Silivio Meier Demo 2012: 4000 gegen NW-Stützpunkt
Polizeigewalt gegen Antifas


Eine Silvio-Meier-Demo ist eine Silvio-Meier-Demo und die verläuft seit 20 Jahren ähnlich: Vom Ort der Tat zu den aktuellen Neonazistrukturen (meist nach Lichtenberg) und am Ende Feuertaufe der Jugendantifas durch exzessive Polizeigewalt.
Berlins Neonazis hatten zwei Gegenaktionen angemeldet. Eine in Rudow, getarnt als Kundgebung gegen eine Flüchtlingsunterkunft (Redebeiträge fast ausschließlich zu Silvio Meier und Antifa) mit rund 70 Teilnehmenden und starken antifaschistischen Protesten. Die zweite in der Lückstraße, mit rund 30 Anhängern, unbemerkt von der Silvio-Meier-Demo und ohne polizeiliche Auflagen. Auch die Polizei demonstrierte mit einem Aufgebot von 2000 Beamten gegen die Silvio-Meier-Demo, filmte dauerhaft und sorgte am Ende für hässliche Verletzungen, 22 Festnahmen v.a. wegen Vermummung. Von
Die Demo selbst war allein schon von der TeilnehmerInnenzahl ein großer Erfolg. Der runde Todestag von Silvio, die Forderung nach der Silvio-Meier-Straße, das Medieninteresse, die Schweinereien rund um den NSU, die Aktivitäten des NW-Berlin und die Politik des Berliner Senats gegen Links haben viele auf die Straße getrieben, die sonst nur schwer zu mobilisieren sind. Auch bundesweit kam einiges zusammen.

>>> Bericht zu Rudow, Bericht zur Silvio-Meier-Demo + Demobeobachtung
Die viel gelobte Broschüre zum Download

Termine
10.11.2012: Kiezspaziergang der Ini Gegen Rechts, 16 Uhr, Warschauerstraße
20.11.2012: 19 Uhr, Galiläakirche, Podiumsdiskussion "In welcher Form den Opfer rechter Gewalt gedenken?"mit Ulla Jelpke (MdB, Die LINKE), Dirk Stegemann (VVN-BdA Berlin),- Antifaschistische Linke Berlin, Initiative „Niemand ist vergessen!“, Tolerantes Eberswalde
21.11.2012:
Mahnwache für Silvio um 17 Uhr am U-Bhf. Samariterstraße
24.11.2012: Naziaufmarsch in Rudow / SM-Demo 15 Uhr Samariterstr. / 3 Partys im Kiez!

ALB Aufruf | Silivio-Meier-Bündnis | Aktives Gedenken

-----------------------------------------------------------------------

Redebeitrag „Label 23“ - Silvio Meier Demo (Voigtstraße/Frankfurter Allee)

