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Einsatzleitung der Polizei kapituliert vor 20 Neonazis +++ Verletzte durch
Prügeleinsatz nach Veranstaltungsende +++
Rund 1.500 vorwiegend jugendliche AntifaschistInnen
beteiligten sich an der diesjährigen Silvio-Meier-Demonstration,
die am 19.11.2005 vom U-Bahnhof Samariterstraße lautstark nach Lichtenberg
zog. Die Aktion unter dem Motto Keine Homezone für Faschisten - Nazistrukturen
aufdecken und angreifen! Antifa statt Verbote! fand im Gedenken an den
am 21.11.1992 von Rechtsextremisten ermordeten Silvio Meier statt. Sie
hatte zum Ziel, die gewalttätige Neonaziszene aus dem Umfeld der
verbotenen Kameradschaften KS-Tor und BASO (Berliner Alternative Süd-Ost),
welche sich in der Gegend um den Bahnhof Lichtenberg etabliert hat, ans
Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
Nachdem die Versammlungsbehörde die
Veranstaltung bereits im Vorfeld mit rigiden Auflagen belegt hatte, kapitulierte
die polizeiliche Einsatzleitung während der antifaschistischen Demonstration
vor 20 Neonazis. Diese hatten sich vor der in der rechtsextremen Szene
beliebten Kneipe Kiste in der Weitlingstraße zu einer nicht angemeldeten
Kundgebung versammelt. Die Polizei zeigte sich daraufhin nicht willens
oder in der Lage, die genehmigte, gerichtlich bestätigte Route durchzusetzen
und zwang die Silvio-Meier-Demonstration, eine Ausweichstrecke zu laufen.
Die VeranstalterInnen erwägen, im Nachhinein Klage gegen dieses skandalöse
Vorgehen einzureichen.
Als die Veranstaltung beendet wurde, bewies
die Berliner Polizei dagegen ein weiteres Mal ihre Schlagkraft. Am und
im Bahnhof Lichtenberg prügelten Beamte der 22. und 23. Hundertschaften
wahllos auf abreisende DemonstrationsteilnehmerInnen ein, obgleich diese
zum Teil bereits in der S-Bahn saßen. Bei dem brutalen Einsatz schlugen
Polizisten auch die Scheiben von Zügen ein, zahlreiche Personen wurden
verletzt. Insgesamt wurden mindestens 16 Personen festgenommen. Bereits
vor Beginn der Silvio-Meier-Demonstration nahm die Polizei mindestens
20 Personen kurzzeitig in Gewahrsam, weil sie auf dem Weg dorthin mit
Stahlkappenschuhen oder Glasflaschen angetroffen wurden. Obgleich die
Betroffenen zu diesem Zeitpunkt nichts von dem per Auflage verhängten
Verbot wissen konnten, müssen sie nun mit einer Strafanzeige rechnen.
Trotz der Eskalation von Seiten der
Polizei war die diesjährige Silvio-Meier-Demonstration ein Erfolg
der antifaschistischen Bewegung. Eine erfreulich hohe Anzahl von Demonstrantinnen
und Demonstranten hat ein deutliches Zeichen gegen die Berliner Neonazi-Szene
gesetzt und gleichzeitig einen Beitrag zur Stärkung der antifaschistischen
Jugendkultur geleistet.
Bericht auf Indymedia:
de.indymedia.org/2005/11/133094.shtml
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Auswahl an Redebeiträgen
Zusammenarbeit von NPD und Freien Kameradschaften
Die gemeinsamen Aufmärsche der NPD
und „Freien Kameradschaften“ am 1. Mai 2004 in Lichtenberg
und am 8. Mai diesen Jahres in Berlin-Mitte haben gezeigt, dass Neonais
beider Lager bereit sind, punktuell zusammen zu arbeiten, und nach außen
eine rechte Einheitsfront darzustellen. Doch hinter den Kulissen krachte
es damals gewaltig und die persönlichen Streitigkeiten, Vorlieben
und verschiedenen Freundeskreise bestimmten die Politik der NPD, aber
vor allem die der Kameradschaften in Berlin.
Um dieser Selbstzerfleischung der Rechten entgegen zu wirken schaltete
sich der Bundesvorstand der NPD ein und öffnete sich kurz vor der
Europawahl 2004 für hochrangige Nazikader aus dem Kameradschaftsspektrum.
Durch prominente Personen, sollte Anschluss an die Rechts-Rock-Szene,
an Hooligans und andere nach außen abgeschlossene rechte Subkulturen
gefunden werden.
Zum Teil gelang es auch dieses bisher ungenutzte Potential für die
NPD zu nutzen. Das ging in Berlin soweit, dass die NPD illegale Nazi-Konzerte
mitorganisierte, an Kameradschaftsaktionen teilnahm und diese auch öffentlich
verteidigte.
