Michaela
Zanker (Lichtenberg)
Zanker
gehört zu den wenigen Frauen in der Naziszene, die es geschafft haben,
mehr als nur Anhängsel eines Mannes zu sein. Das wäre aber auch
alles, was sie emanzipatorisch auf die Beine gestellt hat. Sie ist Antifemitistin
und tritt für ein traditionell-biologistisches Frauenbild ein, welches
auf die Solidarität der Frauen für das deutsche Volk in Zeiten
der drohenden Vernichtung durch Überfremdung, pocht. Sie ist Frontfrau
der Gemeinschaft Deutscher Frauen (GDF), die sich speziell an Mütter
zur "Gestaltung der Volksgemeinschaft" richtet und einmal im
Jahr den "Märkischen Kulturtag" durchführt. Zuletzt
in Erscheinung getreten ist die GDF mit ihrem "Tanz in den Mai"
am 30. April 2006 in Berlin-Treptow (sollte ebenfalls in "Michas
Bikertreff", , Oberschöneweide stattfinden, wo auch der NPD-Landesparteitag
am 4.2.07 stattgefunden hat) . Die GDF ist Nachfolgeorganisation des 2001
aufgelösten Skingirl Freundekreis Deutschland (SFD), der inetwa das
gleiche Konzept der Rollenverteilung zwischen Mann und Mutter vertrat
und völkische Kulturarbeit für Frauen leistete.
Zanker ist Witwe des 2002 verstorbenen Neonazi-Kaders Alexander Scholz,
mit dem sie auch ihren Sohn Ansgar Wilhelm Zanker im Jahr 2001 bekam.
Scholz war Chef der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) und in Führungspositionen
der NPD tätig. Die HDJ trat neben dem Bund Deutscher Jugend (BDJ)
die Nachfolge der 1994 verbotenen Wiking Jugend (WJ) an. Das Konzept blieb
gleich: nationalsozialisitsches Brauchtum und völkische Kinder- und
Jugendarbeit. Der Ansatz ist elitär und hat die kulturelle Heranzüchtung
von völkisch geprägten Jugendlichen zur späteren Verwendung
in den Führungsetagen extrem rechter Organisationen zum Ziel. Die
HDJ war in Vergangenehiet eine wichtige Vorfeldorganisation für die
NPD. So stammen zahlreiche Kader, wie z.B. Jörg Hähnel (derzeit
für die NPD in der BVV Lichtenberg) aus dem HDJ Kindergarten.
Dem HDJ Familienkonzept folgt Zanker auch weiterhin in der Gemeinschaft
Deutscher Frauen. Derzeit ist Zanker Arzthelferin bei Dr. med. Oleg Surminski
und trat für die NPD bei der Abgeordnettenhauswahl in Berlin 2006
für die BVV Lichtenberg an. Die Gründung einer Frauenschafft
unter dem Namen "Ring Nationaler Frauen" innerhalb der NPD im
September 2006, dürfte auch durch den Einfluss Zankers zustande gekommen
sein. Stella Palau, die Pressesprecherin der NPD und Lebensgefährtin
Jörg Hähnels (s. Stressfaktor Januar 2005) kommt ebenfalls aus
den Reihen der GDF und war früher in dem oben erwähnten Skingirl
Freundekreis Deutschland organisiert.
Die zahlreichen Verbindungen zwischen GDF
und NPD, sowie die ständig auftauchenden Schulungen durch die HDJ
machen den Einfluss solcher "Kulturorganisationen" für
die organisierte extreme Rechte deutlich. Zanker als langjährige
Führungsperson in diesen Organisierung bedarf mehr Zuwendung antifaschistischen
Engagements.
Quelle: Stressfaktor // März 2007
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