Sascha Kari – Neukölln
geb. 04.04.1967

Auf eine lange Karriere als Nazikader blickt Sascha Kari aus Neukölln zurück. Schon 1990 trat er in die Deutsche Volksunion ein und war Mitglied der Republikaner. Seit 1999 ist er im Vorstand des Landesverband der DVU. Die DVU ist eine rechtsextreme Partei, die vom Verleger Gerhard Frey aus München gesteuert wird. In Brandenburg sitzt sie im Landtag. Zur Bundestagswahl 2005 ist sie ein Wahlbündnis mit der NPD in Berlin nach dem Dresdner Vorbild eingegangen. Seit längerer Zeit mischt Sascha bei Freien Kameradschaften mit und ist öfter bei deren Aktionen anzutreffen als bei Parteiveranstaltungen. Fast schon etwas deplaziert wirkt der immerhin fast 40 Jährige zwischen den pubertierenden Anhängern der mittlerweile verbotenen Kameradschaften BASO und Tor.

Kurz die persönlichen Eckdaten: Nach Seinem Realschulabschluss arbeitete er in der Bundesdruckerei und war danach als Wachmann im Werkschutz tätig. Seit 2001 ist er arbeitslos, hat drei Kinder und widmet sich seiner politischen Arbeit.

Seine Parteiarbeit beschränkt sich hauptsächlich auf die Störung von öffentlichen Auftritten politischer Gegner. In seinem Wahlbezirk Neukölln ist daher keine Veranstaltung der „etablierten Parteien“ vor ihm und meist seinem Kameradschaftsanhang sicher. Vor allem das Rudower „Spinne Fest“ der SPD jedes Jahr im Sommer hat es ihm angetan.

Sascha sind Traditionspflege, Gedenktage und NS-Geschichtspflege wichtig. Er beteiligt sich an sämtlichen Veranstaltungen die in eine solche Richtung gehen. Er organisierte mit Mirko Tambach (Ex-FAP) z.B. die Vereinnahmung eines Gedenkmarsches für den getöteten rechten Schläger Thomas Pötschke in Marzahn (April 2004), anstatt auf die Eltern von dem Rassisten zu hören, die sich grundsätzlich von Fremdenfeindlichkeit distanziert hatten.

Ob nun biedere Parteiarbeit oder national-autonome Gewaltattitüde, Sascha Kari ist und bleibt vermutlich ein Neonazi, der als Kader in der Kameradschaftszene etablieren konnte und erheblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Szene in den letzten Jahren hatte.

Quelle: Stressfaktor // März 2006

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