Alltagsrassismus,
Saufgelage und Chauvinismus.. Unser Spaß sieht anders aus!
Zum achten Mal findet in diesem Jahr vom
6. bis 8. August das "Internationale Berliner Bierfestival"
auf der Frankfurter Allee in Friedrichshain statt. Wie die Initiatorin
des Festes, die "Präsenta GmbH", bekannt gab, werden auch
in diesem Jahr etwa 700.000 Besucher an den Ständen von über
230 Brauereien dazu verlockt, sich einem hemmungslosen Alkoholkonsum hinzugeben.
Traditionell kommt es bei dieser Massenwerbeveranstaltung zu gewalttätigen
Übergriffen.
Neonazis auf der "Biermeile"
Während in den vorangegangenen Jahren die "längste Theke
der Welt" des Berliner Bierfestivals durch den "Odin Trunk",
den Treffpunkt für Neonazis, komplettiert wurde, ist den Betreibern
des Bierstandes die Teilnahme 2004 offiziell untersagt. Am "Odin
Trunk", der seit mindestens drei Jahren einen festen Treffpunkt für
die organisierte und unorganisierte Naziszene Berlin-Brandenburgs darstellt,
wurden neben dem obligatorischen Gerstensaft auch Devotionalien mit germanischem
Bezug verkauft. Nachdem es 2002 am, mit kontinuierlich etwa einhundert
offensichtlichen Neonazis gut besuchten Stand, zu Schlägereien zwischen
den rechtsextremen Besuchern und der Polizei kam, kamen die OrganisatorInnen
der Biermeile nicht umhin, dem "Odin Trunk" den Ausschank für
2003 zu untersagen. Jedoch vergeblich. Die Betreiberin des Standes, die
neubrandenburgische Imkerei Schwaßmann, welche offensichtlich um
die Popularität seines Nazitreffs wusste, blieb hartnäckig.
Offensichtlich war es den VeranstalterInnen des Festivals nicht allzu
ernst mit ihrem Verbot - der Stand wurde nicht geräumt.
Vom diesjährigen öffentlich bekannt gegebenen Verbot versprechen
sich die VeranstalterInnen offensichtlich eine nicht mehr allzu auffällige
Präsenz organisierter Neonazis. Doch selbst wenn der Fixpunkt "Odin
Trunk" wegfallen würde und die Rechtsextremen sich nicht mehr
lokalisieren ließen - das Problem gewalttätiger Übergriffe
und aggressiver Pöbeleien bleibt. Die offizielle Erklärung des
Geschäftsführers der veranstaltenden "Präsenta GmbH",
Lothar Grasnick, zeigt, dass die VeranstalterInnen weit davon entfernt
sind, sich explizit gegen die rechten Übergriffe zu positionieren.
Grasnick sagte, man sei "an politischen Inhalten ob links oder rechts
nicht im Mindesten interessiert. Dies ist auf dem Fest unerwünscht."
In einer solch "toleranten" Atmosphäre jenseits politischer
Grenzen ist es nicht verwunderlich, wenn an der längsten Theke der
Welt bierseliges Einverständnis herrscht. Der Otto Normalverbraucher
betrinkt sich ohne Scheu gemeinsam mit den braunen Kameraden.
Rechte Positionen sind
nicht nur Neonazis vorbehalten
Die paar hundert offensichtlichen Neonazis, die das Fest besuchen werden,
sind Teil eines größeren Kontexts: Rassismus, Antisemitismus
und Sexismus sind tief in der Gesellschaft verankert. Neonazis und ihre
Gewalttaten sind nur der extreme Ausdruck dessen, was ohnehin viele denken
und bei Gelegenheiten wie der "Biermeile" gerne äußern.
Rechte Positionen sind keinesfalls eine gesellschaftliche Randerscheinung,
sondern werden gerade auch aus der Mitte der Gesellschaft heraus vertreten.
Dies zeigt sich zum Beispiel an der öffentlichen Debatte um das Zuwanderungsgesetz,
die deutlich rassistisch geprägt ist. Die Verwertbarkeit von MigrantInnen
für die deutsche Wirtschaft ist zentral für die Bewilligung
der Aufenthaltserlaubnis, während die prekäre Lage der meisten
Flüchtlinge als Einwanderungsgrund weiter zurückgedrängt
wird. So wundert es nicht, dass der deutsche Staat unverändert mit
"Folterstaaten" wie Togo oder China kollaboriert; die Flucht
vor Armut oder die unter Deutschen als völlig verständlich empfundene
Suche nach dem besseren Leben wird bei Flüchtlingen aus ärmeren
Staaten als "Wirtschaftsflucht" denunziert. Damit nicht genug,
gibt es ein immer weiter anwachsendes Internierungssystem am Rande der
Städte und in vielen ländlicheren Gegenden, durch das nach Deutschland
geflüchtete Menschen bestraft, eingesperrt, psychisch gebrochen und
schließlich doch abgeschoben werden.
Auch im multikulturellen Konsens werden vermeintliche Unterschiede zwischen
"deutsch" und "fremd" betont. In populären Massenevents
wie dem "Karneval der Kulturen" drückt sich positiver Rassismus
aus, der ebenfalls auf althergebrachte Stereotypen zurückgreift -
die Aufmachung der Stände schwarzafrikanischer Anbieter beispielsweise
befriedigt nicht nur die Lust am Exotischen, sondern reproduziert eben
auch das Bild vom primitiven Schilfhüttenbewohner. Als nicht-deutsch
eingestufte Menschen werden wegen ihrer vermuteten Herkunft oder wegen
ihres Aussehens Eigenschaften zugeschrieben aufgrund derer sie diskriminierbar
werden. Ähnlich freundlich rühmt sich die "Biermeile"
ihres weltoffenen Charakters. Als besondere Attraktion gelten exotische
Biere, wie das Thai-Bier aus Südostasien. Menschen, die aufgrund
ihres Äußeren der selben Region zugeordnet werden, sollten
einen Besuch der "Biermeile" jedoch vermeiden, da sie fürchten
müssen, als potentielles Ziel für rechte Angriffe ausgemacht
zu werden.
Übergriffe gehen
auch von "normalen" Bürgerinnen aus
Obligatorische "Begleiterscheinung" des Bierfestivals werden
auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von tätlichen Übergriffen
sein, die nicht selten politisch motiviert sind. Damit wird Friedrichshain,
das ansonsten als "alternativer" Stadtbezirk gilt, an diesen
Tagen wieder zur Gefahrenzone für all diejenigen werden, welche die
entsprechende Angriffsfläche bieten. Die durch vermehrten Alkoholgenuss
herabgesetzte Hemmschwelle führte bei den als "normal"
geltenden BürgerInnen in den letzten Jahren zu verstärkter "Offenheit"
- permanente Äußerungen rechter und sexistischer Positionen
waren die Folge. Der Bierdunst lässt die Zungen der sich bedrängt
fühlenden Deutschen locker werden und - je später der Abend
- vermehrt deren Fäuste. Betroffen von Angriffen und Pöbeleien
sind meist als "nicht-deutsch" Klassifizierte, alternative Jugendliche,
Homosexuelle, Obdachlose und Frauen. Offen auftretende Nazi-Cliquen gehen
auf in der Männermasse, welche die "Biermeile" dominiert
und durch sexistische Sprüche, aggressive Anmachversuche und abwertende
Witze ein (frauen)feindliches Klima schafft. Die Präsenz von Neonazis,
rechte Verhaltensweisen und Denkmuster werden vom Großteil des Publikums
der "Biermeile" mitgetragen bzw. toleriert. Auch die bereitgestellte
Polizei, die die Eskalation des Festes vermeiden soll, trägt nicht
zur Beruhigung bei. Im Gegenteil. Vor zwei Jahren wurden Beamte selbst
zu fremdenfeindlichen Aggressoren, indem sie einen Schwarzafrikaner am
Rande des Bierfestes beleidigten, tätlich angriffen und verletzten.
