thorshämmer 
        und Master-Race-Shirts verkauft wurden. Dass nun ausgerechnet die unscheinbare 
        Nazimarke Thor-Steinar der Grabnagel für den Laden wird, ist der 
        langjährigen Arbeit der Antifa zu verdanken.Seitdem es Thor Steinar gibt, verkauft der Doorbreaker die Marke ohne 
        schlechtes Gewissen. Auch nachdem 2004 das Runen-Logo in Berlin verboten 
        wurde, ging der Verkauf weiter. Angeblich seien die illegalisierten Aufdrucke 
        sogar unter der Ladentheke verbilligt verkauft worden. Bekannte Lichtenberger 
        Neonazis kaufen im Doorbreaker ihre Klamotten, ob nun rechte Marken oder 
        schlichte schwarze Windbreaker, Rucksäcke, Caps und Tücher. 
        Damit ist bald Schluss.
 Natürlich gab es schon vor Jahren offene Briefe an die Center-Leitung. 
        Aus Protest mit Farbe beschmierte Sweater und zerrissene Shirts setzten 
        den Betreibern zumindest finanziell zu. Doch durch den hohen Publikumsverkehr 
        im Ring-Center stimmte trotzdem die Kasse. Die Betreiber expandierten 
        und eröffneten die Ladenkette „Snow and Sun“, die ein 
        ähnliches Angebot führt und beispielsweise in den Gropius-Passagen 
        zu finden ist. Seit Start der Stopp-Thor-Steinar-Kampagne geht es bergab 
        mit den Verkaufszahlen. Die Antifa-Kampagne klärt seit Jahren über 
        die Verstrickung der Marke in die Neonazi-Szene auf. Es wurde zunehmend 
        schwieriger das Zeug ungestraft zu verkaufen. Erfolgreiche Kampagnen gegen 
        einzelne Läden, wie den Tonsberg in Mitte verursachten ein großes 
        Medienecho und klärte ein für alle Mal die Fronten. Wer Thor-Steinar 
        verkauft oder trägt, braucht sich nicht zu wundern als Nazi tituliert 
        zu werden.
 Schon im letzten Jahr reagierte die RingCenter-Leitung und kündigte 
        dem Laden aufgrund seines zwielichtigen Angebots. Der Doorbreaker zahlte 
        aber weiterhin die Miete und weigerte sich auszuziehen. Nachdem im August 
        der Laden als offizieller Dealer des gesamten Thor-Steinar Angebots angepriesen 
        wurde, musste was passieren um Imageschaden vom ganzen Center abzuwehren.
 Gegen den Tonsberg in Mitte war eine Räumungsklage erfolgreich - 
        das sollte einen Bezirk weiter doch wohl auch funktionieren. Die Jusos-Lichtenberg 
        gaben Anfang November mit einer Presseerklärung den Startschuss. 
        Die Berliner Zeitung berichtete, die anderen Tageszeitungen folgten. Vor 
        zwei Wochen wurde von der Räumungsklage berichtet, die den Doorbreaker 
        bis zur Jahreswende wohl aus dem Center kicken dürfte.
 Auf diesem Erfolg sollten wir uns nicht ausruhen. Der Doorbreaker im Lindencenter 
        in Hohenschönhausen verkauft ebenfalls Thor-Steinar. Die aktuelle 
        Aufmerksamkeit muss genutzt werden, um auch diesem Laden das Geschäft 
        mit Nazimarken zu vermiesen.
 Solange sich die Öffentlichkeit aus Presse, Vereinen, Parteien und 
        Center-Leitungen dafür interessiert was die Antifa zu sagen hat, 
        können wir auf verschiedenen Ebenen gegen die Nazis vorgehen.
 Wenn der Doorbreaker schließt fällt einer der wichtigsten Thor-Steinar-Dealer 
        in Berlin weg. Das bedeutet weniger Laufpublikum für Thor-Steinar, 
        weniger Gewinn für die Betreiber der Marke und das schwächt 
        letztlich auch die Neonazi-Szene!