Im Bundestagswahlkampf 2005 konnte die NPD nur durch Eigeninitiativen
der Freien Kameradschaften einen aktionistischen und zum Teil Aufsehen
erregenden Wahlkampf führen. Neben dem Schutz von Infoständen
der NPD und Teilnahme an deren Veranstaltungen, wurden in Eigenregie Wahlkampfveranstaltungen
der PDS und SPD von Kameradschaften massiv gestört.
Auch die Verteilung der sog. „Schulhof-CD“ war eine gemeinsame
Wahlkampfaktion der NPD und der Kameradschaften, um die junge Wählerschaft
an den sogenannten „Nationalen Widerstand“ zu binden. Neben
ein paar NPD-Funktionären waren es vor allem Kameradschaftler, welche
die CDs vor Schulen verteilten und in einigen Fällen auch Gewalt
gegen linke SchülerInnen anwandten.
All diese Aktionen gingen von der im April neu gegründeten NPD-Jugendorganisation
„Junge Nationaldemokraten (JN)“ aus. Durch die Verbote der
Kameradschaften BASO und Tor im März 2005 konnten sich deren Aktivisten
mit dem Label JN ein legales Image verpassen und ihre Politik
unverändert weiterführen. Für ihre Hilfe im Wahlkampf bekamen
die Kameradschaften sogar ein eigenes Wahlkampfplakat von der NPD gesponsert.
Die Öffnung der NPD für Freie Kameradschaften hatte in beiden
Lagern große Kritiker, die sich im Zuge des Annäherungskurses
abspalteten. So riefen einige Kameradschaften vor kurzem noch zum Wahlboykott
auf, da die NPD eine „Systempartei“ wie alle anderen und auch
nicht revolutionär genug sei. Auch in der NPD häufte sich Kritik
an den militanten Aktionen der Freien Kameradschaften, welche die NPD
weiter ins gesellschaftliche Abseits drängen würden. Doch genau
das will die NPD zur Zeit. Den Bruch mit der gesellschaftlichen Mitte,
den öffentlih vermittelten Bruch mit der Demokratie und vor allem
den Schulterschluss mit allen rechten Gruppierungen, welche die Programmatik
der NPD teilen. Die Zusammenarbeit der NPD mit den Kameradschaften in
Berlin war also logische Konsequenz.
Zu resümieren ist, dass die NPD durch
ihre klare neonazistische Ausrichtung ihre Hauptwählerschaft, nämlich
rechte Jugendliche, binden kann und schon lange keine sogenannte „Protestpartei“
mehr ist. Zur Wahl 2005 konnte die NPD ihr Ergebnis in Berlin auf 1,6
% im Vergleich zur Wahl 2002 verdreifachen. In einigen Wahllokalen wählten
über 10 % der Berliner
die NPD.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die
NPD sich immer mehr breit macht und müssen vor allem den relativ
gemäßigten rechten Einstellungen, an welche die NPD bei den
WählerInnen andockt, entgegentreten!
Die Rechte Einheitsfront zerschmettern.
Weg mit NPD und Freie Kameradschaften!
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Das Büro der NPD und der Märkische
Heimatschutz – Sektion Berlin
In dem hier in der Siegfriedstraße
befindlichen klandestin angemieteten Bürogebäude der NPD, Kreisverband
Lichtenberg / Hohenschönhausen, wird allzu deutlich wie eng die Verbindung
der sogenannten freien Kräfte mit der NPD in Berlin ist. Einmal wöchentlich
trifft sich hier in einem Büroraum die Berliner Sektion des Märkischen
Heimatschutzes - kurz MHS - und diskutiert die Ziele und Aktionen der
Berliner Sektion.
Die Berliner Sektion des MHS ist eine Gruppierung
des Märkischen Heimatschutzes Brandenburg. Der Brandenburger MHS
wurde bereits im Jahr 2001 in Kerkow gegründet. Anführer des
MHS ist Gordon Reinholz. Mit dem MHS sollte eine öffentlich abreitende,
lokal verankerte, politisch und
kulturell legale Organisation geschaffen werden. Vor allem die Jugendarbeit,
was sich an der intensiven Werbung von Jugendlichen an Schulen durch Verteilen
von rechtem Infomaterial belegen lässt, als auch die sogenannte Kulturarbeit
spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Politik des MHS ist stark geprägt
von seinem Bezug zum Nationalsozialismus. Doch obwohl der MHS dieser Positionen
vertritt, betonen sie zuweilen, wenn es strategisch sinnvoll erscheint,
ihre
inhaltliche Nähe zur Linken.
Drei Jahre nach Gründung des MHS in
Brandenburg, folgte dann die Formierung der Berliner Sektion Ende 2004.
Diese umfasst derzeit 14 Mitglieder. Nach den Verbotsverfahren der freien
Kameradschaften, im Rahmen dessen die Kameradschaft Tor und auch die Berliner
Alternative Südost –kurz BASO- verboten wurde, fanden auch
Kader der verbotenen Kameradschaften in dieser Organisation eine Zuflucht.