Um zu verhindern, dass es auch in diesem Jahr wieder zu Übergriffen
kommt, findet am 7. August ab 16 Uhr in unmittelbarer Nähe zur "Biermeile"
eine Kundgebung statt. Damit wollen wir unseren Protest gegen die Nichtthematisierung
und Bestreiten dieser Zustände zum Ausdruck bringen, die bisher nicht
für die breite Öffentlichkeit, sondern nur für die potentiellen
Opfergruppen wahrnehmbar waren. Auch wir wollen feiern - Unser Spass sieht
anders aus!
// Kundgebung // 7. August // 16 Uhr //
Frankfurter Tor // Motto:"Alltagsrassismus, Saufgelage und Chauvinismus.
Unser Spaß sieht anders aus!" // Live Bands: Egotronic und
Kinssing Link //////
Danach
Aftershowparty // 22 Uhr // K9 - Kinzigstr. 9 // Live: ClickClickDecker
:: Lattekohlertor
Aufrufer/Unterstützer: Antikapitalistische
Aktion Berlin, Antideutsche Frauen Berlin, Antifa Aufstand Köpenick,
Antifa Bernau, Antifa Friedrichshain, A.G. Genderkiller, Antifa Soundkollektiv,
Graffiti Hates Germany, Jugendantifa Friedrichshain, Lebensfreunde Berlin,
Naturfreunde Jugend Berlin,
Schoenerfriedrichshain
http://de.indymedia.org/2004/08/88914.shtml
http://media.de.indymedia.org/2004/08/88867.shtml
http://media.de.indymedia.org/2004/08/88815.shtml
----------------------------------------------------------------------------------------------
INFOBLATT
als PDF >>>
Informationen zur extremen Rechten in Berlin
Neben einer nicht unerheblichen Anzahl unorganisierter
Jugendlicher mit einer rechten Einstellung wird die Berliner Biermeile
spätestens seit dem Jahre 2000 auch von Personen frequentiert und
als Treffpunkt genutzt, die extrem rechten Neonazi- Organisationen angehören.
>>> Als rechtsextrem werden nach
Butterwegge die Strömungen und Bestrebungen bezeichnet, die häufig
unter Androhung und/oder Anwendung von Gewalt planen demokratische Grundrechte
einzuschränken bzw. ganz abzuschaffen, in der Regel sozial benachteiligte,
sich aufgrund körperlicher Merkmale wie Hautfarbe, Körperbau
oder Haarbeschaffenheit, der Herkunft, weltanschaulichen, religiösen
oder sexuellen Orientierung nach unterscheidbare auszugrenzen, auszuweisen
oder auszurotten1.
Wichtigste Merkmale rechtsextremer Organisationen sind die Verbindung
von übersteigertem Nationalismus mit imperialistischem Großmachtstreben,
die Negation universeller Freiheits- und Gleichheitsrechte, die Stoßrichtung
gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung und ihr gesellschaftliches
Leitbild einer angeblich natürlichen Ordnung entsprechend einer "Volksgemeinschaft",
die sie bereit sind mit Gewalt durchzusetzen2. Im Raum Berlin existieren
diverse Organisationen, die der extremen Rechten zuzuordnen sind.
Freie Kameradschaften
Mit der Bildung von sogenannten Freien, Autonomen oder Nationalistischen
Kameradschaften reagierte die organisierte Neonazi-Szene auf die Verbotswelle
der 90er Jahre. Bei den "Freien Kameradschaften" handelt es
sich um Zusammenschlüsse von mehreren Neonazis, die nur teilweise
eine Satzung oder einen vereinsmäßigen Aufbau besitzen3. Mittels
ihrer informellen Struktur entziehen, die sich untereinander vernetzten
Kameradschaften weitgehend der Beobachtung durch den Staats- bzw. Verfassungsschutz.
Auch wenn sich die einzelnen Personen einer Partei angehören sollten,
fühlen sie sich zunächst dem Kampf für "Nation und
Vaterland" verpflichtet und die Organisation spielt eine untergeordnetere
Rolle. Die Organisierung der Bewegung des "Nationalen Widerstandes"
wird durch Bündnisse und Vernetzungen der Gruppierungen erreicht.
Von offizieller Seite wird angesichts einer partiell zu beobachtenden
Hortung von Waffen, die unter anderem bei Hausdurchsuchungen sichergestellt
wurden, befürchtet es könne zu einer steigenden Militanz aus
der extrem rechten Szene heraus kommen, zumal das kameradschaftliche Selbstbild
beinhaltet, einer besonders opferbereiten und entschlossenen Gruppierung
anzugehören4. In Berlin gibt es etwa zwölf dieser extrem rechten
Organisationen, zu diesen gehören:
Die Vandalen
"Ariogermanische Kampfgemeinschaft" sind eine 1982 aus der Ostberliner
Heavy Metal-Szene hervorgegangene Neonazirockergruppe. Bis zum Jahr 2000
hatten sie ein eigenes Clubhaus in Weißensee, in dem regelmäßig
neben Partys und Konzerten auch Schulungsabende veranstaltet wurden. Immer
wieder mussten solche Abendveranstaltungen durch die Polizei aufgelöst
werden. Die an diesen Treffen teilnehmenden Personen illustrieren deutlich
die regen Kontakte, die die "Vandalen" zu einer Vielzahl rechtsextremer
Organisationen und Parteien pflegen. So unterhielten und unterhalten sie
Verbindungen zu den mittlerweile verbotenen Gruppierungen "Freiheitlichen
Deutschen Arbeiterpartei (FAP)" und "Wiking Jugend (WJ)",
zum international agierenden Skinhead-Netzwerk "Blood and Honour"
(in Deutschland ebenfalls seit 2000 verboten) und zur "Nationaldemokratischen
Partei Deutschlands (NPD)". Im Jahre 1992 ging aus den "Vandalen"
die derzeit beliebteste Neonazi-Band "Landser" hervor, deren
Veröffentlichungen durchweg indiziert sind. Die Musikgruppe verbreitete
bei Auftritten ungeniert die Verherrlichung des Nationalsozialismus, einen
aggressiven Rassismus und militanten Antisemitismus. Ende 2001 wurden
schließlich vier Bandmitglieder wegen Bildung einer kriminellen
Vereinigung festgenommen und mussten sich Ende 2003 vor dem Landgericht
verantworten. Ihnen wurde u.a. Volksverhetzung, Aufforderung zu Mord und
zu Brandstiftung vorgeworfen. Es wurden Bewährungsstrafen und Haftstrafen
bis zu 30 Monaten verhängt. Dennoch - oder gerade deshalb - spielt
"Landser" innerhalb der rechtsextremistischen subkulturellen
Musikszene eine eminent wichtige Rolle. Am 12. Januar 2004 demonstrierten
gar 200 Sympathisanten der Band gegen die hohen Strafen durch Lichtenberg.
Mitglieder der "Vandalen" traten in der Vergangenheit jedoch
auch in anderer Weise in Erscheinung: so schlug der "Vandale"
Bendix Wendt während des Bundestagswahlkampfes 2002 den bündnisgrünen
Direktkandidaten Christian Ströbele am S-Bahnhof Warschauer Straße
mit einem Schlagstock nieder. Er wurde Ende 2003 daraufhin vom Strafgericht
zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt.