 In diesem Sinne: Kein Weihnachtsgeschäft 
        für Doorbreaker und Thor-Steinar. Finanzkrise und Antifa Power gegen 
        rechten Lifestyle! Mehr Infos zu Thor Steinar im Internet unter 
        stopthorsteinar.blogsport.de  ----------------------------------------------------------------------- 
       Aktuelle Situation der 
        Sinti und Roma in EuropaBürgerkriegsähnliche Szenen spielten sich am letzten Montag 
        am 17. November in Litvinov-Janov im tschechischen Erzgebirge ab. Hunderte 
        Neonazis stürmten nach einem Aufmarsch unter dem Beifall vieler Schaulustiger 
        eine Siedlung von Roma. Nur mit Mühe konnte die Polizei den Mob nach 
        stundenlangen Straßenschlachten abwehren. Dieses extreme Beispiel 
        illustriert, dass Sinti und Roma in Europa nach wie vor Anfeindungen und 
        Diskriminierung ausgesetzt sind. Jedoch sind dafür nicht nur ein 
        paar vereinzelte Wirrköpfe verantwortlich. Motor dieser Entwicklung 
        sind meist Medien und Politik. Auch bekannte Persönlichkeiten wie 
        der Parteivorsitzende der Christdemokraten in der Tschechischen Republik, 
        Jiri Cunek, fallen immer wieder durch menschenverachtende Äußerungen 
        über Sinti und Roma auf. Er sperrte 230 Sinti und Roma als Bürgermeister 
        der Stadt Wesetin vor die Tür und deportierte sie in Container. Anschließend 
        begründete er diese Maßnahme im tschechischen Fernsehen mit 
        den Worten: ?Ich entferne doch nur ein Geschwür; das machen die Ärzte 
        doch auch.“
 Doch auch in anderen Ländern ist die Situation mehr als problematisch. 
        Viele der mehr als 10 Millionen Sinti und Roma in Europa müssen in 
        Slums leben, welche sich meist vor den Toren der Städte befinden. 
        In Rumänien verfügen zum Beispiel nur 70% der Roma-Haushalte 
        über eine direkte Wasserversorgung (1). Doch selbst um diese Unterkünfte 
        müssen viele Bewohner_innen bangen. Ihre Siedlungen sind der Politik 
        und Anwohner_innen ein Dorn um Auge, so dass es nicht selten zu Räumung 
        und Vertreibung kommt. Oft werden die Räumungen nur kurz vorher angekündigt, 
        so dass den Betroffenen die Obdachlosigkeit droht. Aber eine wirkliche 
        Alternative zu den Siedlungen gibt es für die Betroffenen meist nicht, 
        da sie in fast allen Lebensbereichen benachteiligt werden. Dies umfasst 
        auch den Zugang zu Bildung. In Rumänien gibt es zum Beispiel separate 
        Klassen für Kinder aus Roma-Familien. Aber auch der Zugang zu medizinischer 
        Versorgung oder zum Arbeitsmarkt wird meist stark eingeschränkt. 
        Wer jedoch denkt, solche Verhältnisse herrschen nur in Osteuropa, 
        irrt.
 Besonders in Italien ist die Situation in letzter Zeit untragbar geworden. 
        Im Mai diesen Jahres griffen etwa hundert Personen mit Schlagstöcken 
        und Molotowcocktails eine Roma-Siedlung in Neapel an und setzten sie in 
        Brand. 800 Menschen mussten daraufhin fliehen. Der Innenminister rechtfertigte 
        derartige Vorkommnisse: "Angriffe auf Einwanderer durch Bürgerwehren 
        geschehen eben, wenn Zigeuner Babys stehlen oder wenn Roma sexuelle Gewalt 
        begehen." Diverse weitere Politiker_innen stellten Roma durch Äußerungen 
        pauschal in eine kriminelle Ecke und trugen zu Anfeindungen bei.