Diese Sektion untersteht der Brandenburger Sektion, was sich daran belegen
lässt, dass sie einen Teil ihrer Mitgliedsbeiträge an die Brandenburger
Sektion abführt. Richten sich die Aktivitäten des Brandenburger
MHS nach außen, so orientiert sich der MHS Sektion Berlin fast ausschließlich
nach innen und befasst sich mit den Strukturen der rechten Szene selbst.
Dieser bemüht sich um eine Vernetzung der rechten Szene und organisiert
aus diesem Grund einmal im Monat die in der Bundeszentrale der NPD in
Köpenick stattfindenden Koordinationstreffen, zu der Teile der verbotenen
Kameradschaften geladen wurden wie auch die Vandalen oder die inzwischen
verbotene ANSDAPO. Dabei will sie aber für sich einen alleinigen
Führungsanspruch erheben, was in der rechten Szene zu Auseinandersetzungen
führte.
Dass es in Berlin eine rege Überschneidung
der Tätigkeiten der NPD und der freien Kameradschaften gab, war seit
langem ein offenes Geheimnis. Personen wie Eckhart Bräuniger organisierten
immer schon neben ihrer Mitgliedschaft bei der NPD Treffen für die
sogenannten freien Kräfte. Noch offensichtlicher trat dies auch in
diesem Jahr beim Bundestagswahlkampf zu Tage, bei dem in den Reihen der
NPD auch Mitglieder der freien Kameradschaften wie Gordon Reinholz kandidierten.
Bislang war allerdings nicht bekannt, dass die NPD auch Strukturen der
Art für die freien Kameradschaften stellt, in dem sie ihr Büro
dem Berliner MHS zur Verfügung stellt. In Vergangenheit bemühte
sich die NPD durch das fehlgeschlagene Verbotsverfahren öffentlich
ihre Nähe zu den freien Kameradschaften zu leugnen. Nach Scheitern
des Verbotsverfahren und späteren Einzug der NPD in den Landtag in
Sachsen üben sie jedoch auch öffentlich den Schulterschluss.
Auf dem Wahlplakat der NPD-Berlin zur Bundestagswahl befand sich unten
angegeben: das Logo der freien Kameradschaften. Nach dem Verbotsverfahren
der Berliner Kameradschaften KS Tor, deren Mädelgruppe und der BASO
wurde die NPD dann sogar neue Heimat für die Mitglieder der verbotenen
Organisationen. Unter dem Deckmantel der Jungen Nationalsozialisten, der
Jugendorganisationen, führen die Anhänger dieser verbotenen
Kameradschaften nun ihre Arbeit unbehelligt fort. Lediglich das Label
hat sich geändert – dies mal formieren sich die rechten Aktivisten
unter dem Label einer Jugendorganisation mit Parteistruktur.
Mit dem hier in der Siegfriedstraße
befindlichen Büroraum (gelegen Bornitzstraße, aber Adresse
von der Siegfriedstraße) stellt die NPD dem MHS eine wichtige Infrastruktur
für ihre Arbeit bei der Stärkung der rechten Szene. Dadurch
kann der MHS als Strukturgeber fungieren, wenn er die monatlichen Koordinierungstreffen
der Berliner extremen Rechten organisiert und dadurch die rechte Szene
intensiver vernetzt, oder durch Schulungen das ideologische Fundament
liefert für rechten Straßenaktivismus oder kulturelle Abende
organisiert und dadurch die rechte Szene stärkt. Unter dem formal
legalen Dach der NPD werden die Treffen abgehalten und organisiert.
Es ist nicht hinnehmbar, dass Vermieter
Räumlichkeiten rechten Organisationen mit autoritären und rassistischen
Weltbild zur Verfügung stellen, und dadurch Raum zur Verfügung
stellen, in dem sie ihre Aktionen und Schulungen planen können. Solche
Organisationen müssen dahin verbannt
werden, wo sie hingehören: Ins soziale und gesellschaftliche Abseits.
Mag die NPD zwar einen formal legalen Deckmantel für Organisationen
wie den MHS liefern, bleibt sie doch eine autoritäre rassistische
Organisation als solche verdient sie keinen Raum. Weder hier noch sonst
wo.
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Wer oder was ist eigentlich NPD Chef von
Berlin?
Die Antwortet lautet: Claus Schade ein unscheinbarer Lichtenberger Nachbar.
Claus Schade ist seit Mitte 2004 Landesvorsitzender
von Berlin und löste damit Georg Magnus und kurz davor Albrecht Reither
(beides auch Lichtenberger) in dieser Funktion ab. Seit 2001 ist Schade
NPD Kreisvorsitzender für Lichtenberg-Hohenschönhausen-Friedrichsian-Kreuzberg.