Der Verkauf von Naziklamotten ist hier im Friedrichshainer Kiez spätestens seit der Eröffnung des „Thor-Steinar“-Ladens in der Petersburger Straße vor vier Jahren ein konstantes Problem, zugleich aber keine sonderliche Neuheit.
„Thor Steinar“ bekommt jetzt von einer neuen rechten Marke Konkurenz - oder sollten wir vielleicht besser sagen: gute Gesellschaft!
Die Rede ist von „Label 23“, einer Modemarke aus dem südbrandenburger Neonazi-Milleu.
Punktgenau zum Wintersainson drängt „Label 23“ in die Läden um ihr Geschäft in der Weihnachtszeit zu machen. In vielen Storen, in denen sich die harte, deutsche Solarium-Jugend gern mit dem passenden Outfit zum eigenen Lebensstil eindeckt, ist die Marke derzeit erhältlich.
Im „7 Guns Store“ in Weißensee, in Neukölln und Köpenick, im „Snow and Sun“-Shop, und wie nicht anders zu erwarten im Doorbreaker in Hohenschönhausen und HIER in Friedrichshain.
Der Doorbreaker-Store hier in der Frankfurter Allee 91 hat schon früher „Thor Steinar“ vekauft.
Vehement weigerte er sich die rechte Marke aus dem Sortiment zu nehmen, weshalb die Doorbreaker Stores aus dem Ring-Center und dem hohenschönhausener Linden-Center flogen.
Ein Laden, der in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen hat, dass er keine Probleme damit hat, zusammen mit Nazis Profit zu machen, muß sich nicht wundern wenn Marken wie „Label 23“ als erstes hier die Klinke putzen wenn es um den vertreib ihrer Klamotten geht.
„Label 23“ schließt sich in vielen Punkten an das Verkaufskonzept von „Thor Steinar“ an und gibt sich als einfache Sportbekleidungsmarke und somit betont uneindeutig rechts.Ein Blick auf die Eigentümer allerdings gibt genauen Aufschluss darüber, dass Nazis hiermit ihr Geld verdienen.
Markeninhaber Markus Walzuck aus Cottbus ist tief in die dortige Naziszene verstrickt. So war er Teil des Neonazi-Netzwerks „Spreelichter“, das durch sogenannte „Unsterblichen“-Fackelmärsche in der Region bekannt erlangte und inzwischen verboten wurde.
Walzuck war Mitinitiator „nationaler Kampfsportturniere“ unter dem Motto „Leben heißt Kampf“ und unterhält gute Kontakte zu Rechtsrockbands wie „Frontalkraft“. Er wurde schon mehrfach straffällig unter anderem wegen Volksverhetzung, als er 2011 zusammen mit 17 weiteren Personen mit Hitler-Gedenkshirts in den Mallorcaurlaub fliegen wollte. Bis Sommer 2011 galt für ihn ein Stadionverbot beim FC Energie Cottbus wegen „rechtsextremistischer Handlungen“.
Doch nicht nur die persönlichen Verstrickungen von Markus Walzuck belegen die rechten Hintergründe der Marke. Zwar gibt sich das Label auf den ersten Blick als einfache Sportbekleidungsmarke aus - sponsert herkömmliche Kampfsportevents und eine Internetplattform für Fußball-Ultras um in der Szene allgemein bekannter zu werden und hält seine politischen Aussagen auf Shirts eher subtil, lässt jedoch einige Querverbindungen zur rechten und rechtsoffenen Szene erkennen.
So präsentierte „Label 23“ im September 2012 ein Musikvideo des betont „patriotischen“ Sängers Dissziplin und druckt auf seine Produkte vorwiegend martialisch-männliche Slogans wie „Only the strong survive“ oder „Arise – Bound for Glory“, welcher einen Bezug zur us-amerikanischen Rechtsrockband „Bound for Glory“ nahelegt.
Die Marke „Label 23“, die schon 2004 gegründet wurde, findet nun immer mehr Verbreitung in rechten oder rechtsoffenen Teilen der Kampfsport- und Hooliganszene, so zum Beispiel bei „Inferno Cottbus“, „Firma 18“ und „FCV-Ultras“ aus Frankfurt/Oder und macht auf rechten Events der früher beinahe monopolistischen Marke „Thor Steinar“ immer mehr Konkurrenz.
Für alle Menschen die nicht Willens sind ihren Frieden mit Neonazis zu machen ist es darum unabdingbar „Lable 23“ zu thematisieren, als rechte Marke zu benennen und zu bekämpfen!
Das Nordostberliner Bündnis „Kein Kiez für Nazis!“ und die „Initiative gegen Rechts“-Friedrichshain machen den ersten Schritt. Wir haben den „7 Guns“-Store in Weißense und den „Doorbreaker“-Friedrichshain über die Marke informiert – und unsererseits ein Ultimatum gesetzt sich zu verhalten. Sollten sich die Ladenbetreiber nicht verhalten oder in Ausflüchten ergehen werden wir Mitte Dezember vor deren Geschäfte ziehen.
Wir fordern alle Läden, die „Label 23“ verkaufen die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen und den Nazis somit ihre Einnahmequellen zu entziehen!
Ob „Thor Steinar“, „Ansgar Aryan“, „Erik & Sons“ oder „Label 23“: Keine Geschäfte mit Neonazis!


<<< Aktionen