800
gegen Naziläden Tromsö und Horrido
Friedrichshain und Lichtenberg gemeinsam gegen Nazistyle
Zwischen 700 und 900 Menschen nahmen am
Samstag an einer Demonstration gegen die Naziläden "Tromsö"
(Friedrichshain) und "Horrido" (Lichtenberg) und die Disco "Jeton"
teil. Die Demo, die teilweise von einem Doppelspalier der Polizei begleitet
wurde, thematisierte neben den Läden Naziaktivitäten in Friedrichshain,
Repression gegen linke Aktivist_innen und Möglichkeiten linker Organisierung
in den Bezirken.
Von Neonazis war während der Demonstration weit und breit nichts
zu sehen. Jediglich in der Kneipe "Piccolo" sammelte sich ein
Grüppchen, dass jedoch zum eigenen Schutz von der Polizei abgeschirmt
wurde.
Wie die Polizei berichtet, fassten sich Unbekannte vermutlich in der Nacht
zum Montag ein Herz und verschönerten den Naziladen "Horrido"
mit linken Symbolen. Der Laden hatte auch diesen Montag geschlossen.
>>> Demo-Nachlese:
Indybericht,
Antifa-Bericht, Presseartikel,
Bilder
Dienstag, 1.9., 18 Uhr, Mieterladen (Kreutziger
Str. 23, Fhain):
Wie weiter mit den Naziläden?
Pfui. Eine Disko mit Nazipublikum, zwei
Läden mit Naziklamotten und ein Kiez, der durch das Publikum dieser
Orte immer weniger einladend wird. Es wird am Samstag, den 29.08., lautstark
demonstriert, aber das ist kein Grund, um danach stehenzubleiben.
Organisierter Widerstand gehört dazu, um erfolgreich gegen rechte
Läden, Kneipen und Diskos vorzugehen. Demonstrationen sind super,
sie sind aber nicht alles.
So laden uns solche Etablissments zu antifaschistischer Innovation ein.
Wir möchten alle einladen ihre Kreativität zu entfalten, damit
es nicht beim Demonstrieren bleibt, sondern die Läden endlich langfristig
dicht gemacht werden. Widerstand gegen solche Läden hat in Berlin
Geschichte und war meistens von Erfolg gekrönt. Café Germania,
die Kneipe Kiste und andere sind schon geschlossen. Jetzt kommt der Rest.
Wir möchten euch einladen aktiv zu werden, helft uns, seid dabei,
wenn es darum geht den Horrido, den Tromsö und das Jeton zu schließen.
Kommt auch du dazu! Sei antifaschistisch! Sei aktiv! Sei kreativ! Naziläden
dichtmachen! Gemeinsam, auf allen Ebenen mit allen Mitteln!
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Aufruf
Seit dem 8.Mai 2009 existiert
in Berlin-Lichtenberg der Naziladen "Horrido". Nach der Einweihung,
die von Protesten begleitet wurde, ist es ruhiger um das Geschäft
geworden. Das ist gut und schlecht zugleich.
In der Straße Alt-Friedrichsfelde, einer Schnellstraße stadtauswärts
gelegen, liegt das unauffällige Ladengeschäft "Horrido".
Dort werden die Marken "Erik and Sons" und das Mechandise der
Rechtsrock-Band "Kategorie C - Hungrige Wölfe" verkauft.
Die Marken, die im Gegensatz zu "Thor Steinar" noch lange nicht
die Popularität in der rechten Szene und darüber hinaus entwickelt
haben, locken niemanden in die Gegend, in der vorrangig Bevölkerung
mit geringem Einkommen wohnen und wo Ladengeschäfte keine Laufkundschaft
haben.
Die aktuelle Situation
Dass sich Käufer in den "Horrido"
verirren ist äußerst selten. Die meiste Zeit verbringt der
Betreiber des Ladens mit im dunklen Geschäft mit den Spielen auf
seinem Handy. Dunkel? Das Geschäft verfügt seit der Nacht vor
der Eröffnung über keine Schaufensterscheibe mehr. Da die Betreiber
des "Horrido" die Scheibe nicht ersetzten, sondern durch eine
Metallplatte ersetzten, dringt nur wenig Licht in den Laden.