Die Kameradschaft Tor
Die "Kameradschaft Tor" ist eine kontinuierlich arbeitende Gruppierung
vorwiegend junger Neonazis, die überwiegend aus dem Stadtbezirken
Friedrichshain und Lichtenberg stammen, jedoch auch Mitglieder bzw. Unterstützer
in Hohenschönhausen und Pankow besitzt. Sie ist eingebunden in den
"Nationalen Widerstand Berlin-Brandenburg (NWBB)". Ihr hauptsächliches
Betätigungsfeld ist die sog. "Anti-Antifa-Arbeit", das
Ausspähen politischer Gegner sowie die Beteiligung an regionalen
und bundesweiten Neonazi-Aufmärschen. Bei der Anti-Antifa Arbeit
werden persönliche Daten nicht nur von aktiven AntifaschistInnen,
sondern auch von engagierten GewerkschaftlerInnen, RichterInnen, JournalistInnen
und liberalen BürgerInnen gesammelt und veröffentlicht. Im Internet
sind sie mit einer eigenen Webpage vertreten, auf der immer wieder Fotos
von politisch Andersdenkenden sowie Berichte über Demonstrationen
und politische Beiträge veröffentlicht werden. Diverse Mitglieder
dieser Kameradschaft treten seit Mitte 2002 auch unter der Bezeichnung
"Autonome Nationalisten Berlin (ANB)" auf und sind verantwortlich
für eine Welle von Nazi-Propaganda, die im Osten Berlins in Form
von Aufklebern und Graffities aufgetreten ist. Hierbei wird offen der
Nationalsozialismus verherrlicht ("Pro NS für alle Zeit - ANB
zum Kampf bereit" bzw. das Kürzel ANB mit Hakenkreuz) und es
werden Drohungen gegen Andersdenkende ausgesprochen ("Reds better
run - ANB" oder "C4 for Reds"; C4 ist ein Plastiksprengstoff).
Zum zentralen Aufmarsch von NPD und freien Kameradschaften am 1. Mai diesen
Jahres erschien die "Kameradschaft Tor" und andere berliner
Kameradschaftszusammenhänge als eine art rechter "Schwarzer
Block", um sich militant und unabhängig vom Rest des Aufmarsches
abzugrenzen. Da Selbstständigkeit von Individuen der Propagierung
einer "Volksgemeinschaft" ideell total zuwider läuft, blieb
es lediglich bei schwarzer Kleidung und absurden Forderungen dieses Blocks.
Die Kameradschaft Pankow
bzw. Vereinte Nationalisten Nordost
Sie ist ein Zusammenschluss von Neonazis, der sich über die Grenzen
des Bezirks Pankow einen Namen gemacht hat. Sie agiert als Teil des "Nationalen
Widerstandes Berlin Brandenburg" und übernimmt bei überregionalen
Neonazi-Aktivitäten eine wichtige Rolle in der gemeinsam organisierten
Anreise und in dem Arrangement der Aktionen vor Ort, z.B. der Übernahme
von Demostrukturen, der Aufstellung von Demo-Ordnern usw. Diese Kameradschaft
ist auch in die berlinweiten Anti-Antifa-Aktivitäten einbezogen und
führt in Pankow und besonders in Niederschönhausen Propaganda-Aktionen
durch, in denen der Nationalsozialismus verherrlicht ("Aufhebung
des NS-Verbots") und massiv antisemitisch gehetzt wird ("Juden
raus aus Pankow" oder "Scharon ist ein Schwein, tötet alle
Juden"). So wurde zum 9.November 2001 an einer Brücke in Heinersdorf
ein Transparent mit der Aufschrift "TOT DEM JUDENTUM" (Fehler
im Original) angebracht. Als im April 2004 sieben Rechtsextreme bei Wehrsportübungen
in einem brandenburger Wald von der Polizei festgenommen werden, sind
auch einige aus dem Spektrum der "Vereinten Nationalisten Nordost"
dabei, die zusammen mit zwei "Vandalen" und dem Chef des NPD
Kreisverbandes Treptow, Eckhart Bräuninger, als vermeintliche Terrorzelle
"Kameradschaft Nordland" dort mit Waffen trainierten.
Schnittmenge von NPD
und "freien Kräften"
Schnittstellen von legalen Parteien wie der NPD und den verdeckt agierenden
"Freien Kameradschaften", sind meist Kader, die schon lange
in die rechtsextreme Szene integriert sind und diese ideologisch und strukturell
weiterentwickeln. Sie unterstützen die Aktionen der Kameradschaften
mit strukturellen und finanziellen Mitteln der legalen Organisationen
und können so mit der Mobilisierungsstärke der "freien"
Kräfte rechnen. Neben dem oben erwähnten Eckhart Bräuninger,
gehört in Berlin der Ex-NPDler René Bethage und Oliver Schweigert
dazu. René Bethage übernahm die Anleitung der "Berliner
Alternativen Südost (BASO)", die rechtseingestellte Jugendliche
rekrutiert und seid 2003 hauptsächlich mit der Forderung nach einem
"nationalen Jugendzentrum" in Treptow-Köpenick auftreten.
Bei Oliver Schweigert, der ebenfalls jedes Jahr auf der Biermeile vertreten
ist, handelt es sich um eine Schlüsselfigur der Neonazi-Szene, die
sich energisch darum bemüht das Wachsen der rechtsextremen Szene
voranzutreiben. Bereits in den späten 80ern in der "Gesinnungsgemeinschaft
den Neuen Front (GdNF)" des 1991 gestorbenen Neonazi-Führers
Michael Kühnen aktiv und in seiner Funktion als Bereichsaufbauleiter
Berlin maßgeblich an der Besetzung eines Hauses in der Lichtenberger
Weitlingstraße 1989 beteiligt, war er u.a. aktives Mitglied in der
1995 verbotenen "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP)"
und avancierte zum derzeitigen Anführer im Netzwerk der sog. "Freien
Kameradschaften" in Berlin, die unter dem Namen "Nationaler
Widerstand Berlin-Brandenburg (NWBB)" firmieren. Schweigert ist weiterhin
einer der führenden "Anti-Antifa" - Aktivisten in Berlin.
So wurden bei Schweigert bei einer Hausdurchsuchung im Oktober 1999 durch
den Staatsschutz eine "schwarze Liste" mit über 60 Namen
und Adressen, teilweise auch Fotos, von politischen Gegnern gefunden.
Die "freien Kameradschaften" besitzen derzeit neben der NPD
am meisten Einfluss in der rechtsextremistischen Szene. Die "Biermeile"
gilt seid etwa drei Jahren als fester Treffpunkt für diese rechtsextreme
Klientel.
1 Butterwegge, Christpoh, Rechtsextremismus,
S. 22 // 2 Stöss // 3 Butterwegge, S. 65 // 4 Vergleiche; Bundesministerium
des Inneren, Verfassungsschutzbericht 2000, Berlin / Bonn 2001, S. 52
----------------------------------------------------------------------------------------------
Chronologie von
Neonaziaktivitäten
beim Berliner Bierfestival
>>> Seit 1997 gibt es das Berliner Bierfestival immer Anfang
August auf der Karl-Marx- Allee in Friedrichshain. Organisiert wird es
von der "Präsenta Gmbh" Geschäftsführer ist Lothar
Grasnick. Mittlerweile hat es ca. 700.000 BesucherInnen und 230 Ausschank-Stände.
Schon seit mehreren Jahren ist das Bierfestival immer wieder Anlaufpunkt
für Neonazis, die sich besonders an dem Stand der Neubrandenburger
Imkerei "Germanenzug Schwaßmann" treffen, die das Bier
"Odin Trunk" anbietet.
2001
Am Stand des "Odin Trunk" sind etwa 50 Neonazis präsent.