Der NPD Kreisverband unter Claus Schade entfaltet nur wenige öffentlichkeitswirksame
Aktivitäten. Nur im Wahlkampf werden Plakate aufgehängt und
Infostände veranstaltet. Bei diesen Aktionen wird er regelmäßig
von Kameradschaftlern unterstützt, weshalb es des öfteren auch
zu Angriffen gegen Linke bei diesen Ständen kommt. Diese Übergriffe
werden von Schade wissentlich mitgetragen. Außerdem behauptet er
auf einer Homepage öfters Kameradschaftsabende zu veranstalten, wodurch
die Nähe zu Freien Kameradschaften in Berlin auch öffentlich
von ihm propagiert wird. Ansonsten ist Schade Anmelder für NPD Demos
in Berlin. So z.B. am 9. Juli 2005 zu Lehrmittelfreiheit in Marzahn und
am 31. August 2005 gegen den SPD-Parteitag im Estrell Hotel in Neukölln.
Die Aktivitäten, die Schade entwickelt mögen auf den ersten
Blick harmlos und lächerlich erscheinen. Wenn mensch aber bedenkt,
dass er für die rassistische und autoritäre Hetze der NPD und
damit auch für die Übergriffe von Neonazis in Berlin maßgeblich
mitverantwortlich ist, dann verliert der nette Nachbar von nebenan sein
unschuldiges Antlitz.
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Bist du Deutschland?
Guten Tag, Deutschland! Wie geht's uns denn
heute? Siehst ja gar nicht gut aus. Schlimme Nacht gehabt, was? Wie bitte?
Abends weinend eingeschlafen? Und morgens vom schrillen Klang der eigenen
Schreie aufgeweckt? Den Rohrreiniger ausgetrunken und vor Wut gebrüllt,
weil die Rasierklinge zu stumpf war? In der U-Bahn ernsthaft erwogen,
irgendwo einzumarschieren? Na hör mal, so geht das doch nicht! Reiß
dich gefälligst zusammen! "Du bist Deutschland"! Schon
vergessen?
Bist du 82 Millionen oder gleich ein ganzer Staat? Bist du wenigstens
prominent oder hast vor 200 Jahren gelebt und nichts mit dem heutigen
Deutschland außer der Sprache gemeinsam? Über diese Fragen
müssen sich nach Angaben der Kampagne „Du bist Deutschland“
alle in Deutschland lebenden insgesamt 16 Mal seit Ende September 2005
Gedanken machen. Schuld daran ist die Kampagne der 25 größten
Medienkonzernen für ein lustigeres Deutschland. Die wohlklingend
dämliche Parole überflutet uns in Anzeigen, TV-Spots, im Internet
und selbst im Kino. Zu Deutschland gewordene Prominente wie Oliver Pocher,
Yvonne Catterfeld, Patrick Lindner, Oliver Kahn, Harald Schmidt, Marcel
Reich-Ranicki und sogar Rapper wie Kool Savas und Xavier Naidoo wollen
wieder Mut für und Lust auf Deutschland machen.
Jeder kann wie wir nach „oben“ kommen (will sagen viel Geld
verdienen), werden sie uns zurufen, und wer jetzt nicht anpackt und aufsteigt
ist selbst schuld – oder er hat es einfach nicht besser verdient.
Klar!
Nachdem in Wahlkampf zu Recht die sozialen Reformen auch von Medienseite
kritisiert wurden, wird nun im Auftrag der neuen Bundesregierung an die
Reform- und Opferbereitschaft der Bevölkerung appelliert. Dass die
Medien selbst mit 30 Millionen an der Kampagne beteiligt sind, wundert
nicht, sind schließlich sie es, die durch Werbeverträge von
einer starken Wirtschaft profitieren. Ihre Forderung heißt „Eigeninitiative“,
„Ärmel hochkrempeln“, „Schluss mit Miesmacherei“.
Ihre Drohung heißt Deutschland. Denn alle, die bei ihrem Deutschland-Projekt
nicht mitmachen wollen oder können, gehören nicht dazu, sind
nicht Deutschland und werden hier nicht geduldet. So nett die Phrase „Auch
du bist Deutschland“ sein mag, so bösartig ist die Ansage „Du
bist NICHT Deutschland!“, die Menschen nicht-deutscher Herkunft
auf den Straßen hören müssen.
Kool Savas meint „Deutschland ist dein Homie!“, während
die Jagd auf seine eigentlichen Homies nämlich Graffiti-Sprayer,
Underground-Rapper, kleinkriminelle Überzeugungstäter oder Otto-Normal-Kiffer
durch Innenstadtüberwachung, Hubschrauberobservationen und härtere
Strafen immer krassere Ausmaße annimmt.
Deutschland ist nicht dein Kumpel sondern ein riesiger Komplex, der alle
Jahre mal wieder herausgekramt wird, wenns der Regierung und der Wirtschaft
an Legitimation aus der Bevölkerung fehlt. Kampagnen wie „Du
bist Deutschland“ gab es schon viele: „Sport tut Deutschland
gut“, die Deutschquote im Radio oder „Durch Deutschland muss
ein Ruck gehen“ – die Ideologie bleibt die gleiche.
