Die
Reichsbürger
Chefideologe: Horst Mahler
Weidenbusch 13, 14532 Kleinmachnow, Tel. 033203 20460
Die „Reichsbürger“ sind
Leute die tatsächlich glauben und danach handeln, als ob das Deutsche
Reich weiterhin existiere und die Bundesrepublik Deutschland erloschen
ist, oder kurz davor steht. Die „Reichsbürger“ vertreten
den eliminatorischen Antisemitismus der NS-Zeit. Andererseits aber leugnen
sie den Holocaust. Dafür werden sie regelmäßig von der
Justiz verurteilt.
Sie scharren sich als „Reichsbewegung“ um den Ex-NPD-Anwalt
Horst Mahler.
Der politische Weg Mahlers, von der Mitgliedschaft im SDS, als APO-Anwalt
und RAF-Kämpfer der 70er hin zur heutigen extremen Rechten dürfte
hinlänglich bekannt sein. Horst Mahler hat sein ganzes Tun der Wahnvorstellung
von der „jüdischen Weltverschwörung“ untergeordnet.
Seine so genannte Beweisführung zur „Endlösung der Judenfrage“
(O-Ton Mahler) verbreitet er in pseudowissenschaftlichen Texten hauptsächlich
im Internet. Mahler will die Justiz mit einer Fülle von so genannten
Holocaustverfahren überschwemmen und plädiert daher in seinen
Kreisen für „eine organisierte Selbstanzeigenkampagne“
wegen Volksverhetzung.
Zwei Reichsbürger seien an dieser Stelle
kurz vorgestellt:
Rainer J. Link // Berlin-Spandau
Gerd Walther // Berlin-Spandau
Die beiden bedrohen immer wieder Menschen,
die im Schulbereich tätig sind per Fax oder E-Mail. Darin kündigen
sie als „Geschäftsführer - ohne Auftrag - für das
Deutsche Reich“ Strafverfahren wegen Landesverrats mit dem Vorwurf
des „Verrats am Deutsche Volke“ an. Flugblätter mit nationalsozialistischen
und antisemitischen Inhalten, die öfters in Spandau auftauchen, gehen
auf ihr Konto von Walther und Link, die auch immer wieder bundesweit
auf neonazistischen Aufmärschen anzutreffen sind.
So verfasste „Reichsbürger Walther“ im April 2004 einen
„Offenen Brief“ an einen Schulleiter in Bernau bei Berlin,
in dem er baldige Bestrafung androht (Grund: „Sie stehen an vorderster
Front, wenn es gilt, unsere Jugend mit der Auschwitz-Lüge seelisch
zu vergiften“). Der Brief wurde von Wolfgang Hackert, Rainer Link,
Dirk Reinecke und Gerd Walther vor Bernauer Schulen verteilt und alle
bekamen dafür auch eine ordentliche Anzeige wegen Volksverhetzung.
Am 6. Juni 2004 beteiligten sich Walther an einer Störaktion der
Kameradschaften BASO und Tor bei einer Veranstaltung der SPD an der Rudower
Spinne. Berührungsängste zu militant agierenden Neonazis sind
also nicht vorhanden.
In dem am 9. November 2003 gegründeten »Verein zur Rehabilitierung
der wegen Bestreiten des Holocaust Verfolgten« (VRBHV) ist Rainer
J. Link Schatzmeister. Dieser Verein wird von international bekannten
Revisionisten und Holocaustleugnern unterstützt.
Auch wenn mensch meint, es handle sich bei den Reichsbürgern um verwirrte
alte Männer, findet ihre Propaganda im gesamten rechten Spektrum
immer wieder Gehör und sie nur als durchgeknallt abzutun wäre
sträflich. Ihre Aktivitäten müssen beobachtet werden und
dort wo sie auftauchen, müssen sie und ihr widerlicher Antisemitismus
kompromisslos bekämpft werden.
Quelle: Stressfaktor // Februar 2006
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