Markus
Loszczynski, geb.21.06.1987 aus Johannisthal
Ex-Kameradschaft-BASO und jetzt JN-Bundesvorstand
Nach
dem Verbot der Berliner Kameradschaften Tor und seiner Mädelgruppe
sowie der Berliner Alternative Südost (BASO) fanden viele Mitglieder
der „freien Kräfte“ eine neue Heimat bei der Jugendorganisation
der NPD – den Jungen Nationaldemokraten (JN). So auch Markus Loszczynski,
der beim letzten Bundeskongress der JN in Chemnitz zum stellvertretenden
Bundesvorsitzenden gewählt wurde.
Die Karriere von Loszczynski hat bereits früh angefangen. Schon zu
Schulzeiten bedrohte Loszczynski Mitschüler von sich auf der Anna-Seghers-Gesamtschule
und verteilte freimütig Propaganda von rechten Parteien.
Wegen eines Übergriffes auf den Betreiber eines vietnamesischen Imbisses
in Köpenick erhielt Loszczynski im August 2004 eine Freiheitsstrafe
von zwei Jahren, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Trotz seiner Verurteilung griff er noch im gleichen Monat im Umkreis einer
antifaschistischen Demo in Schöneweide, die unter dem Motto „Linke
Freiräume erkämpfen“ stattfand, einen alternativen Jugendlichen
im Umfeld der Demo an. Zusammen mit Andreas Thürmann vom Märkischen
Heimatschutz Berlin attackierte er den Jugendlichen und sprühte diesem
CS Gas ins Gesicht. Zu dieser Zeit war Loszczynski in der im März
2005 verbotenen BASO aktiv.
Im Vordergrund des Aktionismus der nunmehr verbotenen Kameradschaft stand
rechte Kultur- und Jugendpolitik. So setzte sich Loszczynski mit seinem
Ziehvater, dem Neonazikader Rene Bethage, wiederholt für die Schaffung
eines Nationalen Jugendzentrums ein. So schrieb Loszczynski 2003 an den
Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick einen offenen Brief,
wo er sich über die fiesen linken Sozialarbeiter im Bezirk aufregte.
Kurz danach wurde Loszczynski zusammen mit anderen in einem illegalen
Nazi-Jugendclub, namens „Wolfsschanze“ in Johannisthal festgenommen,
weil sie den AnwohnerInne Strom abgezapft hatten. Im Dezember 2003, veranstaltete
die BASO ihren ersten Aufmarsch und mobilisierte unter dem Motto „Freiräume
schaffen, nationale Zentren erkämpfen“ durch Rudow und Schöneweide.
Ein Jahr später im Dezember 2004 wählten BASO und KS Tor als
Titel für ihren Aufmarsch durch Adlershof inhaltsgleich „Jugend
braucht Perspektiven! Für die Schaffung eines neuen Jugendzentrums!“.
Die BASO wurde schließlich im März 2005 von Innensenator Körting
verboten mit der Begründung, dass es sich dabei um eine Organisation
handele, von der permanent Straftaten aus verübt werden. Ausgerechnet
die Vorgeschichte Loszczynskis diente unter anderem als Begründung
für das Verbot. Im September 2003 hatte Körting keine großen
Berührungsängste mit der BASO und diskutierte mit den rechten
Jugendlichen zu dem Thema "Rechts und Links wieviel verträgt
unsere Demokratie" im umstrittenen Brücke 7 e.V. in Oberschöneweide.
Auch nach dem Verbot der BASO geht die Kampagne für ein nationales
Jugendzentrum weiter und manifestierte sich in dem Aufmarsch „freier
Kräfte“ am 3. Dezember 2005 durch Johannisthal.
Obwohl sich Markus Loszczynski nun in der etablierten Struktur
JN befindet, behält er seinen Aktionismus bei. So griff er im September
2005 mit anderen Neonazis ein Straßenfest von BürgerInnen am
Bahnhof Schöneweide an und fungiert als Ordner bei zahlreichen Naziaufmärschen
in Berlin.
Trotz seines zarten Alters etabliert sich Loszczynski zunehmend
in der Berliner Neonaziszene nicht nur als Schläger sondern auch
als Strukturgeber. Dementsprechend viel antifaschistische Aufmerksamkeit
muss ihm zuteil werden.
Wer ihn beschimpfen will kann dies unter: 030 534 92 3
Quelle: Stressfaktor // Januar 2006
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