Corona ist das Virus - Kapitalismus ist die Pandemie
Keine Ablenkung durch rechte Hetze!

Wir alle sind müde von der anhaltenden Corona-Krise und den damit einhergehenden staatlichen Maßnahmen. Wir vermissen gemütliche Familienzusammenkünfte, aktives Vereinsleben, Konzerte und unzählige weitere schöne Sachen. Die Verantwortlichen zeigen sich planlos und gleichzeitig durchsetzungsstark.
Schlimmer wird das ganze noch, weil rechts­offene ­»Quer­denken-Proteste« in den letzten Monaten immer mehr Überhand nehmen. Anti­semitismus und ­Rassismus sind ihr ­Pro­gramm. Diese Proteste sind unsolidarisch - es geht nur um den Erhalt von Privilegien für die, die sie eh schon immer hatten. Ganz nach dem Motto »Freiheitsrechte ja - aber vor allem für mich!«.
Die Pandemie und deren Überwindung wurden zu Problemen gemacht, um die sich alle einzeln kümmern sollen. Eine ernstgemeinte Kritik an den Ursachen der Krise, nämlich am Kapitalismus, ist bei den Protesten nicht sichtbar. Im Geschrei der Nazis geht alles unter was hilfreich wäre um solidarisch aus der Krise zu kommen.

Die Krise ist Klassenkampf von oben!
Während manche Menschen ­Quarantäne und #stayathome einfach bisschen nervig finden, haben andere gar nicht die Möglichkeit sicher zuhause zu bleiben. Einerseits weil sie arbeiten, oder andere versorgen müssen.
Andererseits, weil sie schlicht so eng wohnen, dass ein #stayathome die Gesundheit stark gefährdet. Während manche Homeoffice machen können, schuften sich andere unter Nicht-Einhaltung der Hygieneauflagen (von Seiten der Unternehmen) in Fabriken, bei Paketdienstleistern, usw. weiter­hin ab. Auf die Lohnkürzungen und Jobverluste gab es keine angemessenen Lösungen.
Lächerliche Corona-Boni, stehen fetten Gewinnen (dank Rettungsgeldern) für Großkonzerne und Dividenden für die Aktionär*innen, gegenüber. Kleinunternehmen und Selbstständige werden mit kleineren Hilfszahlungen abgespeist, wenn sie überhaupt etwas bekommen.
Was ist mit dem Gesundheits­wesen? Schon zu Beginn der Pandemie zeigte sich, welche Folgen das kaputt-gesparte Gesundheitssystem für die Patient*innen auf physischer und psychischer Ebene hatte. Das Zwei-Klassensystem von privat und gesetzlich Versicherten klafft weiter auseinander bei der medizinischen (Nach-) Versorgung. Faktisch sind medizinische Fachkräfte unterbesetzt und sind strukturell unterbezahlt.

Die Krise ist autoritär!
Maßnahmen wurden mit strengen und willkürlichen Kontrollen durchgesetzt. Vor allem Menschen, die als nicht-deutsch wahrgenommen werden, sind wie immer den Schikanen der ­Polizei ausgesetzt und müssen mit Konsequenzen rechnen. Bei Menschen ohne Pass kann eine Impfpasskontrolle im Schlimmsten Fall eine Abschiebung bedeuten.
Der auf die Freizeit begrenzte Lockdown zeigt dass es um vieles, aber nicht um unsere ­Gesundheit geht. Das zeigt sich auch im Umgang mit Kinderbetreuung und Schule: Die Bedürfnisse von Lehrenden, Eltern und Schüler*innen werden weitestgehend missachtet. Dabei haben grade Kinder und Jugendliche in er Altersgruppe von 12-22 die größten psychischen Folgen der Pandemie zu tragen.

Die Krise ist rassistisch!
Der immer stärker werdende Rassismus und ­Antisemitismus wird ignoriert. Betroffene Personengruppen werden nicht geschützt. Sie werden sogar zu Übeltäter*innen gemacht, die sich nicht an Regeln halten oder sogar gänzlich Schuld sein sollen an dem Ausbruch der Krankheit.
Die angebliche »Solidarität«, die oft propagiert wird, gilt auch nicht für die, die an den europäischen Grenzen zurückgedrängt und in Massencamps ohne hygienische Versorgung festgesetzt werden. Und was ist eigentlich mit der Impfstoffgerechtigkeit? Die westlichen Länder haben sich die Patente gesichert und denken nicht daran, sie weltweit zur Verfügung zu stellen.

Die Krise ist sexistisch!
Frauen machen immer noch den größten Anteil an Haushalt und Pflege innerhalb der Familie. Die Doppelbelastung hat sich durch Homeschooling und Homeoffice verstärkt. Das gleiche gilt für häusliche Gewalt, aus der es in Zeiten von Quarantäne und Lockdown kaum ein Entkommen gibt. Frauen sind außerdem die, die vermehrt in pflegerischen Berufen arbeiten, die in den letzten zwei Jahren besonderer Belastung ausgesetzt sind.

Kritik - aber richtig!
Es zeigt sich sehr deutlich, dass es nicht um den Schutz von Personen aus Risikogruppen und allgemeine Solidarität geht, sondern vor allem um die Aufrechterhaltung des Kapitalismus. Wir wollen einen verantwortungsvollen und solidarischen Umgang mit Corona, der uns alle im Blick hat!
Es gibt viel zu kritisieren, so viel steht fest. Gemeinsam mit Rechten zu demonstrieren ist allerdings keine Lösung! Die vermeintliche »Kritik« liefert keine Antworten auf einen Umgang mit der Krise. Entgegen aller Tatsachen wird die Pandemie entweder geleugnet oder Corona heruntergespielt. Verschwörungstheorien und Menschenfeindlichkeit sind keine Kritik und schon gar keine Antworten!

Dieser Text ist nicht das Ende der Kritik und berücksichigt sicher nicht alle Aspekte, sondern soll dazu anregen über solidarische Lösungen nachzudenken und zu diskutieren.

Schluss mit der Ablenkung von den Ursachen und Lösungen der Pandemie!
Nazis raus aus den Demos! Gegen rechte Vereinnahmung!

Flyer als PDF

 

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