In den späten Abendstunden kommt es zu Schlägerein unter den
Rechten, die von der Polizei beendet werden. Auf der Karl-Marx-Allee kommt
es nach Beendigung des Festes zu Angriffen auf alternativ aussehende Jugendliche,
die mit Bierflaschen beworfen werden wobei, die Neonazis "Lasst uns
den Rassenkrieg beginnen" - rufen.
2002
Beim Stand der Neubrandenburger Imkerei Schwaßmann kommt es zu Schlägereien
und Flaschenwürfen zwischen Linken und Rechten, anschließend
auch zwischen Neonazis und der Polizei. Dabei werden drei Rechte festgenommen.
Eine halbe Stunde lang wird die Karl-Marx-Allee wegen des Polizeieinsatzes
gesperrt. Standbetreiber beschweren sich über das zu späte Eingreifen
der Polizei. Der Geschäftsführer Grasnick verspricht den Odins-Trunk
nicht mehr einzuladen, da dieser immer Anlaufpunkt für Rechte ist.
2003
Am Stand "Odin Trunk" werden u.a. T-Shirts mit dem Konterfei
eines Wikingers und dem Schriftzug "Germanenzug" angeboten.
Dort sind über die gesamten drei Tage durchschnittlich 100 Neonazis
anzutreffen. Trotz der Zusage Grasnicks den Stand nicht mehr einzuladen
ist er wieder da. Grasnick meint, sie hätten den Strand extra in
die Mitte des Festes gelegt, damit die "Krawallmacher unter den Augen
der Besucher" stünden. Erreicht wird, dass die Neonazis praktisch
integriert sich auf Bierbänken breit machen konnten und man immer
an dem Stand vorbei musste, wenn man einmal das Fest überquert. Klar
erkennbar und offensiv auftretend durch "old school racist"
und "18" T-Shirts (18 dient in der rechten Szene als Symbol
für Adolf Hitler). Um die Neonazis herum war Bereitschaftspolizei
und die Berliner Sondereinheit für "Politisch Motivierte Straftaten
(PMS)" präsent, die die Neonazis in Schach hielten. Anwesend
waren auch bekannte Neonazi-Kader wie der Berliner Oliver Schweigert,
außerdem waren Mitglieder der Nazirockergruppe "Vandalen",
der "Kameradschaft Tor" und der "Kameradschaft Pankow"
vor Ort. Gegen mindestens eine Person wurde Anzeige wegen zeigen des Hitlergrußes
gestellt. Spät am Samstagabend zog noch eine Gruppe von etwa.15 Nazis
grölend durch die Rigaerstraße und durch den Friedrichshainer
Südkiez.
Quellen:
Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Tageszeitung, Berliner Polizei.
----------------------------------------------------------------------------------------------
Neonazistische
Präsenz erzeugt gefährlichen Gewöhnungseffekt!
>>> Lässt man es zu, dass
sich Anhänger der extremen Rechten, die durch ihren Dresscode und
ihr Auftreten schon eindeutig erkennbar sind, ungestört in der Öffentlichkeit
versammeln dürfen, setzt ein Gewöhnungseffekt ein, der Neonazis
bestärkt, selbstbewusst und offen als solche aufzutreten. Andererseits
sinkt die Ablehnung gegenüber Neonazis und ihren Parolen in der Gesellschaft
selbst. Es wird dadurch einer Radikalisierung und einer offenen Bezugnahme
auf den Nationalsozialismus einer deutlich anwachsenden Anzahl von Personen
Hilfestellung geleistet.
Laut Umfragen ist seit den frühen 90er Jahren ein rasanter Anstieg
extrem rechter Versatzstücke in der Jugendkultur zu beobachten. Danach
werden regelmäßig zwischen 10 und 30 Prozent der Jugendlichen
als "rechtsextrem" ausgewiesen.
Diese Zunahme neonazistischer Präsenz darf nicht begleitet werden
durch eine deutliche Abnahme antifaschistischer und demokratischer Gegenwehr.
Daher fordern wir alle auf, sich den Neonazis, nicht nur auf der Biermeile,
in den Weg zu stellen und unmissverständlich klarzumachen, dass faschistische
Ideologien auf den Müllhaufen der Geschichte gehören.
Antifaschistische
Projekte stärken! Rechte Verhaltens- und Denkweisen dürfen nicht
toleriert werden!
----------------------------------------------------------------------------------------------
Symbolik
mit germanisch/ heidnischem Bezug
Dass der Bierstand, an dem es in den letzten Jahren
zu den größten Ansammlungen von Neonazis kam "Odin-Trunk"
hieß und Devotionalien mit heidnischer Symbolik verkaufte, ist kein
Zufall sondern genau auf die rechtsextreme Klientel abgestimmt.
>>> Die Verwendung von Elementen
des germanischen Heidentums und der nordischen Mythologie hat in der rechten
Szene auffällig zugenommen. Dieser Rückgriff auf historische
und religiöse Vorbilder ist für die völkisch geprägte
extreme Rechte identitätsstiftend.
Das Verwenden dieser Symbolik ist jedoch weniger ein Ausdruck tatsächlicher
Religiosität. Vielmehr stellt das Germanentum die Möglichkeit
dar sich populärer Helden zu bedienen. Die Götter des als Religion
nicht belegbaren Heidentums sollen die Urgewalt und das Seelenheil darstellen.
In der nazistischen Ideologie verkörpert der Wikinger die kriegerischen
Tugenden der "Opferbereitschaft für Blut und Boden" und
die bedingungslose Unterordnung unter ein "höheres Ziel".
Der Gott Odin ist in der germanischen Mythologie der höchste und
älteste von allen Göttern. Er herrscht in Walhalla, dem mystischen
Ort, in den er die im Kampf gestorbenen Krieger holt.
Um ein in der rechten Szene zunehmend verbreitetes germanisches Symbol
handelt es sich bei dem Thorhammer. Er findet sich häufig als Aufnäher
auf Jacken und T- Shirts, aber auch als Kettenanhänger ist er häufig
zu sehen. Thor verkörpert in der germanischen Mythologie die Idealfigur
des Kriegers, da er der stärkste ist. In neonazistischer Symbolik
ist der Thorhammer das Symbol für die "Reinigung des deutschen
Volkes vom Ungeziefer".
----------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen Flugblatals
PDF
Biermeile
2004: veryday-racism - drinking bout - chauvinism -
OUR
FUN LOOKS DIFFERENTLY!
Between beer blessedness
and everyday life
For the eighth time the "International Beer Festival" takes
place on theKarl-Marx-Avenue in Friedrichshain this year from 6 to 8 August.
As theinitiator of the celebration, the Praesenta GmbH, announced in this
year alsoapproximately 700,000 visitors are enticed to devote themselves
to anunrestrained consumption of alcohol. Traditionally it gets around
in havingviolent encroachments during this mass advertising event.
Neo-Nazis on the "Beer
mile"
While in the preceding years the "longest bar of the world"
the Beer Festival of Berlin was completed by the "Odin Trunk"
(Odin Drink), the meeting point of the Neo-Nazis, in 2004 the operators
are officially enjoined from having a participation of the stand. At the
"Odin Trunk", that represents a firm meeting point for the organized
and disorganized Nazis scene of Berlin-Brandenburg for at least three
years, beside the mandatory barley juice also devotional objects with
Germanic reference were sold. In 2002 there have been brawls between the
right-wing extremists visitors and the police at the by continuously about
one hundred Neo-Nazis well-visited stand, afterwards the organizers could
not avoid to enjoin "Odin Trunk" having their bar in 2003. However
in vain. The operator of the stand, the Neubrandenburg beekeeping Schwassmann,
which knew about the popularity of the Nazi meeting place, remained persistent.