 Durch das angeheizte Klima wurden schnell Rufe nach einer Lösung 
        des "Zigeuner-Problems" laut. Folge waren Massenabschiebungen, 
        Sondergesetze zur Erfassung aller Sinti und Roma in speziellen Karteien, 
        sowie die Deportierung in spezielle Lager. Diese liegen nicht selten in 
        direkter Nähe zu Mülldeponien oder anderen gesundheitsschädlichen 
        Orten.
 Doch so schlimm die Situation in Italien auch sein mag, es sollte nicht 
        aus den Augen gelassen werden, dass auch in Deutschland Sinti und Roma 
        mit Anfeindungen zu leben haben. In einer Umfrage antworteten knapp 80% 
        aller Befragten, sie seien auch schon häufiger von Diskriminierung 
        betroffen gewesen (2). Und auch als Anfang der 90er Jahre das rassistische 
        Klima
 seinen Höhepunkt fand, waren unter den Betroffenen Sinti und Roma. 
        Es gab Brandanschläge, gewalttätige Übergriffe und Zwangsräumungen. 
        Wir sollten dafür eintreten dass es nie wieder soweit kommt und die 
        rassistische Hetze gegen Sinti und Roma ein Ende nimmt.
 [1] Amnesty Report 2008, Rumänien[2] Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Oktober 2006
 ----------------------------------------------------------------------- Amtsgerichte gegen Hausprojekte Da vorne am Roedeliusplatz ist das Amtsgericht 
        Lichtenberg. Hier werden vor allem Existenzen zerstört, Häuser 
        zwangsversteigert, Grundbücher geschrieben. Kurz um Zivilrechtssachen 
        verhandelt. Hier wurden in diesem Jahr mehrere Urteile gegen linke Hausprojekte 
        gefällt. Die meist legalisierten Hausgemeinschaften zahlen zwar ordentlich 
        Miete, sind den Hausbesitzern aber ein Dorn im Auge. Organisiert setzen 
        sie sich erfolgreich gegen Mieterhöhungen und Schikanen zur Wehr 
        und tragen politische Kultur in die anliegenden Straßen. Weil in 
        den Hausprojekten außerparlamentarische Stadtpolitik organisiert 
        wird, sich Gruppen treffen können, Solipartys und Veranstaltungen 
        organisiert werden, ist der Senat ebenfalls daran interessiert die Häuser 
        zu schließen. Durch die Stadt Berlin wird also vermehrt Druck auf 
        die Hausbesitzer ausgeübt, die Häuser zu befrieden, die Gemeinschaften 
        zu zerschlagen und linksradikale Politik so zurückzudrängen.Immer wieder werden Hausprojekte also durch die Besitzer aus verschiedenen 
        Gründen gekündigt und auf Räumung verklagt. In diesem Jahr 
        war unter anderem das Hausprojekt Liebigstraße 14 an der Reihe. 
        Obwohl sich die Bewohner in Verhandlungen um einen Rahmenmietvertrag für 
        das ganze Haus befanden, wurden vom Besitzer Beukler die nötigen 
        Begehungen dazu genutzt, um Informationen für eine Klage zu sammeln. 
        So verklagte er die 28 Bewohner, weil Zwischentüren zum Schutz vor 
        Naziangriffen im Hausflur eingebaut wurden. Diese seien genehmigungspflichtig. 
        Das sah Richter Bach am Amtsgericht Lichtenberg genauso und ordnete die 
        Räumung einer Wohnung im Haus an. Zwei weitere Wohungen gingen ebenso 
        verloren. Explizit wurde in dem Urteil darauf hingewiesen, dass eigentlich 
        das ganze Haus geräumt werden könne, da offenbar alle Mieter 
        diese Zwischentüren billigen würden. Wenn dieser Präzidenzfall 
        Schule macht, sind viele Hausprojekte theoretisch kündbar. Alle, 
        die schonmal in Hausprojekten waren wissen, dass viele bauliche Veränderungen 
        vorgenommen werden mussten, um die Projekte überhaupt im Kollektiv 
        wohnbar zu machen.