Das an der Kampagne beteiligte Werbeunternehmen Jung von Matt bringt es
auf den Punkt: „Diese Kampagne kann und wird keine wirtschaftlichen,
gesellschaftlichen oder sozio-kulturellen Probleme lösen.“
Es geht eben um Stimmungen, um neoliberales Wortgeklingel, um Ideologie
und nicht um Inhalte.
Was bedeutete es denn, wenn jemand fragt: „Bist nicht auch du Deutschland?“
Gibt es darauf eine sinnvolle Antwort? Es ist noch nicht einmal eine Frage,
sondern nur eine bedeutungslose Äußerung. Und darum geht es.
PR-Slogans wie dieser bedeuten nichts und sollen nichts bedeuten. Natürlich
gibt es eine grundlegendere Frage. Sie lautet „Unterstützt
ihr unsere Politik?“ oder „Findet ihr es ok wie ihr behandelt
werdet?“. Aber gerade darüber sollen die Leute nicht nachdenken.
Gute Propaganda erfindet einen Slogan, dem alle zustimmen können,
ohne wissen zu müssen, was er bedeutet, weil er nämlich nichts
bedeutet. Sein Wert besteht gerade darin, von der wirklich bedeutungsvollen
Frage abzulenken. Statt dessen denken die Leute über die Frage nach,
ob sie Deutschland sind oder ob sie nicht auch wollen dass es weiter geht.
Die Botschaft hinter den ausgefeilten und wohlklingenden Sätzen ist
nämlich: Jede/r kann sich gut fühlen, etwas leisten, ist seines/ihres
Glückes Schmied, ist an Arbeitslosigkeit und anderen Problemen selbst
schuld, hat gefälligst auch etwas für Deutschland zu tun. Deutschland,
das ist immer der Wirtschaftsstandort, also der Umsatz, der Profit und
da steht natürlich das Interesse der Nation über den eigenen
Bedürfnissen. Das bedeutet im Einzelnen: Senkung der sog. Lohn-Nebenkosten,
Absenkung der Einkommen, Verringerung der Sozialleistungen, Verteilung
der Risiken auf den Einzelnen und so weiter. Gleichzeitig steigen die
Gewinne der Unternehmen, die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und
damit die Konkurrenzfähigkeit des Standorts Deutschlands im internationalen
Wettbewerb – besser geht’s der Bevölkerung meistens nie.
So funktioniert Kapitalismus und ein Ende ist nicht abzusehen.
Die Politik versucht an den eingetrichterten Nationalismus der Deutschen
anzudocken bzw. diesen erst zu produzieren, um wirtschaftliche Reformen
durchzusetzen. So billig wie die Ideologie des Nationalismus auch sein
mag, sie wirkt. Und in Deutschland - das zeigt die Geschichte - besonders
gut. Für Deutschland stirbt mensch gern mal im Krieg, nimmt massive
Einschränkungen hin und fordert „den totalen Krieg“ oder
jagt vermeintliche Linke oder „Ausländer“ aus dem Bezirk.
Die gehören ja auch nicht in so ein schönes Deutschland.
Beantworten wir diese dumpfe Nationalismus-Kampagne
mit einer anderen Art der „Eigeninitiative“!
Ein Test warum ihr vieles, aber ganz sicher
nicht Deutschland seid, findet ihr auf: www.binichdeutschland.de
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KEINE HOMEZONE FÜR FASCHISTEN!
SILVIO MEIER DEMONSTRATIONS - BÜRGERINFO
Liebe Anwohnerinnen, liebe Anwohner,
täglich geschehen in Berlin rechtsextreme Straftaten, seien es Übergriffe,
Bedrohungen oder auch rechtsextreme und antisemitische Sprühereien.
Seitdem vor 13 Jahren der Antifaschist und Hausbesetzer Silvio Meier am
U-Bahnhof Samariterstraße von jugendlichen Neonazis ermordet wurde,
findet sich jedes Jahr wieder ein Bündnis aus antifaschistschen Gruppen
um auf aktuelle neonazistische Strukturen in Berlin aufmerksam zu machen.
Was war geschehen?
Silvio Meier ist einer von etwa 200 Menschen, die seit dem Jahr 1990 von
Neonazis ermordet wurden. Am Abend des 21.11.1992 kam es zwischen acht
jugendlichen Neonazis und Silvio Meier und seinen Freunden zum Streit
um einen rechtsextremen Aufnäher. Im Zuge der Auseinandersetzung
zog einer der Neonazis ein Messer und verletzte Silvio Meier tödlich
und zwei seiner Freunde schwer. Die Polizei verharmloste den Vorfall als
Streit zwischen „rivalisierenden Jugendbanden“ und die Täter
wurden in späteren Verfahren nur zu geringen Strafen verurteilt.
Seit dem Jahr 1992 verbindet die Silvio-Meier-Gedenkdemonstration aufgrund
dieser Ereignisse würdiges Gedenken mit aktuellem antifaschistischen
Bezug.
Und heute?