Obviously theorganizer of the festival was not all too serious about their
prohibition - the stand was not evicted.
By the publicly announced prohibition of this year the organizers obviously
hope for a no longer all too remarkable presence of organized Neo-Nazis.
But even if the fixed point "Odin Trunk" would be omitted and
the right-wing extremists could not be localized any longer - the problem
of violent encroaches and aggressive abuses remains. The official statement
of the managing director of the Praesenta GmbH, Lothar Grasnick, shows
that the organizers are far away from taking an explicit position against
the right-wing assaults. Grasnick said one is "not in the least interested
in political contents whether left or right. This is unwanted on the festival."
In such a "tolerant" atmosphere beyond political borders it
is not amazing if there is a beer blessed consent at the longest bar of
the world. John Q. Public gets drunk without shyness together with the
brown comrades.
Right positions are not
only reserved to Neo-Nazis
Those few hundred obvious neo-Nazis who will visit the celebration are
part of a larger context: racism, anti-Semitism and sexism are deeply
embodied in thesociety. Neo-Nazis and their acts of violence are only
the extreme expression of what a lot of people think anyway and gladly
speak out on occasions like the "Beer mile". Right-wing positions
are not at all on the fringes of society but are just represented from
the middle of the society. This for example shows upin the debate about
the Zuwanderungsgesetz (immigration law) that is clearly racist shaped.
The usability of migrants for the German economy is decisive for the grant
of the residence permit while the precarious situation of most refugees
as reason for immigration is pushed in the background. Thus it does not
surprise that the German state collaborates invariably with "torture
states" like Togo or China; the escape from poverty or the for Germans
completely understood search for a better life is denunciated as "Wirtschaftsflucht"
(economy refuge) for refugees from poorer countries. As this is not enough
there is an always further increasing internment system on the outskirts
of the cities and in many rural areas by which humans who fled to Germany
are punished, locked up, psychologically broken and finally deported.
Also in the multi-cultural consent alleged differences between "German"
and "stranger" are stressed. In popular mass events like the
"Carnival of Cultures" positive racism is expressed that falls
back to traditional stereotypes as well - the conditioning of the stands
of Black African offerers for example does not only satisfy the desire
of exotic, but reproduces the image of the primitive reed hut inhabitant.
As non-German classified persons are attributed attitudes because of their
assumed origin or because of their appearance due to those they become
discriminated. Similarly friendly the "Beer mile" praises its
cosmopolitan character. As special attraction exotic beers are considered
like the Thai-beer from Southeast Asia. Humans that are assigned to the
same region due to their appearance should avoid an attendance of the
"Beer mile" since they have to be afraid being constituted a
potential goal for right-wing attacks.
Encroachments come also
from "normal" citizens
In this year again mandatory "accompaniment" of the Beer Festival
will be a set of violent encroachments, which are not rarely politically
motivated. On these days again thus Friedrichshain which is in other respects
considered as "alternative" urban district will become the danger
zone for all those which offer the appropriate reasons for attack. The
threshold lowered by increased consumption of alcohol led with as "normally"
regarded citizens to more
strengthened "openness" - permanent expressions of right and
sexist positions have been the result. The tongues of Germans who feel
hard-pressed become loose by the beer exhalation and - the later the evening
- increase their fists. Concerned of attacks and abuses are usually as
"non-German" classified one, alternative young people, homosexuals,
homeless people and women. Openly arising Nazi cliques merge in the mass
of men which dominates the "Beer mile" and creates by sexist
sayings, aggressive attempts for chatting someone up and devaluing jokes
a misogynic and hostile climate. The presence of neo-Nazis, right behaviours
and thought patterns are supported and/or tolerated by the majority of
the public of the "Beer mile". The available police which is
to avoid the escalation of the celebration, as well does not contribute
to the calming. In the opposite. Two years ago officials themselves became
strange-hostile aggressors, by insulting, violently attacking and hurting
a black African on the fringes of the beer celebration. In order to prevent
that it also in this year again encroachments repeat, a manifestation
takes place on 7 August starting from 16 o'clock in direct proximity to
the "Beer mile". Therewith we want to express our protest against
the ignorance and denial of these conditions, which so far have not been
perceptible for the broad public, but only for the potential groups of
victims. We want to celebrate as well!
Biermeile
2004: Razismo, consumo di alcool sconsiderato e nationalismo - Il nostro
modo di divertirci e totalmemnte diverso
Per l´ottava volta avra luogo a Berlino
nella Frankfuter Allee a Fridrichhain il festival internationale della
birra di Berlino. Come l´ ha annuciato la creatrice di questo festival
l´imprea "Präsenta Gmbh" ci saranno quest´
anno piu di 700 000 persone. 230 birrerie saranno presentate. Il consumo
d alcool sara di nuovo enorme. Tradizionalment in questo genere di feste
ci si puo aspettare un certo numero di aggressioni.
Neonazis
al Biermeile
L´ anno scorso al Biermeile, il piu lungo bar del mondo l
"Odin trunk" che vietava la vendita di prodotti stranieri e
stato scelto dai neonazi per essere il loro punto di incontro. Questo
stand e stato vietato quest´ anno. Malgrado la presenza di questi
Nazi gli organizatori hanno lasciato andare la situazione per tre anni.
Il divieto dato a l´ "Odin trunk" sarebbe sato da tanto
tempo giustifacto. Anche il priprietario di questo bar l´ impresa
Schwapmann non si e manifestata contro la presenza diei Nazi al suo Stand.
Da quest anno gli organizatori del festival promettono l assenza del l´
"Odin Trunk". Ma la sua assenza non significa l assenza dei
Nazi e della loro violenza. L organizatore del festival ha annunciato
officalmente che non si interessa in alcuno modo alle poszioni politiche
della destra o della sinistra e che non desidera pronunciarsi sulla questione
della violenza. Dice che questo genere di cose non sono desiderate nel
festival.
Le
idee della destra estrema non sono solo inerenti ai Nazi
I duecento Nazi che saranno presenti alla festa fanno parte di
un contesto di idee molto generalizato. Si puo notare che il razismo,
l´ antisemitismo e il sessimo sono largamente presenti nella societa.
I Nazi e la loro violenza non ne sono che l espressione la piu estrema.
Al Biermeile questo genere di punto di vista e chiaramente espresso da
molti.
Cosi non e una sorpresa di vedere che la germania collabora con degli
stati che praticano la tortura come il Togo o la Cina. Scappare dalla
poverta e ricercare una condizione di vita migliore e accentato per i
tedesci ma non per cittadini di paesi piu poveri che sono accusati di
scappare dal loro paese per ragioni unicamente economiche. Come se non
bastasse queste persone al loro arrivo in Germania sono spesso rinchiuse
in prigione, e, distrutte psycologicamente sono rimandate nel loro paese.
Anche nelle feste che si dichiarano multiculturali come il "Festival
delle culture"si trova la presenza di una forma di razismo. In effeti
per esempio per mostrare le carateristiche di certi paesi africani si
usa die stereotipi piuttosto peggiorativi.
Le persone che tramite le loro caratteristiche fisiche o linguitiche sono
identificate come essendo non tedesce sono discriminate. E malgrado il
fatto che il Biermeile si vanta di essere aperto sul mondo perche vende
dei prodotti stranieri l´ entrata a questo festival e vietato a
queste persone non tedesche per paura delle potenziali agressioni che
potrebbero subire.
Le
aggressioni sono dirette anche contro la classe media
Quest´ anno di nuovo delle aggressioni motivate politicamente
avranno luogo al Biermeile. Quindi Friedrichhain normalmente una zona
alternativa diventa una zona a rischio dove le persone come la gioventu
alternativa, gli homosessuali o le donne hanno a subire delle violenze
verbali o fisiche. In effetti il consume di alcool scioglie le lingue.