 Das juristische Hickhack jetzt ist offensichtlich politisch motiviert, 
        um die Häuser loszuwerden. Richter am Amtsgericht Lichtenberg agieren 
        aber nicht nur im Interesse des Senats und der jeweiligen Besitzer, sondern 
        auch weil sie selbst meist im Immobiliengeschäft sind.
 Natürlich müssen Hausprojekte alles juristische dafür tun, 
        um nicht so einfach geräumt zu werden, aber für uns gibt es 
        noch andere Ebenen des Widerstands, um unsere Projekte, in denen uns Politik 
        ermöglicht wird, zu supporten. Neben Demos und dem ganzen anderen 
        Antifa-Aktions-Repertoire wies ausgerechnet Richter Bach vom Amtsgericht 
        Lichtenberg vor zwei Monaten im Verfahren gegen die Liebig14 auf weitere 
        kreative Möglichkeiten hin. Angeblich seien Hausbesitzer Beukler 
        und Hausverwalter Rohr Opfer einer Stalking-Kampagne geworden. Wörtlich 
        hieß es bei der Verhandlung: "Die das Grundstück betreffenden, 
        gerichtlichen Verfahren waren begleitet von zahlreichen anonymen Anmeldungen 
        des Hausverwalters Rohr in diversen Vereinen, von Bestellungen von Zeitschriften 
        und Waren in nicht unerheblichem Wert auf Rechnung der Hausverwaltung 
        Rohr bzw. des Anwaltsbüros der Klägerin. Selbstverständlich 
        wurde dabei auch den einzelnen Firmen usw. auch eine Einzugsermächtigung 
        erteilt, von der diese Firmen Gebrauch machten bzw. dies versuchen. Auch 
        die Website der Verwaltung wurde von Unbekannten umgestaltet."
 In diesem Sinne. Rock on gegen Juristen-Scheiße! 
        Wir bleiben alle! ----------------------------------------------------------------------- Warum Gefängnisse keine sinnvollen 
        Einrichtungen sind. Auf der linken Seite seht ihr den Frauenknast 
        Lichtenberg. Hier sitzen knapp 100 Frauen ein. Die Hälfte davon in 
        Untersuchungshaft - sie sind eingesperrt obwohl gegen sie noch kein Urteil 
        gesprochen ist. Berlin ist im Bundesdurchschnitt weit vorne, wenn es um 
        das Einsperren von Menschen geht. Von 100.000 Berlinern sind 154 weggesperrt 
        - insgesamt also knapp 5300 Menschen sitzen in Berlin hinter Gittern. 
        Der Frauenknast Lichtenberg ist ein Beispiel für die missglückte 
        Strategie der kapitalistischen Gesellschaft mit ihren Unzulänglichkeiten 
        umzugehen. Da wo Ausbeutung, Unterdrückung und freiwillige Unterordnung 
        zum System dazu gehört - wird es immer Menschen geben, die widersprechen, 
        anders leben und deshalb bestraft werden müssen. Der Irrglaube, der 
        in unseren Köpfen herumspukt, ist, daß es Menschen gibt, die 
        da reingehören. Das zeugt nicht nur von einer fehlenden Herrschaftskritik, 
        es verstellt auch den Blick fürs Wesentliche. Das Wegsperren des 
        Kriminellen befreit jeden einzelen von uns, sich mit den drängenden 
        gesellschaftlichen Problemen auseinander zu setzen.
 Knast ist die Antwort der Herrschenden auf die sozialen Probleme der Menschen, 
        die in Armut leben. 2/3 aller Gefangenen sitzen aus ökonomisch-sozialen 
        Gründen. Diese Probleme werden verschleiert, indem Lösungsstrategien 
        bestimmter sozialer Schichten als kriminell kategorisiert werden. Gefängnisse 
        dienen nicht nur der Bestrafung - die wesentlichere Funktion ist die Bestätigung 
        der gesellschaftlichen Normen und der Menschen, die es schaffen innerhalb 
        derer zu leben. Der Frauenknast in Lichtenberg ist die permanente Drohung 
        an uns die Norm nicht zu überschreiten.