Auch 13 Jahre später sind Neonazis nicht weniger gefährlich
geworden, auch wenn sich ihr äußerer Duktus und ihr Auftreten
verändert haben. Neonazis treten heutzutage nicht unbedingt in Springerstiefeln
und Bomberjacke auf, ihre Gewalt gegen Andersdenkende und ihre Straftaten
haben indes nicht abgenommen. Im Gegenteil: In den ersten sechs Monaten
des Jahres 2005 gab es in Deutschland 4865 Delikte mit rechtsextremistischen
Hintergrund; das sind im übrigen 1051 mehr als in der ersten Hälfte
des Vorjahres. Allein im Juli 2005 gab es bundesweit 740 rechtsextrem
Straftaten, das sind knapp 200 mehr als im Vorjahresmonat. Besonders dramatisch
ist die Lage in Sachsen, wohlgemerkt in dem Bundesland in dem die neonazistische
NPD im Landtagsparlament sitzt. Dort haben sich die rechtsextremen Straftaten
im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch menschenverachtende Gewalt ähnlich
des Mordes an Silvio Meier hat nicht abgenommen: So erstachen im Juli
dieses Jahres jugendliche Neonazis einen Punker in Dortmund.
Und in Berlin?
Rechtsextreme Organisierung mit einhergehenden Straftaten finden auch
in Berlin statt. Hier sind es vor allem Personen aus den am Anfang des
Jahres verbotenen Kameradschaften Tor und BASO, welche die Akzente in
der Szene setzen und mit Gewalt- und anderen Straftaten auf sich aufmerksam
machen. Ihre Handlungsfähigkeit und ihr Aktionismus wurde von den
Verboten nicht gebrochen.
Das Gegenteil ist der Fall: intern wird sogar unter gleichen Namen agiert,
die neonazistische Betätigung nahm nicht ab sondern zu. Auch bei
Gewalttaten sind ehemalige Mitglieder der verbotenen Kameradschaften involviert.
So kam es im Laufe des Jahres zu mehreren teils geplanten Übergriffen
auf vermeintlich Linke und auf MigrantInnen, bei denen die Opfer zum Teil
schwere Verletzungen davontrugen. Interessanterweise sind es genau diese
jugendlichen Neonazis, die von der rechtsextremen NPD hofiert werden,
indem ihnen Büroräume und Logistik für Demonstrationen
zur Verfügung gestellt wird.
Was tun? Strukturen Aufdecken und Zerschlagen!
Entsprechend dieser Tatsachen ist es angebracht in Form einer antifaschistischen
Demonstration Akzente gegen die Bedrohung und Organisierung von rechts
zu setzen.
Unter dem Motto „Keine Homezone für Faschisten! Nazistrukturen
aufdecken und angreifen! Antifa statt Verbote!“ findet am 19.11.2005
beginnend am U-Bahnhof Samariterstraße die diesjährige so genannte
Silvio-Meier- Demonstration statt. Dabei wird die Demonstration Orte rechtsextremer
Strukturen aufsuchen, darüber informieren und auf die aktuelle Bedrohung
von rechts Aufmerksam machen.
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Keine Homezone für Faschisten!
Nazistrukturen aufdecken und angreifen. Antifa statt Verbote!
13 Jahre nach dem Mord an dem Antifaschisten
Silvio Meier durch Neonazis auf dem U-Bhf. Samariterstraße, wollen
wir den aktuell in Berlin agierenden Neonazis auf die Pelle rücken
und ihnen ihre Rückzugsräume streitig machen. Wir tun dies nicht
nur im Andenken an etwa 200 Menschen, die durch Neonazis seit 1990 ermordet
und die ungezählten, die durch sie misshandelt wurden, sondern vor
allem, stellen wir uns gegen ihre Ideologie der Ungleichheit der Menschen,
ihren Rassismus, ihren Nationalismus, ihr angestrebtes Ziel einer Diktatur
und gegen ihre faschistischen Wurzeln, durch die sie ihr Handeln legitimieren.
Alte Ideen in neuem Gewand
Ob es sich um das Einsetzen für ein
„nationales Jugendzentrum“, um das Teilnehmen an Montagsdemos
gegen den Sozialabbau oder rechte Anti-Kriegs-Demonstrationen handelt.
Die Parolen neonazistischer Aktionen scheinen teilweise gesellschaftlich
kompatibel und bieten wenig moralische Angriffsfläche. Die Forderungen
sind jedoch, egal wie links und alternativ sie zunächst klingen mögen,
nicht auf die Schaffung von mehr Gleichheit ausgerichtet. Hintergrund
neonazistischen Handelns ist eine autoritäre völkische Wertvorstellung,
die klar unterscheidet zwischen Angehörigen des deutschen Volkskörpers
und den „Anderen“. Dieses Denken kommt nicht nur bei den öffentlich
wahrnehmbaren Aktivitäten wie Aufmärsche, Verteilaktionen von
NPD-Schulhof CDs oder Angriffen auf MigrantInnen zum Tragen, sondern stellt
das Grundmuster ihres alltäglichen Denkens und Handelns dar.
