Michaela Zanker (Lichtenberg)

Zanker beim Kranzabwurf am Volkstrauertag 2005 am Columbiadamm in BerlinZanker gehört zu den wenigen Frauen in der Naziszene, die es geschafft haben, mehr als nur Anhängsel eines Mannes zu sein. Das wäre aber auch alles, was sie emanzipatorisch auf die Beine gestellt hat. Sie ist Antifemitistin und tritt für ein traditionell-biologistisches Frauenbild ein, welches auf die Solidarität der Frauen für das deutsche Volk in Zeiten der drohenden Vernichtung durch Überfremdung, pocht. Sie ist Frontfrau der Gemeinschaft Deutscher Frauen (GDF), die sich speziell an Mütter zur "Gestaltung der Volksgemeinschaft" richtet und einmal im Jahr den "Märkischen Kulturtag" durchführt. Zuletzt in Erscheinung getreten ist die GDF mit ihrem "Tanz in den Mai" am 30. April 2006 in Berlin-Treptow (sollte ebenfalls in "Michas Bikertreff", , Oberschöneweide stattfinden, wo auch der NPD-Landesparteitag am 4.2.07 stattgefunden hat) . Die GDF ist Nachfolgeorganisation des 2001 aufgelösten Skingirl Freundekreis Deutschland (SFD), der inetwa das gleiche Konzept der Rollenverteilung zwischen Mann und Mutter vertrat und völkische Kulturarbeit für Frauen leistete.
Zanker ist Witwe des 2002 verstorbenen Neonazi-Kaders Alexander Scholz, mit dem sie auch ihren Sohn Ansgar Wilhelm Zanker im Jahr 2001 bekam. Scholz war Chef der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) und in Führungspositionen der NPD tätig. Die HDJ trat neben dem Bund Deutscher Jugend (BDJ) die Nachfolge der 1994 verbotenen Wiking Jugend (WJ) an. Das Konzept blieb gleich: nationalsozialisitsches Brauchtum und völkische Kinder- und Jugendarbeit. Der Ansatz ist elitär und hat die kulturelle Heranzüchtung von völkisch geprägten Jugendlichen zur späteren Verwendung in den Führungsetagen extrem rechter Organisationen zum Ziel. Die HDJ war in Vergangenehiet eine wichtige Vorfeldorganisation für die NPD. So stammen zahlreiche Kader, wie z.B. Jörg Hähnel (derzeit für die NPD in der BVV Lichtenberg) aus dem HDJ Kindergarten.
Dem HDJ Familienkonzept folgt Zanker auch weiterhin in der Gemeinschaft Deutscher Frauen. Derzeit ist Zanker Arzthelferin bei Dr. med. Oleg Surminski und trat für die NPD bei der Abgeordnettenhauswahl in Berlin 2006 für die BVV Lichtenberg an. Die Gründung einer Frauenschafft unter dem Namen "Ring Nationaler Frauen" innerhalb der NPD im September 2006, dürfte auch durch den Einfluss Zankers zustande gekommen sein. Stella Palau, die Pressesprecherin der NPD und Lebensgefährtin Jörg Hähnels (s. Stressfaktor Januar 2005) kommt ebenfalls aus den Reihen der GDF und war früher in dem oben erwähnten Skingirl Freundekreis Deutschland organisiert.

Die zahlreichen Verbindungen zwischen GDF und NPD, sowie die ständig auftauchenden Schulungen durch die HDJ machen den Einfluss solcher "Kulturorganisationen" für die organisierte extreme Rechte deutlich. Zanker als langjährige Führungsperson in diesen Organisierung bedarf mehr Zuwendung antifaschistischen Engagements.

Quelle: Stressfaktor // März 2007

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