 Auch Antifas sind immer wieder von politischer Repression betroffen und 
        mit Knast bedroht. Auch wir bewegen uns mit manchen Aktionen auf einem 
        Terrain, das als kriminell gilt. Obwohl sich alle einig sind, dass Neonazis 
        scheiße und die Staatsform Nationalsozialismus verabscheuungswürdig 
        ist, werden AntifaschistInnen, die aktiv dagegen vorgehen kriminalisiert. 
        Autonomer Antifaschismus ist Aufklärung, Diskussion, aber vorallem 
        gezielte Intervention die nicht immer gesetzestreu ist. Wer gegen Nazis 
        auf den starken Staat hofft, der meint durch Verbote von Organisationen, 
        das dahinter stehende faschistische Weltbild verbieten zu können.
 Derzeit sitzen zwei Antifas in Berliner Knästen, weil sie Gesetze 
        gebrochen haben. Christian S. sitzt drei Jahre, weil er es angebracht 
        fand einen Naziaufmarsch durch Barrikadenbau zu stoppen. Andrea N. sitzt 
        für ein Jahr im Frauenknast Pankow unter anderem weil sie in der 
        Lichtenberger Ausländerbehörde lautstark gegen die rassistische 
        Behandlung von MigrantInnen protestierte.
 Immer wieder wurden in den Jahren nach Kriegsende von AntifaschistInnen 
        hohe Strafen für ihre Aktionen gegen alte und neue Nazis billigend 
        in kauf genommen, um politische Ziele zu erreichen. Ihre Ziele waren und 
        sind die unsrigen.Eingesperrt sind wenige, gemeint sind wir alle!
 Und deshalb nie vergessen: Wer die Macht hat, hat das Recht! Nur weil 
        wir in einem Rechtsstaat leben und Verfahren relativ rechtmäßig 
        ablaufen, heißt es noch lange nicht, dass es gerecht ist, was täglich 
        in den Gerichten passiert!
 Knast ist nicht das Ende, aber der Anfang vom sozialen Abstieg. Deshalb 
        ist es umsowichtiger die Gefangenen zu unterstützen, mit Geld, mit 
        Zuwendung, netten Worten, Briefen oder einem freiheitsbeschleunigenden 
        Jobangebot.
 Und weil Knäste keine sinnvolle Funktion in einer solidarischen Gesellschaft 
        haben, müssen langfristig gesehen auch die Knäste und Zwangsanstalten 
        weg.
 Gegen dieses System hilft nur Solidarität! 
        Für eine Gesellschaft ohne Knäste!Kommt zur traditionellen Knastdemo an Silvester: 31.12. um 23 Uhr am U-Bhf. 
        Turmstraße.
 Infos zu Christian und Andrea: freechristian.de.vu 
        und freeandrea.de.vu ----------------------------------------------------------------------- Redebeitrag des Hausprojektes XB-Liebig34 Diese Rede soll anstatt der Situationsbeschreibung 
        der Haeusersitationen, allen antifaschistinnen und feministischen Kaempferinnen 
        gewidmet sein, die gegen Unterdrueckungsformen gekaempft haben, bzw. Den 
        Kampf hier und heute weiterfuehren.Faschistisched Denken ist ein Symptom dieser Welt, die sich in Abgrenzung 
        zueinander definiert. Die Abgrenzungen muessen existieren, um fuer PolitikmacherInnen 
        als Identitaetsstiftendes Machtinstrument annektiert und ins alltaegliche 
        Leben integriert werden zu koennen. Das Empire der Macht muss Unterschiede 
        beleuchten, um ihren Untergeordneten Pseudoidentitaeten verkaufen zu koennen. 