Dominanz auf der Straße
Seit geraumer Zeit sind in Berlin Ballungsräume
entstanden, in denen sich Neonazis wohl fühlen können. Dazu
gehören das Gebiet um den Bahnhof Lichtenberg, im Bezirk Treptow
der Stadtteil Schöneweide, die Häuserblocks um den U-Bhf. Rudow
und der Thälmannpark in Prenzlauerberg. In diesen Gebieten befinden
sich nicht nur vermehrt Läden und Kneipen für das rechte Publikum,
sondern auch viele Wohngemeinschaften von Neonazis. Auf diese „rechten
Homezones“ fokussieren sich auch die Aktivitäten der Mitglieder
der sogenannten Freien Kameradschaften, aber auch die der NPD.
Eines dieser Ballungszentren ist der Bereich um den Bahnhof Lichtenberg.
Hier wohnen nicht nur Neonazikader, wie der Berliner NPD Chef, Claus Schade,
in der Fanningerstraße oder Oliver Schweigert vom Nationalen Widerstand
Berlin/Brandenburg, in der Marie-Curie-Allee. Auch ein NPD-Büro befindet
sich in der Siegfriedstraße, was oft von der Kameradschaft Märkischer
Heimatschutz genutzt wird.
Zentral in der Weitlingstraße gelegenen ist auch der vor kurzem
neu eröffnete Neonazi-Tattooshop „Ostzone“, der den „Kämpfern
für Volk und Vaterland“ die passenden Symbole auf die Haut
setzt. Ebenfalls im Umfeld des Bahnhofs Lichtenberg wohnen seit geraumer
Zeit mehrer Aktivisten der mittlerweile verbotenen Neonazi-Kameradschaft
„KS-Tor“ in Wohngemeinschaften.
Durch diese Konzentration von Strukturen und Freizeitangeboten der Neonazi-Szene
und ihrem Anhang wird unmittelbar das allgemeine Klima in diesen Gebieten
bestimmt. Wenn jeden Tag neue faschistische Parolen an den Häusern
auftauchen, die Laternen voll sind mit NPD-Aufklebern, Neonazis in größeren
Gruppen unterwegs sind und keine Angst vor den Anwohnern haben müssen,
dann hat das auch für alle spürbare Auswirkungen.
Die Dominanz von Neonazis auf der Straße lassen Bezirke wie Lichtenberg
nicht nur zu Angsträumen für diejenigen werden, die der rechten
Ideologie entgegenstehen. Rechte Parolen werden durch die ständige
Präsens zur Normalität und damit auch nicht mehr als großartig
störend wahrgenommen.
Daher verwundert es auch nicht, dass der Stimmenanteil für die NPD
in diesen Gebieten bei den Bundestagwahlen knapp zehnmal höher war
als im Berliner Durchschnitt.
Jugendkampagnen – aktionistisch, rebellisch,
nationalistisch
Auch wenn der Stimmanteil noch lange nicht
für eine Beteiligung am Bundestag ausreicht, bleibt abzuwarten welche
Auswirkungen dieser Rechtsruck in einigen Teilen Berlins und die Herabsenkung
des Wahlalters auf 16 Jahre bei der Berliner Landtagswahl im nächsten
Jahr haben wird. Gerade bei Jugendlichen war der Anteil derer, welche
die NPD wählten, sehr hoch. Auch die Rechten haben mittlerweile erkannt
welches Wählerpotential ihnen bei den Jugendlichen wohl gesonnen
ist. Gerade rechtzeitig zur Wahl erschien eine neue Auflage der sogenannten
Schulhof-CD. Diese wurde neben NPD-Werbematerial an Schulen in Marzahn,
Treptow, Lichtenberg und Weißensee verteilt.
Lange schon hat die Neonaziszene in Berlin das verstaubte Image abgelegt
und versucht erlebnisorientierte Jugendliche mit ihrer Politik einzubinden.
Mit symbolischen Besetzungen von Häusern in Lichtenberg wurde ein
„nationales Jugendzentrum“ gefordert, Neonazi-Aufmärsche
trotz geringer Teilnehmerzahl sind kaum noch zählbar und rechte Konzertevents
finden statt, ohne das die Polizei etwas davon mitbekommt.
Dresscodes, Kleidung, Buttons, Aufnäher und kämpferische Parolen,
die der radikalen Linken entlehnt sind, machen sich die Neonazis zu eigen,
besetzen sie mit ihren Inhalten und wollen das Bild des rechten, rebellischen
Straßenaktivisten vermitteln. Doch Nazis waren noch nie rebellisch,
individuell, vorwärtsgewandt oder irgendwie alternativ. Die faschistische
Ideologie verbietet seit je her Individualismus, fordert Gehorsam, die
Anerkennung von Autoritäten, Unterordnung, Disziplin, Konformität
und die Pflege nationalsozialistischer Tradition.