Delle frasi raziste e sessiste vengono pronunciate e dopo le parole arrivano
i colpi. Dei gruppi di Neonazi presenti alla festa sono gli attori principali
di questo genere di attegiamento. Pero si puo notare che l´ organizazione
della festa e la massa delle persone tollera questa situazione.
Anche la polizia non reagisce per impedire l´ escalazione della
festa. Due anni fa una persona di origina africana era stata aggredita
da degli agenti di polizia e fu ferito.
Per impedire che questi attegiamenti violenti si ripetino quest´anno
e per denuciare la situazione che regna a questo festival organiziamo
un raggruppamento. Vogliamo denuciare questa situazione che non e presa
in considerazione da tutti ma solo dalle vittime potenziali.
Vogliamo anche fare festa-Il nostro modo di festeggiare e solo molto diverso.
e racisme au quotidien - bamboche
- chauvinisme!-CELEBRER AUTREMENT!
Entre
le bonheur de la bière et la vie de tous les jours.
Pour la huitième fois, le "Festival International de
la Bière" takes aura lieu cette année du 6 au 8 Août
sur la Karl-Marx-Allee Friedrichshain. Comme la Praesenta GmbH, initiatrice
de cette célébration l'a annoncé, y sont attendus
environ 700 000 visiteurs qui saisiront cette occasion pour exprimer leur
dévotion à l'alcool. Comme à l'accoutumé,
ce grand événement publicitaire entraînera avec lui
des scènes de violence.
"Bier
Meile" Repair des Néo-Nazis
Alors que dans les années précedentes le "plus
grand bar du monde", le Festival de la Bière de Berlin était
bouclé par la "Odin Trunk", le point de rencontres néo-nazies,
les opérateurs se sont abstenus en 2004 de offrir à eux
(Odin Trunk) un stand. Le stand "Odin Trunk" était aussi
l'endroit d'où émanent les scènes néo-nazies
organisées ou spontanées dans Berlin-Brandenburg. Faut-il
encore rappeler que durant les trois dernières années, en
plus de la barley juice, des objets aux references germaniques (ultranationalistes
et fascistes) avaient aussi été vendus par "Odin Trunk".
En 2002 des accrochages entre l'extrême droite et la police avaient
été notés à ce stand qui comptait régulièrement
pas moins de 100 visiteurs néo-nazis. Malgré ces choquantes
réalités, les organisateurs ne montreront guère l'année
suivante (2003)la réelle volonté d'expulser l'infame "Oldin
Trunk" de l'évènement. Conscient de la popularité
du stand nazi, l'apiculture du Neubrandenburg Schwassmann et opérateur
du stand, persistera sur l'acquisition du stand et obtiendra gain de cause.
En annoncant publiquement l'interdiction cette année, les orgnisateurs
espèrent sans doute créer une atmosphère à
la présence néo-nazie pas très flagrante mais peut
être dissimulée. Cependant, la suppression du stand "Odin
Trunk" verra peut-être disparaître le point de repère
de l'extrême droite néo-nazie mais le problème des
multiples scènes de violences persistera. La prise de position
officielle du PDG de la Praesenta GmbH, Mr. Lothar Grasnick, selon qui
montre que les organisateurs sont loin de prendre leurs distances par
rapport aux differents assauts de l'extrême droite pendant le Festival.
Grasnick affirmait que "personne n'est interessé par des comportements
aux motifs politiques, fussent-ils de doite ou de gauche. Ces comportements
ne sont pas le bienvenu au festival." Dans une atmosphère
aussi "tolérante" et au délà des frontières
politiques, il n'est pas sur-prenant qu'il y ait un consentiment béni
de bière au plus grand bar du monde. Le citoyen normal pourrait
se saoûler la gueule sans reserve avec des nazis.
Les
tendances extrême droite ne sont pas réservées aux
seuls Néo-Nazis
Ces quelque centaines de Néo-Nazis convaincus qui prendront
part à la célébration ne sont qu'une partie d'un
tout beaucoup plus large: racisme, anti-Sémitisme et sexisme ont
des profondes racines dans la societé. Les Néo-Nazis et
leurs actes de violence ne sont que l'extrême expression de ce que
pensent beaucoup de gens et dont les occasions comme la "Bier Meile"
sont propices pour se manifester. Les tendances extrême droite ne
sont pas seulement périphériques à la societé.
Elles en constituent tout au contraire le noyau. Cela se manifeste par
exemple dans les débats de la Zuwanderungsgesetz (loi d'immigration)
qui est clairement de nature raciste.
L'utilisabilité d'immigrés en Allemagne à des fins
économiques est le seul motif d'octroi de permis de séjour
tandis que la situation précaire de de la plupart des réfugiés
pour cette loi n'est reconnue comme motif d'immigration. Ainsi il n'est
pas une surprise lorsque le gouvernement allemand collabore avec des "pays
de torture" comme la Chine ou le Togo. La fuite de pauvreté
ou la recherche d'une vie meilleure - c'est normal pour les Allemands
- est dénoncée comme "Wirtschaftsflucht" (refuge
économique). Comme si cela n'était pas assez, la pratique
du système d'internement dans des coins reculés, loin des
villes, et dans plusieurs zones rurales sert de méthodes de sévice
contre des hommes femmes et enfants cherchant refuge en Allemagne, dans
l'optique de les briser moralement et psychologiquement avant de les déporter
vers leurs pays d'origine.
Les notions de difference entre "Allemands" et "Non-Allemands"
font le lot des pareils évènements. Il est ainsi de coutume
dans les évènements à grande assistance comme le
"Carnaval des Cultures", que le racisme positif émanant
des stéréotypes s'exprime - l'amenagement des stands des
Noirs Africains ne satisfait pas seulement le désir d'exotisme
mais reproduit l'image du primitif habitant de la hutte. Puisqu'aux personnes
classifiées comme non-allemands, l'on attribue des attitudes à
cause de leurs origines présumées ou de leurs apparences,
celles-ci sont ainsi victimes de discrimination. De manière similaire,
la "Bier Meile" se jette les fleurs pour son caractère
cosmopolitain. Comme attraction spéciale, les bières exotiques
telles que la Thai-Beer d'Asie du Sud-Est sont considérées.
Les personnes à qui l'on attribue une origine juste à partir
des apparences physiques devriont en éviter la "Bier Meile"
car elles constitueraient sans doute les cibles des Néo-Nazis.
Même les citoyens "normaux" sont à craindre. Cette
année ne fera pas exception à des scènes de violence
qui accompagnent la "Bier Meile", lesquelles violences auront
naturellement comme très souvent une coloration politique. Ces
jours encore, l'arrondissement de Friedrichshain qui sous plusieurs aspects
est considéré comme "arrondissement de difference"
deviendra la zone de danger pour toute personne susceptible de faire l'objet
d'une attaque pour une raison ou pour une autre. L'expression permanente
des positions sexistes et d'extrême droite en sont le résultat.
Les langues de ceux des Allemands qui se sentent opprimés se délient
lorsqu'ils ont bu de l'alcool et - plus tard- leurs poings se referment.
Les cibles sont les personnes classées "non-Allemands",
les jeunes gens se démarquant du ou dénnoncant le Néo-Nazi,
les homosexuels, les Sans micile fixe, et les personnes de sexe féminin.