        Diese Pseudoidentitaeten, werden oft durch Religion, Parteilandschaft, 
        Staatenbildung und -erhaltung, Klassentrennungen oder Geschlechterstigmatisierung 
        gestuetzt und bis ins atomare verfestigt.
 Kurz: Identitaetspolitik ist in jedem dieser Faelle gefaehrlich, da sich 
        nicht nur Machtstuetzend, sondern vor Allem ausgrenzend ist.
 Rassismus ist eine der extremsten Formen, in der die Differenz zwischen 
        kreirter Identiataet und Ausgrenzung explodiert.
 Er hat desmalb nicht nur eine geschichtlich der Vergangenheit zugehoerige 
        Bedeutung, sondern eine Praesenz, die jeden Tag spuerbar, sichtbar, hoerbar 
        und fuehlbar ist.
 Rassismus ist patriarchal und somit sexistisch.
 Er stuetzt den Staat, vor allem dadurch, dass er auf darwinistische Gesellschaftsordnung 
        beruht, und somit hierarchisiserungen als Grundsatz ansieht.
 Wir als Feminisitinnen sind dem Hass von Neonazis manchmal staerker ausgesetzt, 
        da Mensch als Frau-sozialisiertes-Wesen und evtl als Lesbe oder Trans-Mensch 
        weniger respektiert wird und vor Allem in schowinistischen Augen kein 
        existenzrecht hat. Oft kommt es zu Frauenfeindlichen, Homophoben oder 
        Transphoben angriffen, es sei erinnert an den Angriff der Grauen Woelfe 
        in Kreuzberg diesen Fruehling oder die vielen nicht festgehaltenen Angriffenn 
        auf Lesbische und Schwule Paare, die ihre Zuneigungen auch in einer solchen 
        Welt nicht verstecken wollen, und dann traumatisiert werden durch schowinistische, 
        Nazistische uebergriffe.
 Aus diesem Grund des ewigen Unterordnungszwanges sehen wir es demnach 
        als wichtig, sich ehrlich und aktiv gegen faschismus, rassismus, darwinismus, 
        schowinismus und sexismen einzusetzen, Den eigenen Kraeften entsprechend, 
        Um eine subversive platform fuer die staerke im alltaeglichen Kampf zu 
        bieten, Einen (anarcha)feministischen Konsens leben zu koennen.
 Deshalb bleiben alle Hausprojekte da, wo 
        sie sind.Solidaritaet mit dem nicht vorgelesenen Redebeitrag der Rigaerstrasse 
        94 gegen Nationalismen jeder Form und der bedrohten Liebigstrasse 14, 
        Allen weiteren Projekten, von denen aus ekstatische Politik ausgeht, Anstelle 
        von einer Politik gefangen in sich selbst, ihrer Geschichte und ihren 
        vergifteten Dogmen.
 Wir bleiben alle. Liebigstrasse 34 bleibt 
        femnisitisch und erinnert an Silvio!!!  ----------------------------------------------------------------------- Für ein alternatives Lichtenberg Die Silvio-Meier-Demo neigt sich dem Ende 
        zu, gleich gibt es Vokü in der Schreinaund ab 21 Uhr wird in der k9 gefeiert.
 So schön, erfolgreich und antifaschistisch die Demonstration auch 
        war, bleibt Lichtenberg immer noch Lichtenberg.
 Weiterhin ist der Weitlingkiez Nazihochburg
 Weiterhin werden sozial deklassierte und MigrantInnen angepöbelt,
 Menschen aller Coleur die sich gegen Rechts positionieren sind auch zukünftig 
        der Bedrohung von Nazis ausgesetzt.
 Die Straßen werden immer noch von Grau dominiert,
 die Leute hetzten gestresst von Laden zu Laden,
 deprimiert von Leistungsdruck oder Arbeitslosigkeit,
 aufgerieben zwischen Geldnot und Überarbeitung.
 Unterliegen sie der Verwertungslogik des Kapitalismus.
 Genau diese Logik ist es, auf dessen Basis sich faschistische Ideologien 
        etablieren.