Bedrohungsszenario
Berliner Neonazis sind durch ihr militantes
Auftreten zu einer ernsthaften Bedrohung für nicht-rechte Jugendliche,
MigrantInnen, alternative Jugendclubs und links-bürgerliche Parteien
geworden. Die Anzahl rechter Übergriffe in Berlin und Umland steigt
weiterhin und Neonazis sehen es als festen Bestandteil ihrer „politischen
Arbeit“ gezielt Personen anzugreifen. Dazu gehören neben jugendlichen
Punks vor allem auch AntifaschistInnen. Im April drangen maskierte Anhänger
der autonomen Nationalisten in einen Proberaum in Pankow ein und griffen
eine vermeintlich linke Band mit Schlagstöcken und Reizgas an
Im Juli griff eine Gruppe von Berliner Neonazis in Potsdam zwei Personen,
die sie der antifaschistischen Szene zuordneten, aus einer Straßenbahn
an. Sie zerschlugen Bierflaschen auf dem Kopf des einen und zerschnitten
mit der abgebrochenen Bierflasche das Gesicht des anderen, so dass dieser
tiefe Verletzung im Gesicht davontrug. Ebenfalls im Juli griff eine Gruppe
von 15 Neonazis ohne jeglichen Anlass zwei alternative Jugendliche am
Bhf. Greifswalder Straße an und verletzten sie schwer. Die jüngsten
Angriffe zeigen, das die Gewalt von Neonazis nunmehr alltägliche
Züge annimmt.
Die „Staatsantifa“ schlägt
um sich
Staatliche Konsequenz, diesen Aktivitäten
der Neonaziszene in Berlin zu begegnen, waren die Verbote der Kameradschaften
Berliner Alternative Südost (BASO) und der Kameradschaft Tor im März
2005.
Diese Intervention durch den Berliner Innensenator wurde in der Öffentlichkeit
gefeiert, doch gebracht hat sie wenig. Nach der öffentlichen Thematisierung
von rechter Geschichtsverdrehung um den 8. Mai 2005, den 60igsten Jahrestag
der Befreiung vom Nationalsozialismus, ist nun in den Talkrunden und der
Medienrealität wieder Ruhe eingekehrt und Neonazis kein Thema mehr.
Sogar das Demonstrationsrecht wurde damals geändert, damit Neonazis
an so einem historischem Datum nicht durch das Brandenburger Tor laufen
können. So schnell der Eifer gegen Rechts von allen Seiten gekommen
war, um so schneller war er auch wieder verflogen. Und die erhofften Ergebnisse
ebenso.
Denn die Neonazis machten ungestört weiter und wechselten einfach
ständig den Namen, mit dem sie nach außen auftraten. Zur Zeit
sind viele von ihnen in der zufällig neu gegründeten Berliner
JN, der Jugendorganisation der NPD organisiert, was auch mit den Wahlkampfhilfe
der Neonazis für die NPD zusammenhängt.
Schlimm genug, dass die Neonazis nicht wirklich
behindert werden. Die Berliner Polizei hat sich nun auch einen neuen Feind
ausgesucht – die antifaschistische Szene Berlins. Die einzige tatkräftige
kontinuierliche Intervention gegen Neonazis wird nicht von der Polizei
geleistet und auch nicht durch die Berliner Parteienlandschaft, sondern
von selbstorganisierten Antifas und deren Strukturen. Dieses unabhängige
und durchaus staatskritische Potential ist der Berliner Polizei schon
lang ein Dorn im Auge. So wird auf jeder Kleinigkeit rumgehackt was sich
findet um AntifaschistInnen zu kriminalisieren und einzuschüchtern.
Im August 2005 wurden beispielsweise mehrere linke Räume und eine
Jugend-Antifa-Party von 300 Polizisten gestürmt und hunderte Menschen
kontrolliert. Alles wegen dem angeblichen Aufruf rechte Propaganda einzusammeln
und unbürokratisch zu entsorgen. Einen Monat vorher wurden 15 Wohnungen
von Antifas wegen einer Schlägerei, bei der zwei Neonazikader verletzt
wurden, vom Landes Kriminalamt durchsucht. Bisher ist kein Ende der staatlichen
Aktionen gegen Antifas abzusehen. Die einzige Möglichkeit sich gegen
diese Repression zu wehren, ist die Solidarität mit den Betroffenen
und jetzt erst recht antifaschistische Politik zu machen.
Dem Treiben der Neonazis muss ein Ende bereitet werden, das verlangt nicht
nur die aktuelle Gefahr, die von ihnen ausgeht, sondern auch die schockierenden
Morde, wie der an Silvio Meier, die im Auftrag rechter Ideologie verübt
wurden. Ein konsequenter Antifaschismus auf allen Ebenen und mit allen
Mitteln ist also nötiger denn je.
Für eine antifaschistische Bewegung!
Neonazis die Homezones sperren!
>>> Antifa-Jugendinfo
>>> www.silviomeier.tk
<<< Aktionen
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