Die auf der Internetseite angekündigten Öffnungszeiten hält
der "Horrido" schon seit einer Weile nicht mehr ein. Selten
ist der Laden bis 20h offen, am Wochenende wird meist gar nicht mehr geöffnet.
Wenn der Betreiber mit Schnupfen im Bett liegt, ist der Laden schonmal
eine gesamte Woche zu.
Auch mit der Bewerbung des Geschäfts ist es nicht weit her. Erst
vor kurzem, also Monate nach der Eröffnung, hat "Erik and Sons"
den "Horrido" als offizielles Geschäft auf ihre Internetseite
gestellt. Die Internetseite des Ladens wurde seit der Eröffnung nicht
mehr aktualisiert.
Proteste dagegen
Nach zwei - nur lokal besuchten - Kundgebungen
am 9. und 20. Mai hat sich inzwischen ein Bündnis aus antifaschistischen
Gruppen zusammengefunden, um berlinweit über das Geschäft zu
informieren und seine Schließung zu erreichen.
Auf einer Sonderseite wird über den "Horrido" informiert,
eine antifaschistische Demonstration ist in Planung. Ein Faltblatt wurde
erstellt, das über die Marken "Thor Steinar", "Erik
and Sons" und "Kategorie C" informiert.
Daneben verübten Unbekannte mehrfach Farbverschönerungen und
Glasbruch am "Horrido". Fraglich ist, wie lange die Vermieter-Firma
"Palu Suisse" den "Horrido" noch dulden wird.
Auch Bürgerprotest regt sich. Anfang des Monats fand in einem nahegelegenen
Soziokulturellen Zentrum eine Veranstaltung mit dem Titel "Ein rechtsextremes
Geschäft in unserem Kiez?" statt, wo Möglichkeiten eines
Anwohnerprotests diskutiert wurden. Letzte Woche verteilte eine Initiative
"Buntes Friedrichsfelde" im Umfeld des Geschäfts Flugblätter.
Und weiter gehts
Nicht nur gegen den "Horrido",
sondern auch den Naziladen "Tromsö" (Friedrichshain), sowie
den neuen "Doorbreaker" und das die Disco "Jeton"
(beide am S-Bhf "Frankfurter Allee") wird es 29. August eine
antifaschistische Demonstration geben. Sie wird von antifaschistischen
Gruppen aus Lichtenberg und Friedrichshain organisiert.
>>> Faltblatt
zu "Erik and Sons", "Thor Steinar" und "Kategorie
C" (2.5M)
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Oktober 2009: Horrido geschlossen!
Der Naziladen „Horrido“, der
am 09.05.2009 in Alt- Friedrichsfelde 98 in Lichtenberg eröffnete,
musste jetzt nach nur fast 5 Monaten nach einer antifaschistischen Kampagne
Tschüssi sagen.
Bereits die Eröffnung des Horrido am 08./09.05.2009 stand für
den Horrido unter keinem guten Stern. So wurden die Schaufensterscheiben
des Ladens noch vor offizieller Eröffnung zerstört, so dass
der Laden seitdem durch eine wunderschöne Metallplatte verziert wurde.
Nichtsdestotrotz versuchte der Laden in der folgenden Zeit unter anderem
mit Kleidungsstücken der rechtsextremen Kleidungsmarke „Erik
& Sons“ und Merchandise der laut niedersächsischem Verfassungsschutz
dem „rechtsextremen Sprektrum zugetan[en]“ Hooliganband „Kategorie
C – Hungrige Wölfe“ erfolglos ein rechtsextremes Klientel
anzusprechen.
Seit seiner Eröffnung wurde der Horrido
von antifaschistischen Protesten begleitet, die am Ende zur Kündigung
führten.