La "Bier Meile" est le point de convergence des cliques nazi
qui se retrouvent et constituent des groupes plus importants. Des attaques
verbales sexistes, les provocations d'inconnus, des blagues à caractère
mysogine sont entre autres les moyens d'expression de ces derniers. Leur
présence est cautionnée et/ou tolerée par la majorité
des participants de la "Bier Meile" qui se reconnaissent en
quelque sorte en ces violences. Les Forces de l'ordre dont le but est
d'éviter toute escalation de violence ne contribue guère
à calmer la situation. Au contraire. Il ya par exemple deux ans,
des élements de police devenaient à leur tour des agresseurs
exophobes; insultant, attaquant violemment et molestant un Noir Africain
durant cette même célebration. En vue d'empêcher que
des évènements de cette nature ne se repètent cette
année, une manifestation est prévue pour le 7 Août
à partir de 16h non loin de la Karl-Marx -Allee lieu du déroulement
de la "Bier Meile". Nous entendons par cette manifestation protester
contre l'ignorance et le refus de reconnaître ces flagrants maux,
qui semblent jusqu'ici imperceptibles aux yeux du grand public mais dont
les seules victimes en savent quelque chose..
Nous voulons aussi célébrer - mais autrement!
Le racisme au quotidien - bamboche - chauvinisme
www.antifa-fh.de.vu et www.schoenerfriedrichahin.de
----------------------------------------------------------------------------------------------
Redebeiträge
Umbrüche
in der extremen Rechten
Von Parteien und Freien Kameradschaften
Viele
der aktiven Neonazis organisieren sich inzwischen nicht mehr in wählbaren
Parteien wie der NPD und den REPs, sondern schließen sich in sogenannten
"freien Kameradschaften" zusammen.
Bei den "freien Kameradschaften" handelt es sich um Zusammenschlüsse
von mehreren Neonazis, die nur teilweise eine Satzung oder einen vereinsmäßigen
Aufbau besitzen. Mittels ihrer informellen (nicht öffentlichen) Struktur
entziehen sich, die untereinander durch "Aktionsbüros"
vernetzten Kameradschaften weitgehend der Beobachtung durch den Staats-
bzw. Verfassungsschutz.
Auch wenn einzelne Neonazis einer Partei angehören sollten, fühlen
sie sich zunächst dem Kampf für "Nation und Vaterland"
verpflichtet und das Diktat der Organisation spielt eine untergeordnetere
Rolle. Durch Bündnisse und Vernetzungen der Kameradschaften wird
die Bewegung des "Nationalen Widerstandes" koordiniert.
Mit der Bildung von sogenannten freien, autonomen (unabhängigen)
oder nationalistischen Kameradschaften reagierte die Neonazi-Szene auf
die Verbotswelle gegen rechtsextreme Parteien und Vereine am Ende der
90er Jahre.
So lässt sich beobachten, dass seit dem zuletzt gelaufenen Verbotsverfahren
gegen die NPD, das ergebnislos im April 2003 endete, eine große
Anzahl von Neonazis aus der NPD austrat und sich in Kameradschaften organisierte.
Mit den Austritten wollten sie vermeiden von staatlicher Seite mit Strafen
für ihre Mitgliedschaft in der NPD belangt zu werden. Darüber
hinaus ist es den "freien Kameradschaften" einfacher möglich
ihre extrem rechten Inhalte zu verbreiten, ohne dafür strafrechtlich
belangt zu werden, da sie nicht mit ihrem Namen öffentlich operieren.
Damit den sich selber als "Kämpfer des Nationalen Widerstand"
verstehenden Neonazis kein weitere Raum gegeben wird, ihre autoritären
und rassistischen Inhalte zu verbreiten und um potentielle Opfer zu schützen,
rufen wir dazu auf ihnen ihre Rückzugsräume zu nehmen.
Unterstützt eure lokalen Antifagruppen und leitet Informationen über
Neonazis in euren Bezirken weiter. Meldet rechte Übergriffe, wenn
ihr sie beobachtet. Rassismus, Antisemitismus und Autoritätsfanatismus
darf zu keiner Zeit geduldet werden.
----------------------------------------------------------------------------------------------
Neonazis und der Schwarze Block
Für viele überraschend, ist zu beobachten, dass
ein Großteil der Neonazis in Berlin sich nicht mehr des als klassisch
geltenden Bekleidungsstil der Nazis bedienen. So ließ sich im Januar
diesen Jahres bei einer Demo gegen das Verbot der Nazi-Band Landser oder
auch beim Aufmarsch am 1. Mai beobachten, dass ganze Blöcke in schwarz
auftraten.
Zum zentralen
Aufmarsch von NPD und freien Kameradschaften am 1. Mai diesen Jahres erschien
die "Kameradschaft Tor" und andere berliner Kameradschaftszusammenhänge
als "Schwarzer Block", um sich militant und unabhängig
vom Rest des Aufmarsches abzugrenzen. Da Selbstständigkeit von Individuen
der Propagierung einer "Volksgemeinschaft" ideell total zuwider
läuft, blieb es lediglich bei schwarzer Kleidung und absurden Forderungen
dieses Blocks.
Diese
"national black blocks" wie sie sich selber gerne bezeichnen,
knüpfen mit ihrem Look an den Stil der linken autonomen Bewegung
der 80er Jahre an.
In einschlägigen rechten Foren wurde darüber in eigenen Reihen
kontrovers diskutiert. Die Neonazis, die sich selber gerne in der Manier
des "nationalen militanten Straßenkämpfers" sehen,
begründen diese Bekleidungsweise damit, dass sie dadurch weniger
Angriffen der Gesellschaft und staatlicher Repression ausgesetzt seien.
Dadurch dass ihre rechte Gesinnung nicht sofort durch ihre Kleidung offenbart
würde, könnten sie freier agieren. Durch das Loslassen von starren
Kleidungszwängen können auch leichter Jugendliche an die rechte
Szene gebunden werden, die sich zwar als national begreifen, aber dennoch
nicht als Nazi-Skins außerhalb der Gesellschaft stehen wollen.
Auf diese Entwicklung sollte die autonome Linke nicht mit der Änderung
der Klamotten reagieren, sondern lieber mal genauer hingucken, wenn rechtes
Gedankengut in autonomen pseudoradikalen Look daherkommt.
----------------------------------------------------------------------------------------------
Redebeitrag des Antifaschistischen Aufstand
Köpenick:
Bericht über die Kampagne "ENDLICH WEG
DAMIT! NPD-Zentrale abreißen! Abschiebeknäste abschaffen!"
Ende letzten Jahres entschieden sich die
berliner Gruppen Antifaschistische Linke Berlin [ALB], Für eine linke
Strömung [FelS] und der Antifaschistische Aufstand Köpenick
[AAK] zu einer Kampagne gegen die NPD-Parteizentrale und den Abschiebeknast
Grünau in Köpenick. Anlass der Kampagne war der Bau eines "Nationaldemokratischen
Bildungszentrum" - kurz "NBZ", auf dem Hof der NPD-Zentrale,
dort sollen Nazis ausgebildet und so theoretisch topp fit für ihre
politische Laufbahn gemacht werden.
Nach intensiver Vorbereitung und als das Konzept der Kampagne stand, begann
die Kampagne am 9.März 2004 mit einer Infoveranstaltung zum Abschiebeknast
Grünau in einem köpenicker Jugendclub in der Seelenbinderstraße.
Am darauf folgenden Samstag, dem 13.März, demonstrierten 800 AntifaschistInnen
unter dem Motto: "Gegen den rassistischen Alltag in Köpenick"
durch den berliner Süd-Osten. Die Kampagne war also eröffnet.
Wichtig für die organisierenden Gruppen war, nicht nur gegen die
NPD aktiv zu werden sondern auch gegen den staatlichen Rassismus der Bundesrepublik
Deutschland. So wurde sich auf das Motto "ENDLICH WEG DAMIT! NPD-Zentrale
abreißen! Abschiebeknäste abschaffen!", als offizielles
Kampagnenmotto geeinigt. Das Bündnis vergrößerte sich
schnell und so nahmen bald neben Antifagruppen auch andere linke Gruppen
aus Berlin und Brandenburg an der Kampagne teil.
