Thor Steinar bleibt bis 2015 in Friedrichshain
Räumungsprozeß gegen Thor Steinar Shop „Tromsö“ beendet

Der „Thor Steinar“ – Laden „TromsØ“ in der Petersburger Straße 94 in Berlin-Friedrichshain, muss
vom Betreiber Skytec GmbH bis zum 31.01.2015, verlassen werden. Darüber hinaus darf der Name „TromsØ“ ab 01.11.2011 nicht weiter geführt werden. Der Vergleich zwischen dem Vermieter (eine Eigentümergesellschaft vertreten durch RA Modes aus Hamburg) und der Thor Steinar Firma Skytec wurde am 22.9.2011 vor dem 12. Zivilsenat des Kammergerichts Berlin geschlossen (PM des Kammergerichts). Das Landgericht Berlin hatte im Dezember 2010 die Kündigung durch den Vermieter wegen arglistiger Täuschung für rechtsgültig erklärt. Schon damals hat der Vermieter dem Thor Steinar Laden ohne Not ein Güteangebot unterbreitet. Dieses wurde abgelehnt und Skytec ist für Thor Steinar in Berufung gegangen. Das Verfahren wurde durch den Vergleich also frühzeitig beendet – die Rechtsmittel gegen Thor Steinar wurden damit nicht ausgeschöpft.
Einmal mehr zeigt sich wie wichtig die Aufklärung der potentiellen Vermieter ist. Die Betreiber von Thor Steinar Läden haben aufgrund langwieriger und kostenintensiver gerichtlicher Auseinandersetzungen in der Vergangenheit dazu gelernt und verschleiern ihr eigentliches Anliegen zunehmend, was es Vermietern immer schwieriger macht.
„Thor Steinar“ ist keine normale Bekleidungsmarke sondern Merchandise für rechte AktivistInnen – eine Marke von Neonazis für Neonazis. Vergleichsangebote, wie aktuell in Friedrichshain, verschaffen Thor Steinar mehr Zeit, Prestige und Geld als nötig. Die Gründe der Vermieter den Weg des geringsten Risikos zu gehen, mögen aus ökonomischer Sicht legitim sein; aus gesellschaftspolitischer Perspektive ist die Verlängerung um 4 weitere Jahre ein simples Einknicken gegenüber der rechten Szene, die sich immer dreister Räume nimmt und ihre Stellung in Jugend- und Subkulturen weiter ausbaut, ohne breiten Widerstand (auch mal außerhalb der Antifa) zu erzeugen.
Die zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit solchen Läden muss die juristische Ebene des Widerstandes und der Argumentation verlassen. Das wird seit 2009 durch die Ini Gegen Rechts Friedrichshain betont. Tortzdem knüpften sich Hoffnungen an die Vermieter und das sich hinschleppende Verfahren, was wiederum den außerjuristischen Protest lähmt.
Mit verschiedenen Aktionen zur Aufklärung über die Hintergründe des Ladens und der Modemarke „Thor Steinar“, werden wir den Weggang des Geschäfts aus unserem Kiez bis zum Ende begleiten.

>>> TAZ "Hauptsache nicht skandinavisch" & Initiative Gegen Rechts Friedrichshain

23.09.11: Konzert - Tromsö vs. Tromsö
17 Uhr, Frankfurter Tor, Schöner Leben ohne Naziläden

Die Band "Washington" aus der norwegischen Hafenstadt Tromsö spielt unpluged gegen den Mißbrauch des Namens ihrer Heimatstadt durch die rechte Klamottenmarke "Thor Steinar"

 

 

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