 Kurzsichtig und frustriert formiert sich der deutsche Pöbel auf Jagd 
        nach Arbeitsplatz klauenden Migrantinnen.
 Gemeinsam wird gegen Juden gehetzt, als vermeintliches Symbol des Finanzkapitals. 
        Und Abend für Abend wird am Stammtisch alles Fremde zum Feindbild, 
        gilt es ja die konstruierte Volksgemeinschaft vor äußeren zersetzenden 
        Einflüssen zu schützen.
 Diese Suppe aus Pöbelskins, Rechtsrockern, selbsternannten autonomen 
        Nationalisten und deutschen stolzen Prolls ist es, die das Bild Lichtenbergs 
        in der Öffentlichkeit als No-go Area prägen.
 Doch schaut mensch genauer hin erblickt das Auge so einiges was nicht 
        in dieses Bild passt. So verzieren getakte Anarchie A´s die grauen 
        Wände, treiben sich auch vereinzelt bekiffte Hippies und alternative 
        Skater rum.
 An so manchen Ecken triffste auf Punker und vereinzelt gibt es auch autonome 
        Antifas. Diese alle prägen auch den Stadtteil und wehren sich gegen 
        den faschistischen Straßenterror. Gemeinsam stellen sie sich auch 
        gegen den staatlichen Ordnungswahn und wollen feiern und leben wie, wo 
        und wann sie wollen. Behindert von Anwohnerinnen, die bei jeglichem Anzeichen 
        von Leben auf der Straße die Bullen rufen und so immer mehr Parks 
        und Plätze zu toten Zonen machen, sind auch schon einige Erfolge 
        errungen worden.
 So gibt es jährlich das kostenlose OpenAir Festival Rock für 
        Links in der Parkaue. Der daneben liegende Jugendclub „Linse“ 
        hat auch immer offene Türen für alternative und kritisch denkende 
        Menschen. Ein weiterer großer Erfolg für die alternative Szene 
        in Lichtenberg ist das UJZ.
 Die Initiative für ein unabhängiges Jugendzentrum hat seit Anfang 
        des Jahres eigene Räumlichkeiten im Jugendclub „Rainbow“ 
        in Karlshorst bekommen. Damit hat sich endlich halbwegs der Wunsch nach 
        einem eigenen Freiraum verwirklicht. Dieser wurde auch schon vielfältig 
        mit Filmvorführungen, Konzerten und Infoveranstaltungen genutzt. 
        Gleichzeitig vergeht kaum ein Monat ohne einen faschistischen Übergriff, 
        sei es dass die Fenster entglast werden, die Wände beschmiert oder 
        die Gegend zugeklebt wird. Wir werten dass als gutes Zeugnis unserer durchaus 
        erfolgreichen antifaschistischen Arbeit.
 Denn daran zeigt sich erneut, dass linke Freiräume und der Aufbau 
        einer linken Jugendkultur ein wirkungsvolles Mittel sind um den Aufbau 
        einer rechten Hegemonie zu verhindern und Nazis zurückzudrängen.
 Gemeinsam werden wir uns auch am 06.Dezember in Lichtenberg den Nazis 
        in den Weg stellen und ihnen klar und deutlich zeigen, dass sie in Lichtenberg 
        und überhaupt überall nichts verloren haben.
 Willst du dich auch in Lichtenberg gegen Nazis engagieren, deinen eigenen 
        Freiraum kreieren, für ein schönes Leben, gegen graue Wände, 
        Ordnungsfanatiker und Bullenschweine?
 Dann komm nächste Woche Samstag, am 29.11, ab 16 Uhr ins UJZ zum 
        offenen Treffen. Dann können wir über gemeinsame zukünftige 
        Ideen und Projekte reden. Dabei gibt es Essen und danach Musik. Du findest 
        uns in Karlshorst, in der Hönower Straße 30 im Jugendclub Rainbow, 
        nahe dem U-Tierpark.
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