Dr.
Bernd Rabehl (Kreuzberg)
Auch
ehemalige Professoren von der Freien Universität Berlin können
zum Kieznazi werden. Rabehl ist Vordenker in der Querfront-Szene Deutschlands
– die Zusammenführung linker und rechter Inhalte zu einem Gemisch
aus Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus liegt ihm seit Mitte der
80er Jahre am Herzen. Konsequenterweise fehlt er heute bei keiner größeren
Naziveranstaltung mehr und hat weitreichende Kontakte zur NPD und den
sog. Reichsbürgern.
Ende 1998 hatte Bernd sein endgültiges Comming Out als er eine Rede
vor der Burschenschaft Danubia in Berlin hielt. Dort warnte er unter anderem
vor einer kulturellen "Überfremdung", die bürgerkriegsähnliche
Zustände und Terrorismus in die westlichen Gesellschaften bringen
könnte. Über den Ex-RAFler, heutigen NPD-Anwalt und Reichsbürger
Horst Mahler gelangte die Rede an die rechts-konservative Wochenzeitung
Junge Freiheit und brachte Rabehl viel Reputation im braunen Sumpf. Seit
dem schreibt Rabehl regelmäßig für extrem rechte Publikationen.
Wie vor ihm schon andere Querfront-AktivistInnen bezieht sich Rabehl auf
seine Vergangenheit im Sozialistischen Deutschen Studentenbund während
der Studentenrevolte der 68er Generation. Nach seiner Theorie waren die
Studierenden von damals nicht internationalistisch oder kosmopolitisch
sondern deutsch-national eingestellt und wollten Deutschland nur von den
alliierten Besatzungsmächten befreien. Rudi Dutschkes Hauptinteresse
habe der "Deutschen Frage" gegolten. Während sich andere
SDSler vermutlich bei dieser Geschichtsverdrehung im Grabe umdrehen, kämpft
Rabehl seit dem weiter für ein „freies Deutschland“,
dass sich aller fremden Einflüsse entledigen müsse. Diese These
findet in vielen Köpfen Wiederhall und Rabehl liefert damit den Stoff
aus dem die extrem rechten Träume sind.
Bernd Rabehl ist nun pensioniert und lebt als freier Autor in Berlin.
Er sollte ebenso wie andere rechte VordenkerInnen und jene, die ihre Theorien
in die Praxis umsetzen, nicht in Ruhe gelassen werden.
Reader
zu Rabehl bzw. seinem missglückten Rausschmiss
an der FU
Bild: Bernd Rabehl (zweiter von rechts)
neben dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt und dem JN-Bundesvorsitzenden Stefan
Rochow als Teilnehmer bei einer Podiumsdiskussion auf dem "Pressefest
der Deutschen Stimme" am 5. August 2006 in Dresden-Pappritz
Quelle: Stressfaktor // Januar 2007
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