Der Horrido reiht sich damit in eine Reihe von erfolgreichen Schließungen
von Läden mit rechtsextremen Angebot in Berlin und Lichtenberg ein.
In den letzten 1 1/2 Jahren wurden damit drei Läden in Lichtenberg
geschlossen. Die anderen beiden sind der Wearwolf in der Konrad-Wolf-Straße
und der Doorbreaker im Ringcenter.
Momentan wird zudem die Kündigung des Doorbreakers im Lindencenter
gerichtlich durchgesetzt.
In diesem Sinne:
Keine Geschäfte mit Neonazis.
Gegen Erik & Sons, Thor Steinar und rechtsextremen Lifestyle!
Chronik:
1.Oktober 2009 :: Der Laden ist leer
Am 1.Oktober 2009 ist der Laden geräumt. Ebenso wurde die Werbung
und der Schriftzug "Horrido" entfernt.
Quelle: Anwohner
5.September 2009 :: Der Laden wurde gekündigt
Wie bekannt wurde, ist der Laden von den Vermietern gekündigt worden.
Eine Räumungsklage läuft.
Quelle: Vermieter
31.August 2009 :: Der Laden wirdbeschädigt
Unbekannte bringen in der Nacht zum Montag Schriftzüge und Aufkleber
an derVorderseite des Geschäfts an.
Quelle: Polizeipresse und Anwohner
29.August 2009 :: Antifaschistische Demonstration
Mehr als 700 Menschen protestieren mit einer Demonstration gegen die Naziläden"Horrido"
und "Tromsö" und die Diskothek "Jeton".
Quelle: Indymedia / Bernd Kujanek
22.Juli 2009 :: Informationsblätter
Die Initiative "Buntes Friedrichsfelde" verteilt in der Umgebung
um den Horrido mehr als 4000 Flugblätter gegen den Laden.
Quelle: Indymedia und Anwohner11.Juni 2009 :: Der Laden wird beschädigt
In der Nacht zum 11. Mai wird im Rahmen der "Action Weeks" die
Fassade des Ladens beschmiert und die Scheibe der Ladentür beschädigt.
Quelle: Indymedia und Anwohner
20.Mai 2009 :: Kundgebung gegen den Lichtenberger
Naziladen
An der Kundgebung nehmen mehr als 70 Menschen teil und protestieren gegen
den Laden. Ab 16h30 versammelten sich Nazis vor dem Laden. Die Nazis fotografierten
vom Grundstück der benachbarten Gaststätte die Teilnehmer/-innen.
Quelle: Indymedia
14./15.Mai 2009 :: Der Laden wird beschmiert
Laut einem Kommentar vom 17.Mai 2009 auf eine Kurzbilanz zum Laden auf
Indymedia wurde die Rückseite des Ladens mit Farbe am 14. oder 15.Mai
2009 beschmiert (der Kommentar wurde später entfernt; vermutlich
am 18.Mai 2009). Laut Anwohnern wurden die Fenster bereits wieder gereinigt.
Die Sprüche wurden überstrichen.
Quelle: Indymedia und Anwohner
9.Mai 2009 :: Spontankundgebung gegen den
Laden
An einer Spontankundgebung nehmen mehr als ein Dutzend Menschen teil.
Mehrere Rechtsextreme darunter Alexander Basil beobachten die Kundgebung.
Quelle: ah.antifa.de und Indymedia
8.Mai 2009 :: Eröffnung "HORRIDO"
8.Mai 2009 :: Unbekannte werfen Schaufenster
ein
Unbekannte haben am frühen Freitagmorgen die Scheiben eines Textil-
und Bekleidungsgeschäftes in der Straße Alt- Friedrichsfelde
in Lichtenberg eingeworfen. In dem Geschäft wird Kleidung verkauft,
die in der rechtsextremen Szene Zuspruch finden, wie die Polizei mitteilte.
Deshalb habe der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die
Ermittlungen übernommen.
Quelle: Berliner Morgenpost
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