Matthias Wichmann
NPD Marzahn-Hellersdorf

Bei fast allen NPD/JN-Aktionen in Berlin mit dabei ist der 1973 in Berlin geborene Matthias Wichmann. Der ausgebildete Maurer hat sich in den letzten Jahren zu einem führenden Kader der NPD entwickelt und verfügt über gute Kontakte zur Kameradschaftsszene. An seinem Wohnort Marzahn ist er auch politisch am aktivsten. Für den NPD und JN Landesverband ist er Schatzmeister.
Aufgefallen ist er schon 1996 als Fahrer des Lautsprecherwagens bei einem Aufmarsch der Nazis am 1. Mai in Hellersdorf. Zudem gründete er 1998 die JN Marzahn-Hellersdorf, deren Postadresse clevererweise seine Wohnadresse ist.

2002 und 2005 trat Wichmann als Direktkandidat der NPD in Marzahn-Hellersdorf an. In der Hellersdorfer Bezirksverordnetenversammlung wollte er am 14. Mai 2003 folgende Frage beantwortet haben: „Wieviel Geld wurde in den letzten Jahren in den Bereichen Gesundheit, Kultur, Soziales ... für Ausländer ausgegeben?“. Sein angebliches Interesse an Sozialem zeigte er auch 2004 und versuchte sich an den Montagsdemos zu beteiligen und wurde regelmäßig verscheucht. Das Wichmann manchen Hellersdorfer nicht zu blöd ist, zeigen die Wahlergebnisse: Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte Wichmann in Hellersdorf 3,7%, in einem Wahlbezirk sogar 11,4 %

Doch was Wichmann immer wieder kennzeichnet ist nicht seine ideologische Kompetenz innerhalb der NPD, sondern seine Affinität zu Kameradschaftsstrukturen. So ist er neben dem DVU-Kandidat Sascha Kari und dem Ex-NPDler René Bethage (BASO-Begründer) einer der Brückenbauer und Identitätsgeber für Kameradschaftler und solche die es werden wollen. Er beteiligt sich mehr an Kameradschaftsaktionen als die NPD-Fahne zu schwenken und hat sich am 8. Mai 2005 auch am sog. „Schwarzen Block“ der Freien Kameradschaften beteiligt.
Am 2. März 2006 meldete er für die „Freien Kräfte Berlin“ (Ausweichstruktur für verbotene KS-Tor und BASO) eine poplige Nazidemo an, die als Gegenaktion zu einer Antifademo gedacht war.

Quelle: Stressfaktor // April 2006

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