Stefan Liesegang (46) – (Friedrichshain)
Direktkandidat der NPD in „Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost“

Wer sich am 18.09.05 an dem Wahltheater beteiligt hat, konnte in Friedrichshain-Kreuzberg den unscheinbaren Liesegang für die NPD ankreuzen. Knapp 2.500 haben das auch getan, was etwa 1,5 % und damit dem Bundesdurchschnitt entspricht (warum sollte es in Friedrichshain-Kreuzberg auch anders aussehen..).
Liesegang arbeitet eng mit dem Landesvorsitzenden der NPD Claus Schade zusammen und sorgt mit ihm für den erstmaligen Aufbau eines NPD Kreisverbandes in Friedrichshain-Kreuzberg.

Er behauptet auf einer Internetseite nicht zu wählen weil: „Die BRD kein Souveräner Staat ist“ und spricht sich dafür aus „eine verfassungsgebende Versammlung zu bilden und damit dem Deutschen Volk seine Souveränität wiederzugeben.“. Jedenfalls wählt er jetzt NPD „bis sich was ändert“. In e-mails an Antifas wirft er mit Zitaten Einsteins um sich und rät: „Es wäre schön, wenn auch Ihre Seite in der politischen Auseinandersetzung bei allen grundsätzlichen Differenzen für die Respektierung der Werte der deutschen Kulturnation einsetzen würden.“. Seine neunmalklugen Statements lässt er auch auf dem linken Nachrichtenportal Indymedia meist unter den „Nicht-Inhaltliche-Ergänzungen“ als e.nigma@imail.de ab. Auch in einem offiziellen Amerika-Boykott Aufruf findet sich sein Name.

Liesegang geht auf Naziaufmärsche, wobei es ihm egal ist von welchem Spektrum sie organisiert werden. So wurde er schon auf zahlreichen Demonstrationen des NPD-Hassers Christian Worch bundesweit gesehen. In Berlin hat er am 14.08.05 den NPD-Wahlkampfstand auf dem Alexanderplatz geleitet, der von 40 Neonazis aus Freien Kameradschaften beschützt wurde. Berührungsängste zu militant agierenden Kameradschaften hat er also nicht im geringsten.

Als Diplom Physiker mit Kenntnissen in immerhin drei Fremdsprachen hat er es bisher nicht geschafft einen ertragreichen Job zu bekommen. Er wohnt mit seinem fünfjährigen Sohn in einer WG im Erdgeschoss zusammen mit Tanja Weber und Stefan Unger direkt an der Grenze zu Prenzlauer Berg.
Im Internet sucht er Mitarbeiter für Promotiontätigkeiten und behauptet vom Bundesfinanzministerium gefördert zu werden. Die Firma E-Net Technoservice, die bei ihm am Briefkasten steht, ist Anfang 2003 allerdings mit viel Geschrei in die Insolvenz getrieben worden.

Nebenbei beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit exzessivem GO-Brettspielen. Schon in der DDR war er Gewinner mehrer landesweiten Meisterschaften und spielt heute für das GO-Labor der Humboldt-Universität in der Bundesliga. Sein Hauptbetätigungsfeld ist allerdings die Jugendarbeit in der GO-Szene: Er bietet GO-Seminare zusammen mit seiner Mitbewohnerin Tanja für Interessierte zu Hause an und ist Gaststar bei örtlichen Vereinen und Spielabenden, wobei er sich selbstverliebt „Meister Li“ nennt. Weiterhin schreibt er für das Interactive GO-Magazine unterstützt die Spielfreudigen mit finanziellen Zuwendungen und will ein Buch zu GO publizieren. Seine strukturellen Fähigkeiten, die er in der staatlichen „Kommission GO“ in der DDR und auch heute in der Organisierung von Turnieren sammelt, nutzt er natürlich auch im Aufbau der NPD-Friedrichshain.

Ob nun GO-Spieler oder Wendeverlierer, Stefan Liesegang tritt öffentlich für die NPD auf, wird von einer (bisher noch) Minderheit in Friedrichshain-Kreuzberg gewählt, ist daran beteiligt der parlamentarischen Rechten eine Struktur zu geben und der Rechten allgemein mehr Zulauf zu verschaffen!

Wer mit ihm GO spielen will, kann ihn ja mal anrufen: 0178 636 27 37 oder 030/ 42 08 11 77.

Quelle: Stressfaktor // Oktober 2005

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