Bürgerflugblätter, Plakate, Broschüren, Aufkleber, Flyer
und vieles mehr wurde gedruckt und anschließend verschickt und verteilt.
Am 16.April informierten einige Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten aus
dem Kampagnen-Bündnis am S-Bahnhof Köpenick mit einem Lautsprecherwagen,
jede Menge Informationen über unsere Arbeit und Hintergründe
zum Thema der Kampagne Passantinnen und Passanten. Das Bündnis mobilisierte
auch zu den Gegenaktivitäten zum Naziaufmarsch am 1.Mai, der grandios
von mehreren tausend Antifaschistinnen und Antifaschisten aus dem ganzen
Bundesgebiet verhindert wurde.
Der 8.Mai, war Startpunkt für eine Reihe von Mobilisierungs- und
Infoveranstaltungen für die bundesweite Demonstration am 6.Juni in
Berlin. Diese Veranstaltungen fanden u.a. in Nürnberg, Bielefeld,
Lüdenscheid, Düsseldorf, Bonn, Dessau, Rosswein, Kiel, Gera,
Hannover, Neuruppin, Hamburg, Gießen, Leipzig, Erfurt, Lübeck,
Lüneburg, Magdeburg, Eichwalde, Frankfurt (Oder), Potsdam, Göttingen
und Bernau statt.
Am 15.Mai protestierten ca. 25 Leute auf der Internationalen Luft- und
Raumfahrtausstellung [ILA] gegen Abschiebungen mit Flugzeugen, wie z.B.
die geplante Sammelabschiebung von Flüchtlingen nach Togo.
Am 28.Mai wurde die Bürger-Informationskundgebung am S-Bahnhof Köpenick
von Kampagnen-AktivistInnen wiederholt.
Für den 29.Mai hatten sich die Leute der Köpenick-Kampagne etwas
besonderes ausgedacht: So fuhren sie nach Stralsund um das NPD-Kinderfest,
was an diesem Tag stattfand, ein wenig zu stören. Von Berlin aus
wurde eine Kundgebung organisiert und etwa 80 Antifas zeigten, eine Woche
vor der großen Demo in Berlin, der NPD wie scheiße sie ist.
Am 6.Juni 2004 folgte dann der Höhepunkt der Kampagne: 3000 Menschen
beteiligten sich an der bundesweiten Demo gegen NPD und Abschiebeknast.
Aus allen möglichen Regionen reisten die Leute nach Berlin-Köpenick
an um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Die Demonstration war trotz
massiver Bullenangriffe erfolgreich und konnte bis zum Ende durchgesetzt
werden.
Insgesamt war die Kampagne ein riesiger
Erfolg.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken die uns geholfen
und mitgemacht haben.
Und
nicht vergessen: Am Tag X (also am Tag an dem das
Schulungszentrum der NPD eingeweiht wird) wird es
eine Spontandemonstration geben!
ALSO: TAG X >>> 17:00UHR >>> S-BAHNFOF KÖPENICK
>>> NPD-SCHULUNGSZENTRUM WIEDER SCHLIEßEN!
ENDLICH
WEG DAMIT!
NPD-ZENTRALE ABREISSEN! ASCHIEBEKNÄSTE ABSCHAFFEN!
----------------------------------------------------------------------------------------------
Redebeitrag
zu Kiezbullen für die Kundgebung gegen die Biermeile: PiRat - Projekt-
und Initiativenrat Berlin
Die Umstrukturierung nicht nur des Berliner
Stadteils F'hain vom Alternativbezirk zur Konsum und Partymeile für
junge Menschen mit Geld hat viele Facetten: Events wie die an diesem Wochenende
stattfindene Biermeile sind eine davon. Populistische Kampagnen für
Ordnung und Sauberkeit und die direkte Repression gegen soziale Gruppen,
die in die 'cleane' Konsumwelt nicht passen, sind eine andere. Am 18.6
hat der Rot-Rote Senate, die Einführung der Kiezbullen durchgesetzt.Diese
Entscheidung wurde gerade von der mitregierenden PDS unterstützt.
Ausgestattet mit Pfefferspray und Knüppel - angeblich nur zur Selbstverteidigung
- Mobiltelefonen, Datenerfassungsgerät und Fotoapparat werden die
AußendienstmitarbeiterInnen der Ordnungsämter zu zweit Patrouille
laufen und gegen Ordnungswidrigkeiten wie das Grillen in Parks, Graffiti
sprayen, Plakatieren, nicht angeleinte Hunde oder Trinken in der Öffentlichkeit
vorgehen. Auch größere Gruppierungen im öffentlichen Raum,
besonders nach 22.00 Uhr, werden ihnen ein Dorn im Auge sein. Zu mindst
wenn es sich dabei, anders als beim besoffenen Mob von der heutigen Biermeile,
um nicht konsumwillige Personengruppen wie PunkerInnen oder Obdachlose
handelt. Den Kiezbullen werden zwar vorläufig keine polizeilichen
Befugnisse übertragen, sie werden also offiziell keine Personen durchsuchen
oder Personalien feststellen dürfen. Es ist aber zu erwarten, daß
sie sich diese Befugnisse oft einfach wie von privaten Wachdiensten her
bekannt anmaßen. Fest steht aber, dass sie Ordnungsgelder verhängen
dürfen. In der Presse war von bis zu 35€ für eine weggeworfene
Zigarettenkippe oder einen nicht angeleinten Hund zu lesen.Die Kiezbullen
sind ein weiterer Schritt, von der Norm abweichendes Verhalten zu sanktionieren
oder zumindest aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Offensichtlich
ist auch, dass die Einführung des neuen Ordnungsdienstes gerade die
sozialen Gruppen trifft, die sowieso schon an den Rand gedrängt werden:
Nicht deutsch Aussehende, PunkerInnen, Obdachlose, Menschen mit wenig
Geld... Auch steigt die Gefahr für Illegalisierte, durch ein geringfügiges
Vergehen oder einer willkürlichen Kontrolle der staatlichen Repression
ausgesetzt oder gar ausgewiesen zu werden. Die Einführung der Kiezbullen
durch den rot-roten Senat ist blinder Populismus. Die realen sozialen
Probleme werden nicht gelöst, sondern lediglich unsichtbar gemacht,
indem andere Lebensweisen und Armut aus der Öffentlichkeit Verbannt
werden. Was private Sicherheitsdienste in Bahnhöfen und Einkaufszentren
schon länger vormachen, soll nun durch die Kiezbullen auf das komplette
Stadtleben ausgedehnt werden. Die ersten 45 Kiezbulen werden am 1.9 ihren
Dienst in den neuen blauen Uniformen mit dem Schriftzug Ordnungsamt auf
dem Rücken antreten. Die Zahl soll in den folgenden Monaten auf mehrere
hundert erhöht werden und ihre Ausrüstung unter Umständen
durch Dienstwägen u.a. verbessert werden. Wir aber haben keinen Bock
auf immer neue Repressalien und Ordnungswahn, sondern wollen eine bunte
lebenswerte Stadt, in der Platz für unterschiedliche Lebensweisen
ist. Deshalb muß die Einführung der Kiezbullen verhindert werden.
Sollte uns das nicht gelingen, rufen der PiRat dazu auf, den Kiezbullen
ihre Arbeit so sauer wie möglich zu machen! In diesem Sinne: Berlin
muss bunt und schmutzig bleiben ! Unser Spaß sieht anders aus !
<<<
Aktionen
|